9. Kapitel

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Als sie wieder zu sich kam, lag Marinette von allen Fesseln befreit, auf dem Boden. Von der Bewusstlosigkeit noch etwas verwirrt, blickte sie an sich herunter, nur um sicher zu gehen. Aber alles war normal. Sie steckte noch immer in dem roten, von schwarzen Punkten übersäten Anzug. „Gut", dachte sie, „also habe ich mein Miraculous noch. Aber...". Sie blickte sich um. „...wo bin ich?" Sie lag auf einem runden Steinboden, der von großen Eisenstangen umzäunt war. Die liefen zur Decke hin zu einem Punkt zusammen und waren mit querlaufenden Stangen verstärkt. Es sah aus wie ein riesiger... Vogelkäfig? Ja, so ziemlich danach sah ihr Gefängnis aus. Aber wo war sie? Wer hatte sie hergebracht und vorallem: Wo war Cat Noir? Sie hatte noch seinen Stock, seine Waffe. Er war im Augenblick also vollkommen auf sich gestellt und konnte sich so gut wie nicht verteidigen. Sie musste ihn schnell finden, bevor es zu spät war und etwas Schlimmes passierte! Sie stand auf und sah sich um. Nach einer Tür, die sie öffnen oder einem Schloß, das sie aufbrechen konnte. Aber der Käfig, der sie gefangen hielt, schien komplett ohne auszukommen. Aber wie sollte sie sonst hier raus kommen? „Hallo? Ist da jemand? Cat! Wo bist du?" rief sie schließlich so laut sie konnte. Keine Antwort. „Cat Noir! Hier bin ich!"

Adrien lag ebenfalls in einem Käfig. Es war aber kein Vogelkäfig, sondern ein ganz gewöhnlicher. Auch er befand noch in seiner Heldenform Cat Noir. Er war schon etwas länger bei Bewusstsein als Marinette. „Ich muss hier irgendwie rauskommen! Ich kann Ladybug nicht allein lassen! Irgend einen Weg muss es doch geben hier raus zu kommen..." Er schlug und trat mit aller Kraft gegen die Gitterstäbe die ihn gefangen hielten, was an der Situation aber nichts änderte. Auch sein Stab war verschwunden. Er musste ihn am Eiffelturm verloren haben, als er entführt worden war. Er hätte damit versuchen können, sein Gefängnis zu zerstören, wenn er ihn noch gehabt hätte. Mit dem letzten Rest seiner Kraft trat er noch einmal gegen die Stäbe. Es war Zwecklos. Er sank kraftlos auf den Boden. Mit Cataclysmus könnte er den Käfig zwar zerstören, aber sich an einem Ort zurück zu verwandeln, wo jeden Augenblick jemand kommen und ihn entdecken könnte, wäre zu gefährlich. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als einfach nur hier zu sitzen und zu warten. Plötzlich schreckte er auf. Er hatte ein Geräusch gehört, ein leises, aber doch irgendwie bekanntes Geräusch. Seine Katzenohren zuckten und drehten sich in alle Richtungen, um auch jeden kleinsten Laut aufzufangen. Es hörte sich an wie...
Adrien setzte sich ganz still hin und horchte nach draußen. ...eine Stimme?! Er hörte noch etwas genauer hin. So konnte er verstehen, was gesagt wurde. „Wo bist du? Cat Noir! Hier bin ich!" Moment mal. Das war doch... Ladybug! Sie hier? Was tat sie hier? Wie war sie hierher gekommen? Wie auch immer, er musste zu ihr. Aber wie sollte er das anstellen? Er holte tief Luft und rief so laut er konnte: Hallo? Ladybug! Ich bin's, Cat Noir! Ich bin hier!" Er klopfte mit der Faust gegen das Gitter, um auf sich aufmerksam zu machen.

Derweil saß Marinette mutlos in ihrem Käfig. Sie hatte ein paar mal gerufen, aber niemand hatte ihr geantwortet. Na toll. Was war sie denn bitte für eine Superheldin? Erst verlor sie ihren Partner, dann brachte sie sich leichtsinnig selbst in Gefahr und nun sitzt sie in einem Käfig. Vielleicht war doch nicht gut als Ladybug geeignet. Plötzlich horchte sie auf. Sie hörte eine Stimme. Eine leise, aber doch irgendwie vertraute Stimme. Moment mal... CAT NOIR?? Er hier? Sie hatte ihn gefunden! Sie rief zurück. „Cat! Wo bist du? Ich bin hier!" Cat Noir antwortete: „M'lady! Hier!" Er begann wild mit den Armen herumzufuchteln, damit sie sah wo er sich befand. Das war allerdings sinnlos, denn sie konnten sich nicht sehen, nur hören. Zu weit waren sie von einander weg. Auf einmal begann Marinettes Käfig, sich zu bewegen. Ein Kran-Arm griff ihr stählernes Gefängnis und zog es nach oben. Ungefähr 3 Meter von der Decke entfernt, stoppte der Kran und schob den Käfig mitsamt Ladybug an der Decke entlang um eine Ecke. Hinter dieser Ecke befand sich der ebenfalls gefangene Cat Noir. Der schaute auf, als er maschinelle Geräusche hörte. Er blickte nach oben und sah seine Ladybug in einem Käfig an der Decke hängend auf ihn zukommen. Ein warmes Gefühl der Erleichterung und Freude umarmte ihn. Ladybug! Da ist Ladybug und es ging ihr gut! „Cherié! Hier unten!" Er versuchte, durch Klopfen gegen seine Gitterstäbe auf sich aufmerksam zu machen. Es klappte. Marinette legte sich auf den Boden des Käfigs, der mittlerweile gestoppt hatte und schaute nach unten. Da! Aus dem Käfig dort winkte eine Hand. Und diese Hand hatte Krallen! Der Kater musste da in dem Käfig sitzen. „Cat Noir! Wie bist du hierher gekommen?" „Überwältigt, Stock verloren, aufgewacht hier. Bau das so zusammen wie du willst, M'lady." Plötzlich öffnete sich eine Tür, die in den Raum führte und 3 Gestalten traten ein.

Miraculous - Neue Abenteuer von Ladybug und Cat Noir Where stories live. Discover now