Only An Affair?

Moralisch Okay?

JUNGKOOK:

Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt tun sollte. Ich konnte Taehyung nicht erreichen...was wohl daran lag, dass er mich ignorierte und zudem kannte ich seine Adresse nicht. Wenn ich ihn nicht zufällig über den Weg laufen würde, würde ich ihn nie wieder sehen. Und das war definitiv nicht das was ich wollte. Aber ich konnte auch nichts tun...er hatte es in der Hand. Und irgendwas sagte mir, dass er auch in naher Zukunft nicht auf meine Anrufe reagieren würde. Das einzigste was mir blieb war das kleine Cafe, indem wir uns wiedergesehen hatten. Ich dachte, dass er früher oder später hier auftauchen würde, doch dem war nicht so. Ich weiß auch nicht weshalb ich so stark davon aus ging...doch mich ich war mir hundert prozentig sicher, dass ich ihn hier antreffen würde. Sollte ich einfach komplett aufgeben? Und was war mit Hyolyn? Ich hatte sie in den letzten Tagen kaum gesehen und ihr war es natürlich aufgefallen. Schnell erfand ich eine halbwegs glaubwürdige Ausrede: Zu viel Stress in der Schule. Zwar glaubte sie mir nicht ganz, fragte aber auch nicht weiter nach. Taehyung wollte mich nicht wiedersehen und nebenbei ging auch noch meine Beziehung zu Hyolyn in die Brüche. Lange würde sie diese Ausrede nicht glauben und würde relativ schnell herausfinden was los war...gerade sie. Hyolyn ist nämlich von Natur aus sehr neugierig und wenn sie etwas wirklich wissen wollte, ließ sie auch nicht so schnell locker. Eigentlich war das ja eine gute Eigenschaft...brachte aber mehr als Licht als einem lieb war. Was sollte ich ihr erzählen? Das ich jetzt auch Gefühle für jemand anderen habe? Meine ganze Situation schien mir aussichtslos. Und ich musste mich entscheiden. Als ich es aufgegeben hatte Taehyung anzurufen, lehnte ich mich genervt an den Stuhl. Hatte jetzt bereits meinen dritten Kaffe bestellt, doch lange würde ich hier nicht mehr warten. Morgen würde ich aber wieder kommen. Jeden Tag. So schnell gab ich nicht auf. Warum antwortete er mir nicht? ...Natürlich wusste ich wieso...konnte es ihm auch nicht verübeln, aber er sollte mir verdammt nochmal antworten. Lange hielt ich das nicht mehr aus. Ich wollte ihn sehen, ihn in den Arm nehmen. Ihn küssen. In seine wunderschönen Augen sehen, ihm sagen wie süß er aussah. Wobei man eigentlich nicht wirklich sagen kann dass er durch und durch süß ist. Er sieht zwar unheimlich süß aus und verhält sich nach außen auch manchmal so...Allerdings war er in seinem inneren nicht wirklich der Süße. Taehyung konnte auch ganz anders, er ließ sich nicht alles gefallen und war charakterlich einfach nicht so...süß. Wirklich hart war er aber auch nicht...eher so ein Zwischending. Was ihn vielleicht so süß erschienen ließ, war das er ein sehr sensibler und gefühlsreicher Mensch war. Und auch etwas schüchtern und zurückhaltend. Natürlich konnte er auch mega süß sein, eben meistens durch seine Körpersprache. Unschuldig war er aber definitiv und das in mehr als einer Hinsicht. Er selbst hatte mir das erzählt. Auch wenn es ein seeeehr intimes Thema war. Es zeigte sein Vertrauen zu mir...welches er direkt danach verloren hatte und wahrscheinlich nie wieder aufbauen wird. Dieser Gedanke machte mich traurig...Ich wollte das er mir Vertrauen kann und das er mir alles erzählen kann. Ich selbst vertraute ihm voll und ganz. Er hatte ja auch nichts getan, was ihn nicht vertrauenswürdig erschienen ließ. Nachdem ich auch meinen dritten und letzen Kaffee getrunken hatte, stand ich auf um nach Hause zu gehen. Taehyung fehlte mir. Und hoffentlich ich ihm auch.

TAEHYUNG:

Jungkook fehlte mir. Mein Kopf wollte mich zwar vom Gegenteil überzeugen, aber mein Herz schrie nach ihm. Zudem wollte er einfach nicht aufhören mich anzurufen, sollte ich also einfach nachgeben? Mit Sicherheit würde ich das später bereuen, doch nach dem gefühlten eine millionsten Anruf, ging ich ran. „Taehyung? Leg nicht gleich wieder auf. Ich wollte mich entschuldigen dafür dass ich versucht habe dich im Krankenhaus zu küssen" „Darum ging es mir gar nicht!", fiel ich ihm gleich ins Wort. „Um was ging es dann?" „Das frägst du noch? Du hast mich sitzen gelassen. Du hast mich nur benutz und dann wieder abgestellt. Und dann willst du mich wieder verführen.ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll, wie ich darauf reagieren soll...Ich will nicht dein Spielzeug sein, andererseits kann ich mich nicht von dir lösen und du willst einfach nicht aus meinem Leben verschwinden." Ich versuchte, so gut es ging, ihm klar zu machen, was er angestellt hatte und hoffte er würde sich schnellst möglich eine Lösung überlegen. Einerseits fühlte ich mich äußerst stark zu ihm hingezogen, aber er hatte mich verletzt und das wollte ich nicht nochmal durchmachen. Jungkook schien zu überlegen. „Es tut mir Leid...wirklich! Es tut mir schrecklich leid! Aber ich weiß auch nicht was ich will, was ich fühle...ich will dich, aber...Ich weiß nicht ob ich das kann." „Was kannst du nicht?" ..."Mich von Hyolyn trennen..." Das versetze mir einen Stich direkt ins Herz. Gerade eben hatte er mir noch erklärt, dass er etwas für mich empfindet, will sich aber gleichzeitig nicht von seiner Freundin trennen. Er sollte sich verdammt nochmal entscheiden! „Und was wenn dus nicht kannst? Was passiert dann mit uns?" Ich wollte ihn...ich brauchte ihn, doch ich wollte nicht mein Leben lang mit Hyolyn konkurrieren, mein Leben lang um seine Liebe kämpfen. „Ich weiß es nicht...lass es uns einfach ausprobieren" Was genau sollte denn DAS heißen? „Du meinst du willst mit mir zusammen sein?", fragte ich nach. „Lass es uns versuchen" Mein Herz machte einen Sprung, fing an ganz wild zu schlagen und ich wurde ganz hibbelig. Das war es was ich hören wollte. Nur.."Und Hyolyn?" „Wir...wir sollte es versuchen ohne das ich mich von ihr trenne..." „WAS?", schrie ich nun in den Hörer. Anstatt das mein Herz vor Aufregung klopfte, wie gerade eben, setzte es nun aus. Der alt bekannte Schmerz, welchen Jungkook nun schon so oft in mir ausgelöst hatte, setzte wieder ein. Also war er doch nicht wirklich in mich verliebt, bzw. liebte mich. Sonst würde er sich für einen entscheiden. „Taehyung" Sein Ton klang entschuldigend. „Hast du sie noch alle? Vergiss es!", mit diesen Worten legte ich auf. Jedes Gespräch oder Treffen mit ihm endete in einem Streit, was nicht unbedingt für uns stand. Wie konnte er auch nur an so etwas denken? Er wollte hinter Hyolyn's Rücken mit mir rummachen? So herausfinden auf wen er wirklich stand? Wenn er sich nicht entscheiden konnte, gab es vermutlich gar nichts zu entscheiden. Entweder er liebt mich oder eben nicht. Und das was er da verlangte war einfach respektlos mir und seiner Freundin gegenüber. Als ich ihn das erste Mal traf, hatte ich ihn für einen ganz anderen Mensch gehalten, doch langsam zeigte sich wie er so wirklich drauf war und es gefiel mir ganz eindeutig nicht...und dennoch fühlte ich mich zu ihm hingezogen..vielleicht gerade deswegen. Bad Boys hatten einfach was. Das Problem ist nur, dass sie einem immer das Herz brechen.

JIMIN:

Taehyung hatte sich immer seltener gemeldet und das machte mich traurig...hatte er mich so schnell vergessen? War ich einfach nur unerreichbar oder hatte er jetzt jemand Anderen mit dem er lieber redete. Mein Aufenthalt hier wurde von Tag zu Tag unerträglicher für mich und ich sehnte mich nach meinem Heimatland. Wie in aller Welt hatte ich mich jemals auf so etwas freuen können? Wenn Taehyung sich meldete, dann waren es auch nur kurze Gespräche oder eine kleine Nachricht. Ich konnte beinahe spüren wie unsere Freundschaft anfing zu brechen. Stück für Stück riss sie ein und wenn wir uns nicht bald wiedersehen würden, dann würde der Riss bereits so groß sein, dass er nicht mehr zu reparieren war. Mit jedem Stück dass wir uns voneinander entfernten, bildete sich auch ein Loch in meinem Herzen. Immerhin hatte ich mehr als mein halbes Leben mit Taehyung verbracht, hatte alles mit ihm geteilt, er kannte all meine Geheimnisse. Wusste was ich mochte und was ich nicht ausstehen konnte, wusste wie man mich aufheitern konnte. Und würden wir uns jemals entfremden würde ein großer Teil in meinem Leben fehlen. Das würde ich niemals zulassen! Nicht solange ich noch atme!