Love Struggle

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JUNGKOOK:

Ich wartete auf eine Antwort, doch es kam keine. War eigentlich zu erwarten. Sicherlich würde er sich nicht mit mir treffen wollen. Immerhin hatte ich ihm das Herz gebrochen.
Unschlüssig ob ich ihm eine weitere Nachricht schicken sollte oder nicht, saß ich auf dem flauschigen Teppich vor dem Kamin im Wohnzimmer. Meine Eltern waren nicht daheim und ich war froh drüber. Hyolyn hatte mir mehrere Nachrichten geschickt, doch ich antwortete ihr vorerst nicht. Mir schwirrte zu viel im Kopf herum, als dass ich jetzt mit ihr reden konnte. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte. Beinahe hatte ich Taehyung komplett aus meinem Kopf verbannt und prompt taucht er vor meiner Nase auf. Warum brachte er nur meine Gefühle so durcheinander? Völlig Gedanken zerstreut legte ich mich rücklinks auf den Teppich und genoss die angenehme Wärme, die der Kamin hinter mir ausstrahlte. Eine Weile lauschte ich dem Knistern des Holzes, welches langsam verbrannte. Ein kurzes Vibrieren unterbrach die Stille.
'Wann?' Taehyung würde sich mit mir treffen. Ich würde mit ihm reden. Schnell antwortete ich ihm und überlegte bereits fieberhaft, was ich ihm eigentlich sagen wollte. Das es mir Leid tut?
Es war bereits ziemlich spät und so blieb mir nicht mehr allzu viel Zeit. Dennoch verlor ich mich komplett in meinen Gedanken, legte mir Worte zurecht, sodass ich die Zeit nicht mehr im Auge behielt. Und als ich auf die Uhr sah, war es bereits 4 Minuten vor Sieben. Scheiße...schnell rappelte ich mich auf und zog mich schnell wie der Blitz an. Jetzt würde ich auch noch zu spät kommen.

Als ich an dem Cafe ankam, sah ich bereits durch das Fenster, dass Taehyung schon da war. Er saß in einer hinteren Ecke an einem ehre abgelegen Tisch und hängte seine Jacke gerade über den Stuhl. Er war also auch gerade eben erst hier angekommen. Ich ging jedoch nicht gleich rein, sondern beobachtete ihn noch kurz. Er sah verdammt heiß uns süß zu gleich in seinem dunklen Pulli aus. Ich hoffte nur dass alles gut gehen würde, betrat dann das Cafe und sah mich mit Absicht etwas um, sodass es nicht auffiel, dass ich ihn schon gesehen bzw. beobachtet hatte. Als ich dann meinen Kopf wieder in seine Richtung drehte, versuchte ich ein halbwegs anständiges Lächeln aufzusetzen, was mir jedoch nicht recht gelang.


TAEHYUNG:

Mein Herz begann zu rasen. Jungkook erreichte den Tisch, zog seine Jacke ebenfalls aus, legte sie auf seine Stuhllehne, bevor er Platz nahm. Verdammt...warum musste er so heiß aussehen?
Und dass obwohl er nur ein schlichtes weißes T-Shirt, Jeans uns braune Boots trug. War ihm nicht kalt? Auch wenn es hier drinnen um einiges wärmer war als draußen, allerdings konnte ich dennoch nicht glauben, dass ihm nur mit diesem T-Shirt bekleidet nicht kalt war. In den zwei Jahren, die wir uns nicht gesehen hatten, hatte er sich nicht viel verändert. Er war ein wenig gewachsen und hatte etwas längere Haare. Trainiert hatte er auch, wie ich bemerken musste. Seine Muskeln zeichneten sich durch das weite dünne Shirt deutlich ab, als er sich nach hinten lehnte, um sich erst mal zu strecken. Sonst schien er genau derselbe zu sein. Diese süßen großen dunklen Augen, die ihn so jung wirken ließen. Diese verspielten Lippen. Wie gern hätte ich sie jetzt berührt. Ich selbst hatte mich auch nicht viel verändert. Meine Haarfarbe hatte ich zwar von Blond auf Braun zurück gefärbt, war vielleicht auch etwas gewachsen, doch sonst hatte ich mich nicht großartig verändert. Er mied den Augenkontakt mit mir, wandte den Blick, nach längerem umherwandern, schließlich zum Fenster raus. Er fühlte sich unbehaglich, vermutlich nicht viel anders als ich. Keine Ahnung was genau in ihm vorging. Geschweige denn, weshalb er sich mit mir treffen wollte. Ich dachte er hatte mit mir abgeschlossen.

Eine Weile saßen wir nur so da, ohne ein Wort gewechselt zu haben. Offensichtlich wollte keiner den Anfang machen. Er sollte gefälligst den Anfang machen, schließlich bat er mich um dieses Treffen. Als ich mich dann genervt aufrichten wollte, um zu gehen, hielt er mich plötzlich an meinem Handgelenk fest. "Geh nicht", bat er mich leise. "Dann rede endlich", meine Nervosität wich allmählich der Wut, die sich so lange in mir aufgestaut hatte. Er sah mir in die Augen und ich blitze ihn an. Sofort wandte er den Blick von mir ab. War er etwa eingeschüchtert? "Setz dich bitte wieder" Nach kurzem Zögern, nahm ich wieder Platz. "Es tut mir Leid, dass ich nicht mehr erreichbar war...du sollst wissen...es war nicht deine Schuld, dass ich weg bin. Es war ein schon länger geplanter Umzug.", versuchte er sich zu entschuldigen. "Soll mich das jetzt beruhigen? Dass es nicht meine Schuld war?", wurde ich lauter und ein paar Leute drehten ihre Köpfe in unsere Richtung. Peinlich berührt lief ich etwas Rot an und senkte den Blick. "Hör zu ...es hat mir nichts bedeutet. Ich bin in einer Beziehung." Er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach. "Ich...ich konnte ja nicht ahnen, dass dieser Kinobesuch sich in diese Richtung entwickeln würde."
Es hat ihm nichts bedeutet? Er knutscht durch die Gegend, während er in einer Beziehung ist? Das machte es doch nur schlimmer...immerhin hatte er nicht nur mich verletzt, sondern auch seine Freundin betrogen. "MIR hat es was bedeutet!", schrie ich ihm nun ins Gesicht. Wie konnte er nur sowas sagen... hatte ich tatsächlich einfach zu viel in diese Knutscherei hinein interpretiert? Wutentbrannt stand ich auf, nahm meine Jacke in die Hand und ging. Ich wollte und konnte mir das nicht mehr anhören. Was wollte er mir auch noch groß sagen? Das ich nur Zeitvertreib war? Das er fertig mit mir war und ich mir keine Hoffnungen machen sollte?
Als ich durch die Tür des Cafés trat, konnte ich ihn noch meinen Namen rufen hören, doch ich lief unbekümmert weiter. Ganz sicher würde ich nicht wieder zurück gehen.
Ich sah nicht zurück, sondern ging einfach weiter gerade aus in eine kleinere Gasse. Meine Jacke zog ich nicht an, besonders kalt war mir nicht. Vielleicht lag es an der Wut die sich in mir breit gemacht hatte. Als ich abgebogen war, verlangsamte ich meinen Schritt ein wenig. Ich wollte nichts lieber als nach Hause und Jimin anrufen...egal wie enttäuscht ich von ihr war, ich wollte jetzt mit ihr reden...ihr alles erzählen. Doch plötzlich riss mich etwas am Handgelenk zurück und jemand drückte mich an einer der kalten Häuserwände. Ich spürte wie sie weiche Lippen auf die meinen legten. Da ich die Augen zusammen gekniffen hatte, konnte ich nicht sehen wer mich küsste, konnte es allerdings erahnen. Jungkook...wer sonst sollte das sein? Wer sonst konnte so gut küssen? Zu wem sonst konnten diese unglaublichen Lippen gehören?

JUNGKOOK:

Taehyung stand einfach auf und ging, nachdem er mich angeschrien hatte. Verwirrt starrte ich ihm hinterher. "Taehyung" Ich wusste, dass er mich hörte, denn so weit weg war er noch nicht, ignorierte mich aber einfach und verschwand nun aus meinem Sichtfeld. So wollte ich ihn nicht gehen lassen. Mir tat es leid, auch was ich ihm gesagt hatte. Denn es hatte mir schon etwas bedeutet.ich wusste zwar nicht genau was, aber eine gefühlslose Knutscherei war das ganz sicher nicht. Wieso hatte ich ihm diesen Mist erzählt? Meine Worte trafen ihn hart, dabei wollte ich doch nur das zwischen uns klären. Ich wollte mich doch nur entschuldigen und mein Leben weiter leben. Doch als er mich ansah, waren alle meine vorbereiteten Worte auf einen Schlag vergessen. Sein Blick mit Trauer und Wut gefüllt, hatte mich völlig durcheinander gebracht. Da ich nicht wusste was ich sagen sollte und er schon drauf und dran war zu gehen, druckste ich einfach um meine Gefühle herum.

Alle Augen waren auf mich gerichtet. Wir hätten uns wo anders treffen sollen...
Schnell richtete ich mich auf, warf mir meine Jacke über und rannte aus dem Cafe.
Gerade noch so, sah ich wie Taehyung in einer kleinen Gasse verschwand. Schnell rannte ich ihm hinterher. Der Wind schnitt mir eisig ins Gesicht, doch ich versuchte es, so gut wie es eben ging, auszublenden. Als ich in die Gasse abbog, schlich ich mich von hinten an ihn ran, packte ihn am Handgelenk, riss ihn herum und drückte ihn gegen die Wand. Er kniff sich die Augen zu. Kurz drückte ich ihm meine Lippen auf. Seine waren soo weich und sanft. Genau wie damals. Ich drückte seine Hände, neben seinem Kopf, an die Wand und drückte ihm erneut meine Lippen auf. Er ließ seine Jacke, die er immer noch in der Hand getragen hatte, zu Boden fallen, da er sie jetzt nicht mehr festhalten konnte. Noch immer hielt er seine Augen geschlossen, er wusste ganz genau, dass ich es war, der ihn küsste. Auch ich schloss meine Augen und leckte ihm über die Lippen. Verdammt.wie sehr hatte ich diese Lippen vermisst. Daraufhin keuchte er ein wenig und öffnete seinen Mund einen Spalt und ich nutze dies sofort aus und steckte ihm meine Zunge in den Mund, umspielte seine eigene. Taehyung reagierte erst nach kurzem Zögern, bevor er dann mit einstieg. Es wurde ein feuchter Zungenkampf daraus, der sich in seinem Mund abspielte. Wieso konnte er so gut küssen? Wieso schmeckte er so gut? Danach hatte ich mich so lange gesehnt und in mir breitete sich trotz der Kälte ein warmes Gefühl aus. Langsam ließ ich seine Hände los und legte meine um sein Gesicht. Seine Haut war weich und kalt. Er vergrub seine Hände in meinen Haaren und zerzauste sie dadurch ganz schön. Ich ließ meine Hände hinunter zu seiner Hüfte gleiten und schob sie dann langsam unter seinen Pullover. Seine Haut war so kalt und trotzdem wurde mir davon ganz schön heiß. Was tat ich hier nur? Hyolyn... Völlig außer Atem unterbrach ich den Kuss. Das konnte ich nicht tun.nicht schon wieder. Auch Taehyung war außer Atem und öffnete nun seine Augen. Seinen Blick konnte ich nicht ganz deuten, jedoch verursachte er einen Schauer auf meinem Rücken. Eine gewisse Wärme lag darin, sah süß und unschuldig aus. Nach dem Bruchteil einer Sekunde, veränderte sich jedoch sein Blick. Er wurde kalt und er legte seine Stirn in Falten. Er nahm seine Hände aus meinen Haaren und ich griff direkt nach ihnen. Doch er wehrte sich, zappelte wild mit den Armen rum, um sich aus meinem Griff zu befreien, doch ich ließ nicht locker. Dann verpasste er mir einen Stoß, sodass ich nach hinten stolperte und fast gestürzt wäre. War er schon immer so stark? Sofort ergriff er die Gelegenheit und rannte davon. Verwirrt stütze ich mich an der anderen Wand ab, um nicht den Halt zu verlieren und blickte ihm nach. Wie sexy er lief, wie sein Haar auf und ab wippte und der Wind es gleichzeitig verwehte. Wie perfekt seine Bewegungen aussahen. Scheiße.ich wollte sowas doch nicht denken. Er rannte und rannte, bog irgendwann ab, sah davor noch mal in meine Richtung.vermutlich um sich zu vergewissern, dass ich ihm nicht folgte, bevor er dann hinter der Ecke verschwand. Verfolgen würde ich ihn nicht, dazu war ich gar nicht in der Lage, denn meine Beine zitterten. Dieser Kuss hatte mich überwältigt und das obwohl er von mir ausging. Taehyung hatte sich sogar kurz darauf eingelassen. Ich hatte ihn durcheinander gebracht, ebenso wie er mich. Mein Herz flatterte. Dieser Kuss war einfach unglaublich, auch wenn er nicht wild oder verlangend war. Er war überraschend und das hatte zumindest einen ähnlichen Effekt.

Only An Affair?Where stories live. Discover now