Besuch

1.9K 77 5
                                    

TAEHYUNG:

"Aufstehen. Frühstück!", weckte mich eine wohl etwas genervte Krankenschwester. Schlagartig öffnete ich die Augen. "hmnhmnnn", versuchte ich eine anständige Antwort zu geben... was mir ähm.nun ja nicht wirklich gelang. "Kannst du denn schon Essen?", fragte sie mich nun schon etwas freundlicher. Mittlerweile stand sie mit dem Tablett vor meinem Bett, klappte diesen kleinen Betttisch aus und wartete auf eine Antwort. " Schnell nickte ich, obwohl ich keine Ahnung hatte, ob ich dazu imstande war etwas zu kauen. Die Schwester stellte das Tablett ab, überprüfte noch die Beutel der merkwürdigen Flüssigkeiten, bevor sie mich dann mit meinem Frühstück alleine ließ. Langsam richtete ich mich auf, es ging zwar, schmerzte jedoch. Hoffentlich würde sich das bald legen. Zudem hatte ich nicht wirklich ein Gefühl in den Beinen, was mir auch etwas Sorgen bereitete. Ich betrachtete das "Frühstück", wenn man das so nennen konnte. Es bestand aus einem klumpigen Gemüseporridge, einem Apfel und einem Glas Wasser. Wieso gab es in Krankenhäusern eigentlich nur solch einen ekligen Fraß? Dennoch hatte ich Hunger, nahm also widerwillig den Löffel in die Hand und versuchte mir Porridge drauf zu laden. Die ersten paar Male, rutsche es mir immer wieder runter, bevor ich den Löffel zu meinem Mund führen konnte...hat bestimmt lustig ausgesehen. Nach einigen erfolglosen Versuchen, gelang es mir dann doch, den Löffel so fest zu halten, dass drauf blieb was drauf bleiben sollte. Was sich allerdings dann nicht als besonders nützlich erwies, denn das Porridge schmeckte, als hätte es jemand schon mal gegessen. Genervt ließ ich den Löffel in diese Pampe fallen, was ein paar Spritzer verursachte. Kümmerte mich aber nicht weiter drum. Danach griff ich zum Apfel, wollte hineinbeißen und prompt blieb ich stecken. Meine Zähne hatten noch nicht die Kraft einen Apfel zu zerteilen, also schabte ich mir Stück für Stück etwas ab. Als es mir dann aber zu blöd wurde, ließ ich von dem nun penetrierten Apfel ab und legte ihn zu dem ungenießbaren Porridge. Das einzige was mir noch blieb, war das Glas Wasser. Ich kippte es mir hinunter und legte mich dann wieder zurück. Lange wollte ich hier nicht bleiben. Daheim hatte ich meine Mama die tausendmal besseres Essen kochte und für mich sorgen würde. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst halb Sieben war. Warum zum Teufel wurden wir hier so früh geweckt? Einschlafen konnte ich allerdings nicht mehr...war ich einmal richtig wach, dann wars vorbei mit pennen. Draußen war es noch dunkel, dennoch hatte die genervte Schwester den Vorhang aufgezogen. Das zweite Bett war immer noch nicht belegt. Ich schloss meine Augen und dachte an die gestrigen Geschehnisse. Warum hatte das Treffen so ausarten müssen? Wieso hatten wir uns nicht einfach ausgesprochen und jeder ginge nun seinen Weg. Warum hab ich mich überhaupt mit ihm getroffen? Jetzt lag ich mit einer starken Unterkühlung im Krankenhaus. War vorm Tod nicht allzu weit entfernt gewesen. Und zu allem Übel war Jimin auch noch auf der anderen Hälfte des Planeten. Heute würde ich sie anrufen, solange ich einen richtigen Satz auf die Reihe bekam. Anders würde es sehr peinlich werden. Irgendwie hoffte ich dass mich Jungkook heute besuchen würde, meine Eltern hatte ich auch erwartet. Jungkook. Was wollte er nur? Was ging in seinem hübschen Kopf vor? Obwohl ich todesbeleidigt von ihm war, zutiefst verletzt.aber dennoch vermisste ich ihn. Liebte ich ihn. Wollte nichts lieber als jetzt in seinen Armen zu liegen, ihm meine Hand zu geben und er würde sie so halten wie er es Gestern getan hatte. Und er würde mir unschuldige Küsse geben, kleine und dennoch so bedeutsame. Dann würden es wildere werden und ich spürte schon jetzt, wie mir bei dem bloßen Gedanken daran ganz warm wurde. Wie sehr er mich unter Kontrolle hatte. Vermutlich wusste er das nicht mal. Ich sehnte mich so sehr nach ihm, hoffte aber gleichzeitig ihm nie wieder unter die Augen treten zu müssen. Er sollte büßen für das was er mir angetan hatte, doch wenn er mir in die Augen schauen und mir versichern würde das er mich liebt...würde ich ihm ohne jede Bedenken vertrauen und alles vergessen. Ihm meine ganze Liebe schenken.würde ihm alles verzeihen. Ich konnte einfach nichts gegen ihn tun, es tat mir schon in der Seele weh, ihn im Cafe so anzuschreien. Würde er überhaupt jemals wieder mit mir sprechen, nachdem was Gestern vorgefallen war? Er hatte mich geküsst. Und das mehr als nur einmal. Naja..wie mans nimmt...eigentlich war es nur EIN richtiger Kuss gewesen, doch diese "Küsschen" zählten auch.irgendwie. Mein Herz flatterte bei der Vorstellung, er würde mich wieder so küssen. Wieder mein Gesicht streicheln so wie er es schon öfters getan hatte. Im Kino..und Gestern. Man könnte beinahe sagen ich war süchtig danach. Würde er es mir anbieten würde ich nicht nein sagen, würde er sich direkt vor meiner Nase befinden, könnte ich ihm vielleicht nicht widerstehen.

Only An Affair?Where stories live. Discover now