C H A P T E R 2 4

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Heute ist seit langem mal wieder ein guter Tag. Ich fühle mich gut, habe den Kummer bezüglich Joshua überwunden und gehe gerade zu der Kleider Anprobe. Also wenn das keine guten Zeichen sind, dass es nun Berg auf geht, dann weiß ich auch nicht. Außerdem gibt mir das Single sein ein unerklärlich leichtes Gefühl, so als könne ich nun alles tun und das gefällt mir.
Als ich den kleinen Laden betrete, in dem die Anprobe statt findet, bemerke ich, dass ich die letzte bin. Ich begrüße also alle anderen Mädchen und warte dann darauf was Abigail sagt. Einige Mädchen die hier sind kenne ich noch von früher, aber seit dem ich hier bin hatte ich noch nicht viel mit ihnen zu tun.

“Holly, kann ich dich mal etwas fragen?“ Eines der Mädchen steht neben mir und schaut mich mit ihren großen braunen Augen an.

“Ähm, ja klar.“, antworte ich ein wenig unsicher, jedoch mit einem Lächeln.

“Abigail hat gemeint, dass wir dich fragen sollen erinnerst du dich?“, fragt sie erneut und spielt mit einer Strähne ihrer braunen welligen Haare.

“Du meinst das mit dem Tanzen?“ Als Antwort nickt sie nur. Ich nehme mir einen Augenblick und überlege, da ich selbst nicht weiß wie Max und ich das hinbekommen haben, was Abigail so toll findet. Nach einiger Zeit antworte ich also: “Ich schätze das hängt mit dem Vertrauen zusammen. Wenn du deinem Partner vertraust, dann kannst du dich fallen lassen und er kann die Führung übernehmen. Denke nicht so viel darüber nach und lasse es einfach geschehen.“

Das Mädchen, welches ein bisschen jünger zu sein scheint, überlegt ein bisschen, nickt lächelnd und sagt dann: “Danke. Ich bin übrigens Hayden.“ Und so schnell wie sie aufgetaucht ist, ist sie auch schon wieder verschwunden.
Da ich nun in gewisser Weise jemanden geholfen habe, steigt mein Glücksgefühl nur noch mehr.
Diesen neuen Lebensabschnitt liebe ich. Ich liebe diese Energie, die mir das Single sein gibt. So als könne ich alles schaffen.

“Also Mädels, ich würde sagen ihr zieht die Kleider schnell über und die Schneiderin steckt noch einmal ab.“, sagt Abigail, als sie mit einer Kleiderstange in der Hand den Raum betritt. Auf der Kleiderstange hängen rote Chiffon Kleider. Sie haben breite Träger und einen wunderschönen Gürtel aus Spitze. Ich glaube das könnte mir gefallen und diese Vermutung bestätigt sich sogar als ich mein Kleid angezogen habe. Es geht mir bis zu den Knien und sitzt perfekt.

“Ich freue mich schon darauf die Jungs in ihren schicken Klamotten zu sehen.“, sagt eines der Mädchen, während sie sich im Spiegel betrachtet. Von den anderen bekommt sie ein bestätigendes Lächeln oder Nicken. “Max wird bestimmt unbeschreiblich scharf aussehen.“, sagt das selbe Mädchen wie eben und erlangt damit meine Aufmerksamkeit.

“Sorry Jenna, aber ich glaube Max ist schon vergeben.“, antworte Hanna darauf, ein Mädchen das ich noch aus dem Kindergarten kenne. Als sie das sagt schaut sie mich lächelnd an und augenblicklich liegen auch die Blicke der anderen Mädchen auf mir.

“Was?“, frage ich überrascht. “Nein, da liegt ihr völlig falsch. Zwischen Max und mir läuft nichts.“, antworte ich, als ich realisiere warum mich alle anstarren.

“Bist du dir da sicher?“, fragt ein Mädchen, das gerade ihr Kleid abgesteckt bekommt. “Seit dem du in der Stadt bist, hatte Max kein anderes Mädchen mehr.“

“Da muss ich ihr Recht geben.“, stimmt Hanna ihr zu und schaut mich wieder lächelnd an.

“Ehrlich, ich weiß nicht wie ihr auf die Idee kommt, aber Max und ich sind nur Freunde.“ Selbst wenn es da diese Nacht voller Gefühle gab, an die ich mich eigentlich nicht erinnern sollte. Als mich immer noch alle anstarren, rolle ich genervt mit den Augen und verschwinde in der Umkleide, um mich umzuziehen. “Ich muss los, mach's gut.“, sage ich zu Abigail und verschwinde mit dem Kleidersack aus dem Laden.  

“Mitfahrgelegenheit?“, höre ich eine Stimme hinter mir rufen, als ich gerade den Weg nach Hause antreten wollte. Das viele Laufen der letzten Wochen macht mir nichts mehr aus. Es hat nämlich sogar etwas positives, durch das Laufen bin ich viel fitter geworden.

“Wie kommt es eigentlich, dass du immer da bist, wenn ich nach Hause will? Warum bist du nicht da, wenn ich irgendwo hin muss?“, frage ich Max schmunzelnd, als ich auf ihn zu gehe. Besagter lehnt lässig an seinem hellblauen Pick-up.

“Du musst nur bescheid sagen und ich fahre mit dir ans Ende der Welt.“, antwortet er scherzend und breitet seine Arme aus. Doch anstatt ihn zu umarmen, drücke ich ihm meinen Kleidersack in die Hände. “Das ist nicht ganz, was ich erwartet habe.“ Ein wenig enttäuscht schaut er sich an, was ich ihm in die Arme gelegt habe.
Ein Kichern lässt mich aufschauen. Einige Mädchen kommen gerade aus dem Laden und sehen zu Max und mir rüber. Dass wir nur Freunde sind werden sie mir jetzt wohl noch weniger glauben. In der Zwischenzeit hat Max mein Kleid verstaut und als er wieder vor mir steht, frage ich ihn: “Wann wolltest du mir eigentlich erzählen, dass du zu einem Frauenheld mutiert bist?“ Gleichzeitig piekse ich ihm in den Bauch.

“Woher...Sie haben getratscht?“

“Natürlich haben sie das. Wir sind Mädchen, was erwartest du?“ Lachend schaue ich ihn an und stemme meine Hände in die Hüfte. Hoffentlich erkennt er an meiner Haltung, dass ich auf eine Antwort warte.

“Was soll ich sagen? Ich sehe gut aus und bin auch nur ein Mann. Du an meiner Stelle würdest das selbe tun.“, antwortet er grinsend.

“Max Carter, wann bist du nur so selbstverliebt geworden?“ Dass das eine rhetorische Frage war, ist ihm klar. Doch trotzdem antwortet er: “Das, Holly, hat nichts mit selbstverliebt sein zu tun. Ich bin nur ein Mann, der seinen Bedürfnissen nach geht.

“Okay, lass uns nicht mehr darüber reden.“, sage ich schnell, als vor meinen Augen Bilder auftauchen, von Max und anderen Frauen.

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