Zeit Zu Reden

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JUNGKOOK:

Als ich vorhin die Augen aufschlug hatte ich eigentlich erwartet einen friedlich schlafenden Taehyung neben mir vorzufinden....stattdessen war seine Seite des Bettes leer gewesen. Erst als ich ihn nirgendswo auffinden konnte, begann ich mir Gedanken zu machen und suchte ihn schließlich im ganzen Haus. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet ihn in der Speisekammer am Boden kauernd zu finden. Und doch war es genau dieser Anblick der sich mir nun bot. Offensichtlich hatte er sich vor mir verstecken wollen, besonders nachdem was gestern „vorgefallen" war. „Was machst du denn HIER?" Ich versuchte ein fieses Lächeln zu unterdrücken, aber ich schaffte es nicht so ganz, was Taehyung aber nur noch mehr einzuschüchtern schien. Sofort fiel mir das Lächeln aus dem Gesicht und ich beugte mich zu ihm runter. „Hey", flüsterte ich leise. Sanft packte ich ihn an den Oberarmen und zog ihn auf die Beine. Er sah wie ein erschrockenes Reh aus und ich streichelte ihm einmal über den Kopf, in der Hoffnung, dass er sich dadurch beruhigen würde. Doch er behielt seinen Blick bei und so zog ich ihn dicht an mich. „Taehyung...", versuchte ich einen Satz zu beginnen. „Das gestern...war unheimlich schön und ich...ich..." Vergeblich druckste ich herum...wusste nicht was ich sagen sollte. Taehyung erwiderte nichts, sondern löste sich stattdessen aus meiner Umarmung. „Das hatte nichts zu bedeuten" „Was?" „Das hatte nichts zu bedeuten!", wurde er nun lauter. Ich konnte es nicht so richtig fassen. Ihm hatte es nichts bedeutet? Einerseits konnte ich ihm nicht so ganz glauben...immerhin hatte das Gestern noch ganz anders ausgesehen, aber andererseits...was wenn es ihm wirklich nichts bedeutet hatte? Ich wollte dass es ihm etwas bedeutete und ich wollte dass ich ihm etwas bedeutete. So wie er mir. Wütend schubste ich ihn ein Stückchen von mir weg. „Also MIR hat es was bedeutet!", fuhr ich ihn an. In seinen Augen regte sich etwas, doch ich konnte nicht ausmachen, was er jetzt dachte, geschweige denn fühlte. Entnervt drehte ich mich um. Länger hätte ich seinem Blick nicht standhalten können. Ich wusste einfach nicht was in ihm vorging und vermutlich wollte ich es gar nicht wissen. Er sah einfach nur erschrocken und eingeschüchtert aus, doch da war noch mehr. Aber genau definieren konnte ich es auch nicht. „W-Was?" Unsicher fragte er nochmal nach. Damit hatte er wohl nicht so ganz gerechnet. „Mir hat es was bedeutet und du bedeutest mir auch etwas", sagte ich nun deutlich leiser und mit einem liebevollen Unterton in der Stimme. Taehyung schluckte...schien nicht mehr zu wissen was er sagen sollte. Ich drehte mich wieder um und ging einen Schritt auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Taehyung wehrte sich nicht und schloss sogar kurz darauf auch seine Arme um mich. Sofort wurde mir heiß. Diese Nähe machte mich echt wahnsinnig und ich spürte bereits mein Verlangen nach ihm, nach seinem Körper. Doch ich versuchte es zu unterdrücken...Ich wollte ihn nicht gleich abschrecken oder ihm das Gefühl vermitteln, dass ich nur an seinem Körper interessiert war, denn so war es nicht. Sein herrlicher Duft stieg in meine Nase und ich sog so viel ein, wie es mir möglich war. Das war es was ich wollte. Wen ich wollte. Ich wollte morgens neben ihm aufwachen und ihn spüren. Was aus Hyolyn werden würde wusste ich nicht und wollte jetzt auch nicht darüber nachdenken. „Taehyung..." Er löste ein wenig die Umarmung, um mir ins Gesicht schauen zu können. „Ja?" „Ich liebe dich!" Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und ich konnte nicht anders als meine auf diese zu drücken. Erst hatte ich Angst er würde wieder abblocken, aber er stieg gleich drauf ein und erwiderte meinen Kuss. Erneut durchzuckte mich eine Welle von Hitze. Meine Hände vergruben sich in seinen weichen Haaren, während seine an meinem Rücken umherwanderten. Unsere Zungenspitzen stupsten sich gegenseitig an, was ein Kribbeln in mir verursachte. Erst nachdem die Luft knapp wurde lösten wir den Kuss. Schnell zog ich ihn wieder an mich ran und drückte ihn fest. Es war schön. Einfach so Arm in Arm mit ihm da zustehen. „Jungkook?", fragte er dann nach einer Weile. „Hm?" „Ich liebe dich auch" Das waren so ungefähr die schönsten Worte die ich gerade hätte hören können. Ich drückte ihn noch fester an mich, so dass er kurz aufkeuchen musste, ließ dann aber gleich wieder locker. Ich wollte ihm auf keinen Fall wehtun. Nach einer Weile wurde es uns dann doch zu blöd nur so rumzustehen und wir setzten uns an den Küchentisch. Aber immer noch eine Hand haltend. Mir kam das alles so unwirklich vor. Mit so einem plötzlichen Umschwung seiner Einstellung mir gegenüber hatte ich nicht gerechnet und es machte mich unheimlich glücklich. Daran musste ich mich erst mal gewöhnen und so schnell wird er mich jetzt auch nicht mehr los. Ich wollte bei ihm sein. „Jungkook?", begann Taehyung ein weiteres Mal. „Ja?" „Das gestern...war...schön" Es war ihm offensichtlich peinlich darüber zu reden. „Aber...wenn du mich liebst, was wir dann aus Hyolyn?" Leise stöhnte ich auf. Das war garantiert nicht das, worum ich mir gerade Gedanken machen wollte. „Müssen wir jetzt darüber reden?", versuchte ich mich herauszureden, doch Taehyung blieb hartnäckig. „Wenn nicht jetzt wann dann? Immerhin bist du derjenige der jetzt ein klitzekleines Problemchen hat und nicht ich!" Er wurde ein kleinwenig lauter, beruhigte sich aber gleich wieder, ließ dabei meine Hand los. Er hatte ja recht. „Ich werd es ihr sagen!" „Ok und wann?" Genervt rollte ich mit den Augen. Er war aber auch beharrlich! „Bald", gab ich ihm nur als Antwort. Skeptisch schaute er mich an. Vertraute er mir nicht? Wahrscheinlich zu recht...Ich vertraute mir ja selbst nicht. Dafür kannte ich mich einfach zu gut. „Ich sag es ihr bald, ok?" Taehyung nickte...immer noch ein wenig skeptisch.

TAEHYUNG:

Irgendwie hatte ich das leise Gefühl, dass die nicht so schnell geschehen wird. Ich wollte ihm ja glauben, aber er war einfach nicht der Vertrauenswürdigste. Und ich hatte Angst dass er nie mit ihr reden würde und mich wirklich nur als eine Art Affäre betrachtete. Ich wollte mehr als das sein. Ich wollte, dass ich ihm mehr bedeutete als jemanden den er einfach wieder abstellen konnte, wenn er ihn nicht mehr brauchte. Dennoch saßen wir jetzt, mittlerweile auch wieder Händchenhaltend, in meiner Küche. Dennoch hatten wir Gestern Sex gehabt. Mein Verstand riet mir eindringlich von ihm wegzubleiben, aber mein Herz sehnte sich nach ihm. Nach seinen Berührungen und seinen Küssen. Seiner Nähe und seiner Liebe. Ich brauchte ihn...und ich wollte ihn.

Only An Affair?Where stories live. Discover now