C H A P T E R 7

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Tut mir leid, dass das Kapitel erst einen Tag später kommt. Aber ich habe es gestern leider zeitlich nicht mehr geschafft. Also wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen. ❤

Das Gespräch gestern, mit Max, hatte ich wirklich nötig. Meine Freunde aus New York melden sich nicht bei mir und an Joshua will ich gar nicht erst denken. Also eigentlich bin ich völlig alleine. Max ist der einzige, mit dem ich reden kann. Doch jetzt habe ich erst einmal etwas zu tun. Ich werde nämlich bei der Planung des Gründerfestes mitmachen. So kann ich es allen zeigen. Ich werden ihnen zeigen, dass ich nicht verwöhnt bin und auch an andere denke. Genau deswegen bin ich gerade auf dem Weg zum Gemeindehaus.
Zuerst gehe ich in eine Art Sekretariat frage die Frau hinter dem Schreibtisch, wo ich mich melden muss. Sie beschreibt mir den Weg, ich bedanke mich mit einem Lächeln und gehe dann zu dem Raum. Die Tür steht offen und ich kann schon von weitem hören, wie die unterschiedlichsten Themen diskutiert werden. Als ich ankomme, bleibe ich in der Tür stehen und beobachte das Durcheinander. Mich scheint keiner mitzubekommen. Alle sind beschäftigt mit ihren Aufgaben.

“Was machst du denn hier?“ Harleys Stimme lässt mich zusammenzucken, da ich so vertieft in das Geschehen vor mir war.

“Ich will mich als freiwillige Helferin melden.“, sage ich, als ich sein strahlendes Lächeln sehe. Schön, dass er es so witzig findet mich zu erschrecken.

“Du überrascht mich immer wieder Holly Thompson, das muss ich schon zugeben. Also dann komm mal mit. Ich stelle dir Abigail vor. Sie ist die Leiterin hier.“ Harley läuft an mir vorbei und geht auf eine blonde Frau Mitte 30 zu. Sie ist gerade dabei einem Mädchen etwas auf ihrem Tablet zu zeigen. “Abigail?“, fragt Harley und zieht somit ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie lächelt freundlich und schaut ihn mit einem fragenden Blick an. “Das ist Holly.“, dabei zeigt er auf mich und ich lächle Abigail ebenfalls freundlich zu. “Sie würde uns gerne ein wenig unter die Arme greifen.“, spricht er weiter und steckt anschließend seine Hände in die Hosentasche.

“Freut mich dich kennen zu lernen. Ich habe schon viel von dir gehört.“, sagt Abigail und reicht mir ihre Hand, die ich höflich schüttel.

“Freut mich ebenfalls.“, antworte ich und frage mich gleichzeitig, was sie wohl über mich gehört hat. Hoffentlich nur gutes, aber das bezweifle ich.

“Also du willst uns bei der Planung des diesjährigen Gründerfest helfen?“, fragt sie mich und schaut mich mit ihrem warmen Blick an.

“Ja, ich dachte, dass mir eine Aufgabe ganz gut tun würde.“, antworte ich und lüge ihr damit eiskalt ins Gesicht, denn eigentlich möchte ich alle überzeugen, dass ich nicht diejenigen bin, für die mich alle halten.

“Also gut. Wir brauchen noch jemanden, der sich um die Musik kümmert. Harley und du sind dafür verantwortlich. Bisher hatten wir noch kein Glück, was die Band-Suche angeht.“, sagt Abigail und verabschiedet sich anschließend. Also gut, die Musik, so schwer kann das ja nicht sein.

“Wie seid ihr denn bisher vorgegangen.“, frage ich Harley interessiert.

“Na ja, wir haben es zuerst bei der Schulband bei der örtlichen High School probiert, aber die haben gesagt, dass sie nicht den ganzen Tag spielen können, weil sie nicht so viele Lieder können. Dann haben wir es bei den umliegenden High Schools probiert, aber anscheinend kann jede Schulband auf diesem Planeten nur fünf Songs spielen.“, erklärt Harley und zeigt mir die Absagen auf seinem Laptop.

“Wir fragen die Schulband einfach noch mal. Aber diesmal lautet das Angebot, dass sie nur bestimmte Songs zu bestimmten Zeitpunkten spielen. Da es das Gründerfest ist, könnte man so eine Art Zeitreise machen und Lieder spielen lassen, aus den verschiedensten Jahrzehnten. Den Rest der Zeit kann ein DJ normale Musik spielen. So hat man über den ganzen Tag verteilt Highlights und es wird nicht langweilig.“, präsentiere ich Harley meinen Vorschlag.

“Das ist fantastisch. Ehrlich Holly, wo warst du nur die ganze Zeit?“, ruft er aus und legt seine Arme um mich und bringt mich damit zum lachen. “Das müssen wir sofort Abigail sagen.“ Harley nimmt meine Hand und zieht mich ruckartig auf die Beine und zu Abigail. Nachdem wir ihr meinen Vorschlag präsentiert haben und sie ihn auch für ausgezeichnet empfunden hat, haben wir uns sofort an die Arbeit gemacht, einen DJ zu finden und das neue Angebot für die Schulband zu schreiben.
Ich bin gerade dabei nach DJs in der Nähe zu suchen, als mir die misstrauischen Blicke der anderen Helfer auffallen.

“Harley? Warum starren mich alle so an?“, frage ich meinen braunhaarigen Freund, der sogleich von seiner Arbeit auf schaut.

“Die starren dich alle an, weil sie nicht glauben können, dass du uns freiwillig hilfst.“, erklärt er mir und mustert ebenfalls die anderen Helfer. “Aber sie kennen dich auch nicht so gut wie ich. Ich weiß, was in dir steckt und dass du auch anders sein kannst.“

“Danke Harley, dass du an mich glaubst.“ Ich schaue ihn mit einem winzigen Lächeln an und widme mich anschließend wieder meiner Aufgabe, doch darauf konzentrieren kann ich mich nicht. Bin ich wirklich so schrecklich, dass niemand mir glauben mag, dass ich das ganze hier vollkommen selbstlos mache? Zugegeben so selbstlos ist das hier auch nicht, aber der Tag heute hat mir gezeigt, dass es mir Spaß macht, wenn ich mich für etwas engagiere, was am Ende nicht nur mir Freude bereiten wird. Vielleicht ist es mir mittlerweile sogar egal was die anderen von mir denken, wenn ich nur meinen Dad überzeugen kann und weiß, dass er stolz auf mich sein wird.

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