✿ E P I L O G ✿

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Ein Monat ist seit dem Gründerfest vergangen. In dieser Zeit habe ich viel erlebt. Ich habe viel über mich gelernt und mich jeden Tag aufs Neue in Max verliebt. Dieser liegt gerade neben mir und schaut in den Himmel. Max kam heute “spontan“ bei mir vorbei und hat mich abgeholt. Wir sind ein Stückchen mit seinem Pick-up gefahren. Weit weg, aus der Stadt raus, dort wo man nur die Grillen zirpen hören kann. Mitten im Nirgendwo hat Max angehalten und mir gesagt, dass er mir etwas zeigen möchte. Wir sind aus dem Wagen ausgestiegen und um das Auto herum. Dort hat er dann die Ladefläche geöffnet, ist auf sie drauf gesprungen, hat eine Decke ausgebreitet und einen Korb mit Essen in die Mitte gestellt.

“Ist dir eigentlich bewusst, dass das heute unser erstes richtiges Date ist?“, hat er mich gefragt, während ich ebenfalls auf die Ladefläche geklettert bin. Erschreckend musste ich ihm zustimmen. In dem letzten Monat ist viel passiert. Ich habe viel nachgedacht und eine Entscheidung getroffen, die große Auswirkungen auf meine Zukunft haben wird. Ab Herbst werde ich nicht auf die Columbia gehen, sondern auf ein Collage hier in der Nähe. So kann ich an den Wochenenden immer nach Greenwell und kann viel öfter Dad, Max und meine anderen Freunde sehen. Das Collage auf das ich gehen werde, bietet Management als Studiengang an. Das Gründerfest hat mir gezeigt, dass so etwas einfach mein Ding ist und mir persönlich auch Spaß macht.
Auch Max schmiedet Pläne für die Zukunft. Er wird noch eine Weile für meinen Dad arbeiten und ein paar Aufträge für andere übernehmen und will dann mit seinem gesparten Geld eine eigene Tischlerei aufmachen. Ich finde es toll, dass Max hart arbeitet, um die Sachen zu erreichen, die er möchte. Das hat mich wahrscheinlich auch zu dem Collagewechsel inspiriert. Ich habe nicht daran gedacht was mir später einmal viel Geld oder Ansehen einbringt. Ich habe einfach an mich gedacht, habe auf mein Herz gehört und ohne Reue entscheiden.
Ein bisschen schade ist es natürlich, dass ich meine beste Freundin zurück lassen musste. Aber wir skypen fast täglich und haben beschlossen uns immer in den Semesterferien zu besuchen. So kann ich Max auch einmal New York zeigen. Denn egal wer ich nun bin, New York wird immer ein Teil von mir sein. Ich habe akzeptiert, dass ich sowohl schicke High Heels als auch Cowboystiefel mag. Und genau das macht mich aus. Ich bin eine Mischung aus beidem.

Aber das ist nicht das einzige, was in dem vergangenen Monat passiert ist. Meine Mom hat ihre Geschäftsreise beendet und kommt nun immer öfter zu Besuch. Sie behauptet, dass es wegen mir ist, da sie mich in New York vermisst. Aber das ist zu 100 Prozent gelogen, denn wenn sie hier ist, machen wir kaum etwas miteinander. Sie verbringt viel mehr Zeit mit meinem Dad und auch wenn beide es leugnen, glaube ich, dass zwischen den beiden wieder etwas läuft. Welches Kind freut sich denn nicht, wenn ihre Eltern wieder zusammen kommen? Aber in diesem Fall muss ich sagen, dass die beiden das für sich ausmachen sollen. Meine Mom soll nicht in ein paar Jahren merken, dass sie doch wieder in die Stadt zurück möchte und bei ihrem Verlassen meinen Dad verletzt. Aber so lange beide glücklich sind, halte ich mich daraus.

Eigentlich könnte mein Leben nicht besser laufen. Mit Lucy, Tyler und Harley treffen wir uns regelmäßig und wenn ich wir meine, dann meine ich Max und mich. Wir sind in dieser Phase angekommen, wo wir nichts alleine machen und eigentlich nur als Wir auftauchen. Es ist lustig, wie genervt manche Leute darauf reagieren. Aber was soll ich tun? Max hat mich so sehr in seinen Bann gezogen, dass ich einfach nicht anders kann. Es ist unglaublich wie liebevoll er ist.
Deswegen kann ich nicht anders, außer ihm ständig zu sagen: “Ich liebe dich.“ Und meistens antwortet er oder er begninnt mich zu küssen, so wie jetzt gerade.
Max ist der Richtige. Vielleicht halten mich welche für bescheuert, das so früh zu behaupten. Aber ich spüre es einfach. Mit Max will ich alt werden. Nur mit ihm und mit keinem anderen.

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