6 - Bänder und Seile

7.7K 493 37
                                    

Ich habe in meinem Leben noch nie so laut geschrieen wie jetzt. Und es war mir egal. Ich lies es raus.

Ich würde hier nie wieder herauskommen. Dann sollen sie mich halt für verrückt halten.

Michael reagierte sofort und versetzte mir ein schlag mit seinem Ellenbogen.

Danach sah ich nur noch Schwarz.

Als ich aufwachte befand ich mich wieder in der Zelle. Mein Hals brannte wie Feuer. Doch mein Herz schien sich wieder beruhigt zu haben. Stiles stand mitten in der Zelle. Er beobachtete mich und hielt sich die Faust unter die Nase, als würde er versuchen sich zurück zuhalten. Ich sah immer noch etwas verschwommen, aber ihn konnte ich trotzdem einigermaßen gut erkennen. Nachdem ich versuchte mich zu bewegen, bemerkte ich das ich mich kein Stück bewegen konnte. Ich war am Bett angebunden. Mich überfiel Panik und ich zerrte um mich herum.

"Weißt du." fing er an. Nun sah ich von den Ketten wieder zu ihm auf. "Das ist eigentlich ziemlich lustig. Du bist eigentlich völlig normal, aber dieses Kaff macht dich zum Psycho." Er lachte. "Und dann versuchen die uns zu heilen? Lächerlich." sagte er eher zu sich selber als zu mir.

Ich beruhigte mich einigermaßen. "Warum?" fragte ich und deutete auf die auf die Seile und Bänder die mich umgaben. "Naja, du bist durchgedreht. Dein Geschrei konnte man bis in die 2 Etage hören." Ich zog die Augenbrauen zusammen. Woher soll er das den bitte Wissen, wenn er permanent in dieser Zelle steckt. Und genau als ich nachfragen wollte, kam eine Frau in die Zelle herein. Sie sah ziemlich jung aus.

"Hallo Lydia, ich bin Dr. Melanie Cooper. Deine neue Psychologin. Da du mich nicht erreicht hast, musste ich wohl zu dir kommen." sagte Dr. Cooper. "Achja, hallo Stiles." fügte sie noch hinzu, sah mich aber weiterhin an.

"Melanie." gab er zurück.

"Er ist ziemlich Charmant nicht wahr?" nun sah sie zu ihm. Stiles stand an der Wand angelehnt und zwinkerte ihr locker zu. Dr. Cooper drehte ihren Kopf wieder grinsend zu mir zurück.
Bevor sie weiter reden konnte kam Michael in die Zelle. "Dr. Cooper, sie werden auf der A1 gebraucht, es ist wichtig."

"Oh. Nett deine Bekanntschaft gemacht zu haben Lydia, wir werden uns wieder sehen. Ach und Stiles, entfessel sie doch bitte, sie scheint sich wieder beruhigt zu haben." Lächelnd stand sie auf und verschwand mit Michael.

"Wie willst du mich bitte aus diesem Ding entfesseln?" fragte ich verwirrt. Da wusste man überhaupt nicht wo man anfangen soll. "Schau zu und lerne, meine Schöne."
Er kniete sich vor mich hin und mein Puls beschleunigte sich. Seine Hand verschwand unter dem Bett und zog blitzschnell ein Messer raus. Ich riss meine Augen auf.
"Lektion eins meine Schöne, benutze hier ja kein Messer, es sei denn du willst jemanden umbringen." er steckte sich das Messer in seine Hosentasche. "Denn, sie werden sehen.." während dessen fummelte er mit seinen Händen weiter unter dem Bett. ",dass die Bänder und, oder die Seile hier zerschnitten wurden und werden hier jede scheiße absuchen.." plötzlich öffneten sich die Bänder und ich konnte wieder richtig Atmen. Mit einem ziehen, machte er die Seile um meine Handgelenke auf. "und dir denn Arsch versohlen." beendete er seinen Satz. Ich stand auf und reckte mich etwas.

"Obwohl die letzte Option gar keine so schlechte Vorstellung ist. Ich hätte die Seile dran lassen sollen." Er grinste und zog sich zurück. Ich lief wahrscheinlich an wie eine Tomate. O Gott! Mensch, Lydia, du bist auch die einzige die sowas zweideutig verstehen könnte. (Nope😂). Ich biss mir auf die Unterlippe.

"Ich will nicht wissen was gerade in deinem Kopf vorgeht." Er lachte schief. Und nun war ich mit Sicherheit rot. "Oder doch, erzähls mir." er saß vor der Wand und lehnte sich interessiert vor. Ich kaute stattdessen nur weiter auf meine Unterlippe. Als ich ihn wieder ansah hatten seine Augen eine Farbe von tief schwarz angenommen. Seine Mimik verdunkelte sich ebenfalls. Er stand auf. "Hör auf damit." sagte er. Seine Stimme hatte einen dunklen Unterton angenommen.
Nur wusste nicht was er damit meinte und war zu viel in Gedanken um ihn zu fragen.
Er zog scharf die Luft ein. "So viel Unschuld." flüsterte er so leise, sodass ich mich bemühen musste seine Worte zu verstehen.
Er kam mir immer näher bis er mich aggressiv gegen die Wand drückte. Mein Rücken knallte hart gegen die kalte Wand und ich zischte wegen dem Schmerz auf.

Seine Hand verschwand in seine Hosentasche und er holte sein Messer raus. "Ich sollte dich verdammt nochmal aufschlitzen!" er hielt mir das Messer an die Kehle. Ich hielt mir meine Augen zu. Kann er es einfach nicht vollenden?
"Ich kann das nicht."

"HÖRST DU MICHAEL?" Schrie er. Er ließ von mir ab. "MICHAEL!" und schon kam er aus der nächsten Ecke an. "Sie muss weg. Sonst passiert hier ein großes Unglück."

-

O.M.G Die Story hat schon 850 leser wtf! Vor 10 Tagen waren es noch 500! Danke danke danke😍

Ihr merkt schon, die Story hat slow updates😅

Psychiatry Where stories live. Discover now