20. Kapitel

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Marinettes Plan war Cat Noir zu befreien, und dann zusammen mit ihm von hier zu verschwinden. Allerdings durfte sie ihren Glücksbringer nicht benutzen, damit würde sie ein zu großes Risiko eingehen. Für sich, UND Cat Noir. Trotzdem mussten sie weg, egal wie, Hauptsache weg von hier. Doch gerade als sie überlegte, wie sie Cats Fesseln lösen konnte, erschien vor Evillustrator eine gigantische Boxhand, die sofort mit hohem Tempo auf Marinette zu schoss. Reflexartig griff sie ihr Jojo, begann es im Kreis zu schwingen, und hielt es vor sich. Mit Wucht raste das Geschoss dagegen - und zerstörte sich somit selbst. Marinette war von der Undurchdringlich-, und Unzerstörbarkeit ihres Jojos jedesmal aufs neue beeindruckt. Aber Zeit, weiter darüber nachzudenken blieb ihr nicht mehr, denn Evillustrator bereitete bereits den nächsten Versuch vor. Copycat hatte daran, Cat Noir zu ärgern, das Interesse verloren und sprang auf allen Vieren ebenfalls auf Marinette zu. Bereit für einen Angriff, und den darauffolgenden Kampf noch viel mehr. Schon setzte er zum letzten Sprung an. Doch Marinette war schneller. Sie sprang auf den Boden, bremste und drehte sich Copycat zu, dessen giftgrüne Augen gefährlich blitzten. Aber Marinette ließ sich davon nicht beeindrucken. Warum sollte sie auch? So gut es ging hielt sie zu Copycat keinen Augenkontakt, denn das hätte sie nur verunsichert. Da war sich Marinette sehr sicher, denn obwohl man es auf den ersten Blick nicht glauben wollte, aber sie konnte Cat Noir und Copycat auseinander halten: Durch ihre Augen. Denn Cat Noirs Augen signalisierten ihr: „Ich bin für dich da, wann immer du mich brauchst M'lady. Du bist mein ein und alles, Ich beschütze dich, jederzeit und egal wo. Wenn nötig, mit meinem eigenen Leben." Sie hatten etwas behütendes, beruhigendes an sich. Das war eins der Dinge, die Marinette an Cat Noir am liebsten mochte, obwohl sie ihm das natürlich nie zugegeben hätte. In Copycats Augen lag dagegen: „Versuch ruhig, mich zu besiegen, denn du würdest es so eh nicht schaffen. Mache eine falsche Bewegung, und du wirst es teuer bezahlen. Dafür werde ich sorgen. In diesem Kampf kann nur einer siegen. Und der werde ich sein. " Denn seit Marinette ihn das erste Mal besiegt hatte, war in der Gestalt des Copycat immer ein tiefer Schmerz in seiner Seele gelegen, der mit der Zeit zu Hass geworden war. Hawk Moth hatte dann sein übliches getan, und mit einem Akuma seine Gedanken vergiftet. Seitdem hatte sich dieses gefährliche, Tod signalisierende Blitzen in seinen grünen Augen ausgebreitet. Copycat schien ein wenig irritiert dadurch, das Marinette ihm nicht in die Augen sah, um sich nicht einschüchtern lassen zu können. Aber er kümmerte sich nicht weiter darum, denn für ihn zählten Taten mehr als Worte oder Blicke. Er sprang die Plattform hinunter, an  Evillustrator vorbei. „Lass mich das machen. Sie gehört mir. Später kannst du den Rest erledigen. Aber Ladybug ist mein Spezialgebiet.", knurrte er ihn im vorbeispringen an. Evillustrator schien zu verstehen, denn er stichelte nicht dagegen. „Ich weiß, was du meinst. Gut. Tu was du tun musst, ich übernehme dann."  Copycat nickte leicht und sprang endgültig auf den Boden. Direkt vor Marinette. Er war auf allen Vieren gelandet und begann in der gleichen Haltung, in Lauerstellung hin und her zu wandern. Sein Blick -egal ob vom Augenwinkel aus oder direkt- stets auf Marinette gerichtet, die sich Alarm bereit sofort in Abwehrposition brachte. Ihre Augen lagen wachsam auf Copycat gerichtet. Aber sie erwiderte seinen Blick nicht, sondern achtete nur auf seine Körpersprache. Denn die konnte manchmal Bände sprechen. Aber nur, wenn man sie richtig deutete. Copycat tappte auf allen Vieren unablässig erst nach links und nach einer eleganten Kehrtwende wieder nach rechts. Dort machte er das selbe Spiel in die die andere Richtung. Er bewegte sich mit der gleichen Eleganz, die Katzen für gewöhnlich mit sich brachten. Aber dennoch mit dem gewissen Etwas eines Menschen. Obwohl er minimal plumb aussah, versuchte er die eleganten und doch dominanten Schritte eines Löwen nachzuahmen, was mit einem Körper, der dafür nicht ausgelegt war, nicht besonders perfekt funktionierte. Als er das ebenfalls bemerkte stellte sich Copycat hin und ging in leicht gedrückter Haltung auf Marinette zu. Langsam, um wie sie auf alles vorbereitet sein zu können. „Na Ladybug? Wie ist es so, die meist gefeierte Heldin von Paris zu sein? So viel Verantwortung dem Volk gegenüber. Du würdest sie sicherlich enttäuschen wen sie merken, das Ladybug nicht mehr wieder kommen wird."  Marinette merkte was hier vor sich ging: Copycat wollte sie an ihrem wunden Punkt treffen, um ihr Schuldgefühle zu machen. Auch wenn ihr Herz beim Gedanken an all die Leute schwer wurde, die sich auf sie verließen, würde sie sich davon nicht aufhalten lassen. Ihre Hände und Füße kribbelten. Sie spürte: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Marinette atmete tief ein und sagte dann mit trauriger Stimme: „Nagut, du hast gewonnen Copycat. Bringen wir's zu Ende. Aktiviere deinen Cataclysmus und mach dem Ganzen hier ein Ende. Ein für allemal."

Miraculous - Neue Abenteuer von Ladybug und Cat Noir जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें