«8» un jour "normalement" à London

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«8» ein "normaler" Tag in London

»What are you wondering?
What do you know?«
Bury a friend - Billie Eilish

LONDON, Heute, September

James'/Unknown's POV:

„Oh James, schau mal hier!", trällerte Lila und zum abertausenden Mal, wandte ich mich zu Lila um, welche aufgeregt wie ein kleines Kind ins Schaufenster starrte. Auf der Schaufensterpuppe des Modeshops befand sich ein unfassbar teures Kleid voller Gold- und Glitzersteinchen. „Ja, es ist wunderschön, aber ich habe Hunger. Wir können doch noch nach dem Essen wieder herkommen.", erwiderte ich leicht genervt. „Ach was, Essen ist voll unnötig.", erwiderte Lila ohne mich auch nur anzusehen. Mein Magen beschwerte sich mit einem Knurren über Lilas Kommentar, doch Lila fügte noch hinzu: „Außerdem könnte es ja jemand während des Essens kaufen."
Innerlich verdrehte ich die Augen. „Lila bitte, ich habe Hunger!", meinte ich ungeduldig und Lila drehte sich zu mir. „Na schön Schatz, weil du's bist.", gab sie dann auf und ich lächelte erleichtert. „Danke."

Also gingen wir etwas essen, auch wenn ich eher aß und Lila mir etwas über ihre neue Schauspielkarriere erzählte. Sie erzählte, dass sie früher durch ihre Eltern und Freunde schon gute Connections nach Hollywood hatte, und dass sie das nutzen würde. Mäßig interessiert hörte ich zu und aß mein Essen. Morgen in einer Woche würde ich die Hauttransplantationen bekommen und ich sehnte mir diesen Tag schon herbei.

Plötzlich sah ich, als ich aus dem Fenster schaute, ein braunhaariges, kleines Mädchen, welches ein Marienkäfer-T-Shirt trug und seltsamer Weise musste ich an die schwarzhaarige, junge Mutter aus Paris denken. Ich hatte keine Ahnung, welche Verbindung mein Gehirn da gefunden hatte, aber ich musste an sie denken.
Auch wenn ich sie nur so kurz gesehen hatte, kam es mir vor, als kannte ich sie schon ewig. Ihre Augen, in welche ich nur so kurz geschaut hatte, waren so wunderschön blau. Lilas taugrüne Augen waren nichts im Vergleich zu den Bluebells dieser Frau. Ich seufzte leise und ließ meine Gedanken weiter schweife. Bis plötzlich Lila etwas genervt fragte: „James?! Hörst du mir überhaupt zu?"
Schnell blinzelte ich und sah sie an. „Äh ja, natürlich."
Misstrauisch sah sie mich an, nickte dann aber. „Also, was ich gerade sagen wollte, war..."
Wie hatte ich das früher nur mit ihr aushalten können?

In dem Bistro, in dem wir saßen hing in einer Ecke ein Fernseher, wo Nachrichten liefen. In schnellem Englisch verkündete der Nachrichtensprecher was in der Welt passierte. Natürlich verstand ich größtenteils, was sie sagten aber trotzdem war es ziemlich anstrengend. „Du Lila", begann ich und sie sah mich liebevoll an. „Was ist?", fragte sie lächelnd. „Wie lange leben wir schon in London?", stellte ich meine Frage. Sie runzelte die Stirn. "Knapp drei Monate"
„Okay, und wo haben wir davor gewohnt?", fragte ich und sie seufzte. „Getrennt. Du hast in Paris gewohnt und ich hier in London."
„Könnten wir dann vielleicht mal nach Paris zu meiner alten Wohnung? Vielleicht erinnere ich mich an meine Vergangenheit."
„Rein theoretisch ist das eine gute Idee. Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber bei der Explosion wurde dein Elternhaus und deine Wohnung zerstört.", erklärte sie und ich sah sie geschockt an. „Und meine Eltern?"
Sie biss sich auf die Lippe. „Es tut mir so Leid..."
Ich schwieg nur und lehnte mich zurück. Dann erwiderte ich: „Kannst ja nichts dafür."
Sie nickte nur schweigend. Dann fragte ich sie: „Der Name James ist ja nicht besonders Französisch. Weißt du, wie ich zu dem Namen komme?" Lila nickte. „Ja, deine Mutter Emilie hat eine Weile in Amerika gelebt und fand den Namen unfassbar schön."
„Achso, okay.", erwiderte ich, während ich mir weiter die Nachrichten ansah. Es wurden einige Bilder von der Pariser Innenstadt gezeigt. Es war furchtbar.
Schutt und Asche lagen an den Rändern des Kraters mit mindestens einem 200 Meter Durchmesser. Eigentlich war es unmöglich sein, dass es eine einfache Gasexplosion gewesen ist. Es musste geplant und beziehungsweise Menschenverschulden gewesen sein. Trotzdem fragte ich mich, wie ein Mensch zu so etwas fähig war. Nichts rechtfertigte es, auch nur einen Menschen umzubringen. Aber wie kann sich jemand das Recht nehmen mehrere Hundert Menschen das Leben zu nehmen?!

„Wollen wir dann mal weiter? Das Vorsprechen fängt bald an", riss mich Lila etwas später aus meinen Gedanken. „Natürlich", erwiderte ich, stand auf und brachte das Tablett weg. Dann verließen wir gemeinsam das Bistro. Lila nahm meine Hand und gingen zum Vorsprechen.

Nach dem Vorsprechen machten wir uns auf den Weg nach Hause. Lila erzählte munter und selbstsicher von dem Vorsprechen und dass sie sich ziemlich sicher war, dass sie die Rolle bekommen würde. Es war nur eine Nebenrolle mit einigen Zeilen Text, was Lila etwas missfiel, doch ich ermutigte sie damit, dass alle Schauspieler mal so angefangen hatten.
Stumm hörte ich Lila zu und gab nur manchmal ein „Klasse", „Echt jetzt?" oder „Wow" von mir. Es freute mich natürlich, dass Lila so viel zu erzählen konnte und bestimmt wollte sie, nachdem sie mich fast verloren hätte, viel Zeit mit mir verbringen, doch hatte ich das Gefühl, dass es sich in dieser Beziehung sehr viel mehr um sie drehte, als um mich.
Natürlich sprach ich sie nicht darauf an, aber ich fühlte mich etwas unwohl.

„Caden, my dear. Come back here!", rief eine Stimme und der Name ließ mich leicht zusammen zucken. Irgendetwas regte sich in mir bei dem Namen. Unauffällig wandte ich mich zu dem Ursprung der Stimme um und entdeckte eine etwa dreißigjährige Blondine mit einem ebenfalls blonden, etwa fünfjährigen, Sohn. Nichts an den beiden kam mir bekannt vor und so sah ich wieder nach vorn. Lila tippte eifrig auf ihrem Handy herum, stellte sich aber ziemlich dusselig an, weil sie sonst beide Hände zur Verfügung hatte. Also ließ ich, um ihr das Tippen zu erleichtern, ihre Hand los. Während wir nach Hause gingen, ließ ich meinen Gedanken freien Lauf.

Caden...
Der Name spukte mir weiter im Kopf herum.
„Sag mal, kenne ich einen Caden?", fragte ich während Lila die Tür aufschloss. Sie zuckte zusammen und sah zu mir. Kurz öffnete sie den Mund, schloss ihn dann aber wieder. „Also ja", stellte ich fest und sah sie an. „Wer ist Caden? Ist er ein Freund von mir? Hier aus England? Denn der Name klingt sehr danach.", meinte ich. Wir standen immer noch vor der offenen Haustür und Lila sieht mich eine Weile schweigend an. „Ja, also nein! Also ja... Du kennst einen Caden, aber nein, er ist kein Freund von dir, der hier wohnt.", meinte sie und ich nickte kurz. Mir blieb kaum etwas anderes übrig, als ihr zu glauben.
„Wer ist er dann?", fragte ich weiter, und Lila schwieg wieder.
„Caden ist...", begann sie, doch auf einmal fiel ich ihr ins Wort: „Ein dreijähriger Junge" Erschrocken starrte Lila mich an und ich schwieg ebenfalls überrascht. Ich wusste nicht mal, woher diese Information kam, doch sie schien nicht falsch zu sein.
„D-das ist wahr.", stimmte mir Lila stotternd zu, und ich hörte die leichte Angst in ihrer Stimme. „Woher kenne ich ihn?", fragte ich sie und Lila zuckte nach einigen Sekunden des Nachdenkens mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Du hast früher ein paar Mal von einem Caden erzählt, welcher ein kleines Kind ist, aber du hast mir nie Näheres über ihn erzählt." Lila wandte sich ab und betrat die große Wohnung. Seufzend folgte ich ihr und murmelte: „Toll" Dieser Caden musste ja eigentlich eine ziemlich große Rolle in meinem Leben gespielt haben, sodass ich mich so schnell wieder an ihn erinnern kann. Oder ich erinnerte mich zuerst an die unwesentlichen Dinge aus meinem Leben. Kurz gesagt: Ich hatte keine Ahnung, wer Caden war. Nur, dass er ein dreijähriger Junge war. Herzlichen Glückwunsch, James...

Wer hätte Lust auf eine Lesenacht?☺️ Also da würden dann in einem Ein- oder zwei-Stunden-Takt immer neue Kapitel hier online kommen!☺️ Habt ihr Lust?😘
Und habt ihr schon den dritten Teil von Drachenzähmen geschaut?😘

⭐️ Danke für Votes und Kommentare!⭐️

❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon