Überraschung

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JIMIN:

Irgendwie konnte ich es immer noch nicht ganz fassen...ich würde bald zurück sein. Bei meiner Familie und Taehyung. Ich ließ Amerika tatsächlich sausen für meinen besten Freund...Man, warum musste er mir auch solche Schuldgefühle bereiten? Aber er war eben mein kleiner Schatzi und ich würde ihn niemals im Stich lassen! Für nichts und niemanden. Mir tat es zwar in der Seele weh, meinen Auslandsaufenthalt abzubrechen, aber es tat mir noch um einiges mehr weh Taehyung mit seinen Problemen ganz alleine zu lassen. Und für ihn würde ich einfach alles tun...wirklich alles. Tae war mir einfach wichtiger, komme was wolle. Und bestimmt würde ich irgendwann noch einmal die Möglichkeit für einen weiteren Auslandsaufenthalt bekommen und wenn nicht, dann war es eben so. Spätestens wenn ich selbst arbeiten gehe, werde ich Geld dafür sparen und es mir selbst ermöglichen. Vielleicht nehm ich dann Taehyung mit. Obwohl er ja nie was für andere Kulturen übrig hatte. Aber für mich würde er es wahrscheinlich trotzdem tun, so wie ich das jetzt für ihn aufgab. Da ich aber meine letzten Tage noch ein wenig genießen wollte und ich mich jetzt auch etwas weniger schlecht fühlte, begab ich mich nach draußen. Ich ließ durch ganz New York...zumindest fast. Ok es war nur ein recht kleiner Teil, aber lief trotzdem mehrere Stunden herum. Ich sog die frische Luft ein und genoss es einfach so in der Stadt herum zu schlendern. Als ich dann eine große Shopping Mall entdeckte, konnte ich nicht anders als hinein zugehen. Kaufen musste ich ja nichts...wobei es ja dann doch meistens etwas ausartete. Zuerst war ich auch wirklich standhaft geblieben und hatte mich nur umgeschaut, aber schon nach kurzer Zeit sammelte ich die verschiedenste Dinge ein um sie anzuprobieren und schließlich auch zu kaufen. Neben den ganzen Sachen, welche ich für mich ausgesucht hatte, fand ich auch einen richtig hübschen grauen Schal für Taehyung. Er sah dem, den er zurzeit hatte sogar etwas ähnlich und ich wusste er liebte diese Art von Schal. Für Hongbin fand ich ein cooles paar Ohrringe (ja er hatte wirklich Ohrlöcher) die ihm bestimmt gefallen würden. Heutzutage war es ja gar nicht mehr so ungewöhnlich für Jungs Ohrringe zu tragen. Meiner kleinen, meistens überaus nervigen Schwester Juyeon kaufte ich ebenfalls Schmuck. Für meine Eltern hatte ich noch nichts gefunden. Wenn ich schon mal in den USA war, dann musste ich auch Souvenirs mitbringen. Nachdem ich völlig fertig war machte ich mich spätabends wieder auf den Heimweg. Ich hatte echt Glück mit meiner Gastfamilie gehabt...so oft hat man gehört, dass Austauschschüler oder auch Au-Pairs nur ausgenutzt und schlecht behandelt werden. Natürlich war das nicht die Regel, aber es kam doch ziemlich häufig vor...eigentlich zu oft. Mit meinem Schlüssel, welchen ich von meiner Gastmutter Rosie bekommen hatte, öffnete ich die Tür zu der Wohnung in der ich hier lebte. Sie war echt sehr gemütlich eingerichtet und man fühlte sich gleich wohl, wenn man durch die Tür trat. Es war auch stets warm hier drin...nicht zu warm, eben genau richtig. Auch wenn die Wohnung nicht gerade groß war, so war doch genügend Platz für alle. Für mich, Rosie und natürlich Jessi. „Bin wieder daaa!", schrie ich durch die Wohnung. „Jimiiin!", fiel mich gleich Jessi an. „Du hast Besuch!" „Ach ja?"...ich überlegte wer es sein könnte und lief hinter Jessi her, die auf den Weg ins Wohnzimmer war. Und da stand er. Ich quietschte, ließ meine Einkaufstaschen auf den Boden fallen und warf mich ihm an den Hals. „Mach mal langsam", lachte er. Hach...wie sehr hatte ich das vermisst. „Wo kommst du denn her?", fragte ich immer noch total aufgeregt. „Ich hab dich so vermisst, dass ich es nicht mehr ausgehalten hab und bei dem Gedanken an weitere Monate ohne dich, bin ich kurzerhand hergekommen, um dich zu besuchen." Ich quiekte erneut, wie ein kleines Kind das im Süßigkeitenladen war. „Ach Hongbin, ich hab dich auch vermisst!" Noch immer umarmten wir uns. Wir hatten uns einfach zu lange nicht mehr gesehen. Nachdem wir die Umarmung gelöst hatten, küssten wir uns. „Das hab ich auch vermisst", flüsterte Hongbin so leise, dass es außer mir keiner hörte und ich musste kichern. „Weißt du das ist lustig, dass du hier bist, weil ich eigentlich vor hatte in 4 Tagen zurückzufliegen."

„Ach ja?" Ich nickte nur und ohne dass er weiter nachhakte küssten wir uns ein zweites Mal. „Nehmt euch ein Zimmer!", witzelte Jessi, als sie es nicht mehr mit ansehen konnte. Hongbin verstand sie nicht so recht, da er kein besonders gutes Englisch hatte, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte, als ich es eh schon tat. Ich zog ihn an seiner Hand in mein Zimmer. Gleich als die Tür ins Schloss gefallen war, drückte er mich an sie ran um mich ein weiteres Mal zu küssen. „Ich liebe dich", wisperte er. Ich lächelte ihn nur an. Hongbin strich sanft mit seinen Fingern über meine Lippen, leckte dann mit seiner Zunge darüber, bis er mir seine weichen Lippen aufdrückte. Nach wenigen Sekunden bat er mit seiner Zunge um Einlass, welchen ich ihm gleich gewehrte. Gott, hatte ich das vermisst. Diese Nähe. Bei ihm zu sein. Ich hatte ganz vergessen wie gut er roch. Mit seinen Händen umschloss er fest meine Hüfte und rieb seine eigene daran. Zu gerne wäre ich jetzt weiter gegangen, aber ich musste ihn unbedingt was fragen. „Hongbin?" „Hmm"

„Wie geht es Taehyung?" Hongbin unterbrach sein tun und blickte mich etwas ungläubig an. „Und das willst du jetzt wissen?" „Jap" Immerhin war er es, der die ganze Zeit über im selben Land gewesen war. Ich meine in seinem Blick einen Funken Wut aufblitzen gesehen zu haben und auch etwas Enttäuschung. Natürlich hatte ich ihn auch vermisst und wollte jetzt wo er hier war meine Zeit mit ihm verbringen, aber ich musste es einfach wissen. Wahrscheinlich war er jetzt etwas beleidigt, weil ich ihn lieber über Tae ausfragte, als mit ihm rumzumachen. Männer. Ich zog in auf mein Bett, damit wir uns setzten konnte. Hongbin seufzte einmal auf bevor er begann: „Ihm geht es glaube ich schon etwas besser, aber ich habe jetzt auch nicht wirklich viel mit ihm geredet...von daher kann ich dir nicht allzu viel erzählen." Na das waren ja Informationen. „Und sonst? Was ist mit Jungkook? Treffen sie sich wieder? Haben sie sich vertragen? Sind sie jetzt zusammen?" „Eine Frage nach der anderen", unterbrach er meinen Redeschwall. „Wie bereits gesagt...ich hab nicht sonderlich viel mit ihm zu tun, aber soweit ich weiß hat er sich mal mit ihm getroffen. Mehr kann ich dir nicht sagen...warum rufst du ihn nicht einfach an?" Ja..warum hatte ich ihn nicht einfach angerufen? Da ich keine Antwort darauf wusste, zuckte ich einfach nur mit den Schultern. „Können wir jetzt da weiter machen wo wir aufgehört haben?", fragte er mich mit einem vielsagenden Lächeln. Er schob seine Hand auf meinem Oberschenkel auf und ab. Strich seicht über die Innenseite. „Nur noch eins...weißt du ob er mit jemand anderen redet? Also ob er sich quasi neue Freunde gesucht hat?" Sichtlich genervt ließ er wieder von meinem Bein ab. „Jimin...Ich bin deinetwegen den ganzen Weg von Korea nach Amerika gekommen und das einzige was die ich interessiert ist Taehyung!" Mit jedem Wort wurde er lauter, bis er letztlich schrie. „Entschuldige das ich mir Sorgen mach! ...er ist mein bester Freund!" Auch ich wurde laut. Ich konnte es schon verstehen weshalb er so austickte, aber in diesem Moment war ich einfach nur wütend. „Und ich bin dein fester Freund!" „Na und?" Hongbins Mine fror ein. „Na und?" Es war offensichtlich dass er mehr als sauer war. „Dann kann ich ja wieder gehen" Wütend stapfte er davon. „Hongbin warte...so hab ich's nicht gemeint!", doch er dachte gar nicht daran stehen zu bleiben. Frustriert ließ ich ihn laufen und begann nun zu heulen wie ein Schlosshund. Jessi hatte ihren Kopf durch die Tür gestreckt. „Was ist denn hier los?" Ich konnte nur schluchzen und war nicht in der Lage auf ihre Frage zu antworten. Wortlos nahm sie mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. „Das wird schon wieder" Hoffentlich. Ich hatte gar nicht mit ihm streiten wollen und ich war mehr als glücklich, dass er hier bei mir war. Jetzt würde er vermutlich gleich wieder abreisen. Warum hatte ich ihn auch gleich so ausquetschen müssen? Ich war nur froh, dass ich nun bald wieder bei Tae sein konnte und dann würde ich ihm alles erzählen. Wie ich hier meine Zeit verbrachte und mein Streit mit Hongbin. Ich wollte jetzt nichts mehr als von ihm getröstet zu werden, doch vorerst musste ich mit Jessi auskommen. Ich mochte sie, keine Frage, aber es war eben nicht das Gleiche. Hoffentlich würde Hongbin nicht lange sauer auf mich sein und ich bereute bereits unseren eigentlich völlig unnötigen Streit. Jessi streichelte mir ein paar Mal über den Rücken. „Soll ich dir einen Kakao zur Beruhigung machen?", fragte sie mich und ich nahm dankend an. Nach dem sie mir noch einmal den Rücken gestreichelt, stand sie auf und begab sich in die Küche. Derweil setzte ich mich zurück auf mein Bett, deckte mich schön warm zu und nahm meinen Laptop um meine Lieblingsserie für etwas Aufmunterung anzuschauen. Auch wenn Supernatural nicht gerade eine besonders fröhliche Serie war, so lenkte sie mich zumindest immer ab und war zu dem einfach nur cool. Nachdem ich mich für eine Folge entschieden hatte, kam Jessi auch schon mit einer Tasse zurück. „Hier", sie hielt mir die pinke Tasse hin. Als ich sie genommen hatte, setzte sie sich zu mir unter die Decke. Da die Serie nie ins Koreanische übersetz wurde, war sie sowieso in Englisch, weshalb das weiter kein Problem war. Nur hatte ich meistens Untertitel an. Wir kuschelten uns aneinander und schauten insgesamt 3 Folgen, bevor wir dann ins Bett gingen. Diese Nacht verbrachte sie in meinem Bett und ich war froh, dass ich nicht alleine war.

Only An Affair?Where stories live. Discover now