Auf dem Klo

1.3K 70 18
                                    

TAEHYUNG:

Da ich aber das Ganze nicht einfach so auf mir sitzen lassen wollte und Jungkook auch nicht sein Leben lang vor mir weglaufen konnte, rannte ich ihm in der zweiten Pause hinterher. Es war gar nicht so einfach ihm zu folgen, denn zum einen kannte ich mich hier nicht aus und zum anderen lief er echt schnell. Ich versuchte ein wenig Abstand zu halten, damit er mich nicht gleich bemerkte und es klappte...er lief ohne sich umzudrehen ins Jungsklo und sperrte sich in eine der Kabinen ein. Die ersten 2 Minuten stand ich einfach nur da und wartete still. Aufs Klo ging er schon mal nicht. Rotzfrech sperrte ich mich in die leere Kabine daneben, kletterte aufs Klo und lugte rüber in Jungkook's Versteck. Er schien mich gar nicht wahrzunehmen. Jungkook kauerte auf dem Klodeckel und war völlig in Gedanken versunken. Bei diesem Anblick spürte ich einen Stich in meinem Herzen. Er sah so fertig aus und würde er mich jetzt um Verzeihung bitten würde ich wieder weich werden. „Äham", räusperte ich mich. Keine Reaktion. Also räusperte ich mich ein weiteres Mal ein wenig lauter. Diesmal schien er es wahrgenommen zu haben, denn er blickte ruckartig auf. „Schon mal was von Privatsphäre gehört?", stammelte er sauer vor sich hin.

„Hattest du davon nicht reichlich in letzter Zeit?", schoss ich vorwurfsvoll zurück.

„Spanner", war das einzige was er mir entgegenbrachte, bevor er aufstand und sich aus dem Staub machen wollte.

Da ich ihn jetzt aber auf keinen Fall gehen lassen wollte, stieg ich ebenfalls von der Toilette herunter und hechtete aus meiner engen Kabine. Noch bevor er aus der Tür raus war, griff ich nach seinem Arm und zog ihn zurück in die nächst beste dieser blöden Kabinen und schloss ab. Unbewusst schob ich immer weiter bis er gegen die Wand stieß. Erst als er von mir und der Wand halb zerquetsch wurde und er mich aus seinen großen Hundeaugen ängstlich anstarrte, realisierte ich was ich da eigentlich tat. Erschrocken von mir selbst wich ich einen Schritt zurück. Normalerweise war ich ja nicht der Typ für sowas, wenn jemand zu sowas nicht imstande war, dann ich. So schnell das ganze aber in diese Richtung ging, so schnell drehte es sich auch wieder um. Nachdem ich Jungkook Raum geboten hatte, war er es nun der auf mich zukam und gegen die Wand presste. Noch bevor ich in irgendeiner Weise reagieren konnte, kam er mir mit dem Gesicht immer näher, bis es schließlich in einem Kuss endete. Das heißt wenn man ein bloßes Aufeinanderdrücken der Lippen einen Kuss nennen konnte. Warum fing jegliche Begegnung mit Jungkook in einem ungewollten Kuss an? Beziehungsweise warum war das erste was er nach einem Streit mit mir tat, mich zu küssen? Er pinnte meine Hände neben meinem Kopf an die Fliesen und versuchte vergeblich mit seiner Zunge in meinen Mund zu gelangen. Teilnahmslos ließ ich ihn machen, gewährte ihm aber keinen Einlass. So viel Grips besaß ich dann doch noch. Nach ein paar erfolglosen Versuchen, gab er erst mal auf und ließ stattdessen seine Hand unter mein Shirt fahren. „Jungkook, lass das!"

Zu meiner Verwunderung stoppte er augenblicklich, sonst war er doch auch nicht so rücksichtsvoll. Wenigstens war ich ihm nicht ganz egal.

„Taehyung ..."

Abwartend und gleichzeitig auch auffordernd blickte ich in seine so bestechende Augen.

„Es tut mir leid."

„Ich weiß gar nicht wie oft ich das schon von dir gehört hab und wie oft ich es dir noch glauben soll oder ob ich es dir überhaupt noch glauben kann!"

„Tae...ich kann das erklären!"

„Na dann schieß los"

„Ähhh"

„Dann nicht..." Ich versuchte mich an ihm vorbei zu drücken, doch er hielt mich zurück, indem er beide Arme links und rechts neben mir platzierte und mich so einknastete. „Hör mir erst zu" Mit einem leichten Nicken, zeigte ich ihm, dass ich ihm zuhören würde.

Only An Affair?Where stories live. Discover now