Am Tag Danach

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TAEHYUNG:

Ein warmer Sonnenstrahl fiel direkt in mein Gesicht. Es nervte mich total, hatte gestern offensichtlich vergessen den Rollo zuzumachen. Normalerweise hasste ich es mit offenem zu schlafen, weil dann genau das passierte. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und drehte mich genervt zur Seite. Auch wenn das für die meisten nicht viel Sinne ergab, bereitete es mir stets eine schlechte Laune am Morgen. Deshalb achtete ich sonst auch darauf ihn immer runter zumachen. Ich war wohl das was man einen Morgenmuffel nennt... Ich öffnete meine Augen einen Spalt, da ich ein leises Schnaufen vernahm und...Nein! DAS war nicht wirklich passiert oder? Wir hatten es getan. Wir. Bei mir...in meinem Bett. Oh mein Gott! Nein! Nein! Nein! Und zu allem Unmut schlief Jungkook auch noch selig unter meiner Bettdecke. Vorsichtig hob ich die Decke an, um nachzusehen ob wirklich das passiert war, wovon ich schon wusste dass es so war. Und natürlich bestätigte es sich mit einem komplett nackten Jungkook. Ich selbst trug ebenfalls nichts...logischerweise. Wie konnte ich nur? Ich musste wohl nicht mehr ganz bei Verstand gewesen sein! Er hatte es doch nur mit seiner Spannerei provoziert und auch er war es der angefangen hatte. Und ich Blödmann hab mich nicht mal gewehrt, sonder einfach mitgemacht. Im Endeffekt hätte ich mir das auch selbst zuschreiben können, denn ich wollte mich nicht mal wehren. Und zugegebenermaßen...es war echt schön gewesen. Doch ich bereute es zutiefst. Ich wollte nicht mein erstes Mal an jemanden wie ihn verloren haben und doch war es so gekommen. Vielleicht war es Schicksal. Oder ich war einfach zu blöd um meinen Verstand anzuschalten. Das schlimmste aber war, dass ich jetzt nicht mal abhauen konnte, da wir es ja bei mir getan hatten. Schnell ließ ich die Decke wieder fallen und sprang aus dem Bett. „Hmmmm", Jungkook drehte sich und ich befürchtete dass er jetzt aufwachen und wieder über mich herfallen würde, doch zum Glück schlief er immer noch tief und fest. „Ahh", zischte ich auf, als sich nun die Schmerzen in meinem Unterleib breit machten. Angenehm war echt was anders. Warum musste es so wehtun? Humpelnd suchte ich nach Klamotten, welche ich mir schnell überzog. Jungkooks sammelte ich vom Boden auf und schmiss sie neben ihn aufs Bett. Er sah so friedlich aus beim Schlafen. Ganz entspannt und einfach nur niedlich. Aber wenn er wach war konnte man das nicht wirklich von ihm behaupten. So leise wie ich konnte verließ ich mein Zimmer und ging nach unten. Zuerst wollte ich duschen, allerdings nicht in meinem Badezimmer...dass hätte ihn gleich aufgeweckt. Also duschte ich in dem Badezimmer im Erdgeschoss. Das warme Wasser lief an meiner Haut herunter und ich konnte an nichts anderes als an die vergangene Nacht denken. Es hatte sich so gut und richtig angefühlt, hätte aber gleichzeitig nicht falscher sein können. Immer wieder malte ich mir aus, wie Hyolyn es herausfand und mir schlimme Dinge an den Kopf warf. Ich konnte einfach nicht von diesem Gedanken ablassen, denn leider war er nicht mal soo unrealistisch wie ich es gerne hätte. Und dennoch war diese Nacht unglaublich gewesen. Jungkook war einfach...einfach Jungkook. Heiß, sexy und unendlich verführerisch. In dem Augenblick in dem er ins Zimmer zurückkam wusste ich, dass ich nicht so einfach davon kommen würde. Nicht dieses Mal und ich hatte Rech behalten. Es hatte mir gefallen und doch bereute ich es. Und ich würde es für den Rest meines Lebens. Wie konnte ich nur? Ich war mir seiner Freundin durchaus bewusst und wie schlimm es womöglich für sie sein würde, wenn sie es herausfinden würde und dennoch hatte ich es genossen. Das hätte ich nie von mir gedacht und war enttäuscht von mir selbst. Und wie um Himmels Willen sollte ich jetzt Jungkook wieder loswerden? Ich wollte ihn nicht mehr sehen...ihm nicht mehr unter die Augen treten müssen. Ich hoffte dass er einfach gehen würde, sobald er wach war, doch ich wusste dass das nur Wunschdenken war. Vermutlich würde ich ihn nie wieder loswerden, auch wenn er aus meinem Haus raus war. Ich hatte mit ihm geschlafen...das konnte man nicht einfach so rückgängig machen. Es war passiert und jetzt musste ich mit den Folgen leben. Nach einer halben Stunde unter der Dusche, machte ich mich nun in die Küche auf, um etwas zu essen. Von oben konnte man schon die Schritte hören. Scheiße! Er war aufgewacht und suchte nun vermutlich nach mir. Als ich nun hörte wie er die Treppe runterkam, ließ ich alles stehen und liegen und versteckt mich in unserer Speisekammer. Ich kauerte mich auf den Boden in der Hoffnung er würde mich so nicht finden. Ich versteckte mich in meinem eigenen Haus vor einem jüngeren, zweigleisig fahrenden Aufreißer...wie tief konnte ich eigentlich noch sinken? „Taehyuuung?", hörte ich ihn durchs Haus rufen. „Wo bist du? Lass uns reden!" Ganz bestimmt würde ich nicht rauskommen und ich wollte auch nicht mit ihm reden. Ich wollte nur dass er mein Haus verlässt und ich ihn nie wieder sehen muss. „Taehyung", hallte es erneut durchs Haus. Er kam in die Küche. Vorsichtshalber hielt ich den Atem an, doch viel bringen würde es nicht. Die Schritte näherten sich der Speisekammer und mein Herz begann zu rasen. Würde er mich jetzt entdecken, würde ich nicht nur mit ihm reden müssen, sondern es wäre auch noch extrem peinlich. Glücklicherweise entfernten sich die Schritte jedoch wieder. Erleichtert stieß ich die Luft aus, welche ich so lange zurückgehalten hatte. Anscheinend war das lauter als ich dachte, denn jetzt kamen die Schritte wieder auf mich zu. Das konnte er doch unmöglich gehört haben...Die Klinke wurde langsam herunter gedrückt und mein Herz hörte auf zu schlagen. Es war aus. Jetzt würde er mich finden. Zusammengekauert in meiner eigenen Speisekammer. Und da öffnete sich die Tür auch schon. Jungkook sah mich erst etwas schockiert und dann belustigt an. Ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen und am liebsten hätte ich ihm dafür eine geklebt. „Was machst du denn HIER?"





YOONGI:

Meine Gedanken glitten immer wieder zu Hoseok und seinen Berührungen. Noch nie hatten sich Berührungen so schön angefühlt. Hieß das jetzt dass ich in ihn verliebt war? Nicht mal bei Namjoon hatte es sich so angefühlt. Ich zerbrach mir bereits Stunden den Kopf über die Frage ob ich ihn nun liebte oder nicht. Er hatte mich total überrumpelt und vor gestern Abend hatte ich nicht mal darüber nachgedacht, ob ich ihn auf diese Art und Weise mögen könnte. Hoseok hatte mir Gestern noch eine Nachricht geschrieben, doch ich hatte bis jetzt noch nicht geantwortet. Ich wusste einfach nicht was ich ihm sagen sollte. Dass ich keine Ahnung habe was ich fühle? Dass ich ihn nur als Freund will oder dass ich gerne mit ihm ins Bett springen würde? Ich wusste es einfach nicht. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte und eigentlich wollte ich auch nicht darüber nachdenken. Er war mein bester und nicht mein fester Freund. Aber es hatte sich dennoch so gut angefühlt. Und auch jetzt im Nachhinein bekam ich allein beim Gedanken an seine Berührungen eine Gänsehaut. Ich wollte ihn. Oder zumindest mein Körper. Aber ob ich ihn lieben konnte wusste ich nicht. Das musste ich erst herausfinden und das ging nicht, wenn wir uns voneinander fern hielten. Aber bei dem Gedanken ihn wiederzusehen war mir auch nicht so ganz wohl dabei. Immerhin hatte ich schon sein bestes Stück in meiner Hand gehabt...das war irgendwie komisch zu wissen. Ich glaube ich könnte ihn nie wieder nur als Freund ansehen. Allerdings hatte ich auch keine Ahnung was er darüber dachte. Vielleicht liebte er mich ja gar nicht und ich machte mir umsonst Gedanken darüber. Vielleicht war das ja nur seine neue Art mich abzulenken, damit ich Namjoon endlich vergessen konnte. Taehyung war eigentlich keine große Sache gewesen. Klar ich hatte mich schon etwas in ihn verguckt, aber ich kannte ihn ja nicht mal richtig. Ich musste mit Hoseok reden...und zwar bald.

Only An Affair?Where stories live. Discover now