«2» la vie sans toi

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«2» das Leben ohne dich

»I've never felt this way before, everything that I do reminds me of you.«
When you're gone - Avril Lavigne

Heute, September

Marinettes/Ladybugs POV:

„Hast du geweint?", fragte Nino sanft und ich schwieg. „Komm her, Süße.", meinte er und zeigte auf den Platz neben sich. Immer noch schweigend setzte ich mich neben Nino, welcher seine Arme um mich legte und zu sich zog. Sofort bahnten sich die Tränen wieder einen Weg über meine Wangen und ich schluchzte auf. „Wieso er?", jammerte ich und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Nino war wie ein großer Bruder für mich und ich war furchtbar dankbar, dass er und Alya Caden und mich aufgenommen hatten. „Schschsch...", flüsterte Nino und strich mir beruhigend über den Rücken.
Was für eine Ironie. Um zu verstehen, wie sehr Adrien und ich uns liebten, hatte ich entführt werden müssen. Dann war er entführt worden und jetzt war er komplett weg. Nicht nur für bestimmte Zeit, sondern für immer...

„Maman, Maman!", rief eine Stimme weit von mir entfernt. „Pscht Caden! Weck' sie nicht auf!", erwiderte eine weibliche Stimme und dann war es eine Weile still. Plötzlich spürte ich, wie sich vorsichtig ein kleiner Körper an mich schmiegte und ich öffnete ein Auge. Funkelnde blaue Augen sahen mich aufmerksam an und die kleinen, rosafarbenen Lippen formten sich zu einem Lächeln, welches Adriens glich. Als Caden sah, dass ich nur ein Auge geöffnet hatte, versuchte er ebenfalls ein Auge zuzukneifen, doch automatisch schloss sich das andere auch. Irgendwann wurde es ihm zu bunt und er gab auf. „Maman...", lächelte er und schmiegte sich an mich. „Guten Morgen, mein Schatz.", flüsterte ich und küsste ihn auf die Stirn. Seine Miene wechselte zu hoffnungsvoll und er fragte leise: „Papa?" Ich biss mir auf die Lippe und schüttelte leicht den Kopf.
Erneut wechselte seine Miene, doch diesmal zu enttäuscht. Dann vergrub er sein Gesicht in meiner Brust. Sanft strich ich ihm über den Rücken und wollte ihm sagen, dass Papa bald zurück kommt, doch ich konnte nicht. Leise seufzte ich und richtete mich dann langsam auf. Wie froh war ich doch, dass mich die morgendliche Übelkeit, die mich bei der Schwangerschaft mit Caden erwischt hatte, diesmal nicht so im Griff hatte. Dann stand ich auf und behielt Caden auf meinem Arm. Sofort schlang Caden seine Beine um meine Hüfte und seine Arme um meinen Nacken. Wir verließen das in einem freundlichen Grün gestrichene Wohnzimmer und gingen in die Küche inklusive Esszimmer. Nino oder Alya hatten den Tisch schon gedeckt und auch der Kinderstuhl für Caden war schon da.
Ach bevor ich's vergesse, Nino und Alya hatten noch keine Kinder. Ich wusste, dass welche in Planung waren, doch es eilte ja nicht.

„Caden hat heute mit geholfen den Tisch zu decken.", lächelte Alya und Caden sah auf. Dann lächelte er stolz und ich lächelte sanft. Liebevoll küsste ich ihm auf die Stirn und flüsterte: „Hast du toll gemacht, mein Schatz." Er grinste zufrieden und ich setzte ihn in seinen Kinderstuhl.
Nino, Alya und ich setzten uns und wir begannen zu essen. Um genau zu sein, begannen Caden, Alya und Nino zu essen, während ich nur lustlos auf den Teller starrte. Ich hatte in letzter Zeit nicht besonders viel gegessen, und mein Körper sah auch dementsprechend aus. „Mari...", begann Nino mahnend und ich fuhr ihn an: „Ich habe keinen Hunger Nino!" Sofort tat es mir Leid, so mit ihm gesprochen zu haben und sah ihn schweigend an. Doch unbeeindruckt fuhr Nino fort: „Du musst etwas essen! Du fällst komplett vom Fleisch und die schwerste Zeit der Schwangerschaft kommt erst noch! Du brauchst Kraft, du und der kleine Krümel dadrin." Er nickte kurz zu meinem minimal gewölbten Bauch. Er hatte ja Recht. Ich seufzte und biss mir auf die Lippe. Dann nahm ich widerwillig ein Brötchen und begann zu essen. Zufrieden wandte sich Nino wieder Caden zu und half ihm beim Essen.

Nach dem Essen räumten wir alle den Tisch ab und machten uns fertig zum rausgehen. Nachdem ich Caden gewickelt und umgezogen hatte, ging ich ins Bad um mich umzuziehen. Nach dem Duschen begann ich mich anzuziehen, sah mich aber noch im Spiegel an. Meine schwarzblauen Haaren waren hüftlang und hingen zerzaust über meine Schultern. Meinen Pony hatte ich immer noch, welcher mir etwas über die Augen hing. Meine Augen hatten immer noch den selben Blauton wie früher, doch ich könnte schwören, dass sie etwas von ihrem Glanz verloren hatten. Meine Wangenknochen stachen gut sichtbar heraus, was vielleicht daran liegen könnte, dass ich wenig aß. Auch mein restlicher Körper war, wie es Nino so schön ausgedrückt hatte, vom Fleisch gefallen, was die leichte Wölbung in meinem Bauch deutlicher machte.
Es wussten bisher nur Alya und Nino davon, dass ich erneut schwanger war, doch es wurde Zeit, dass ich es meinen Eltern sagte. Doch wenn ich daran dachte, wie, besonders mein Vater auf die Schwangerschaft reagiert hatte, wollte ich das lieber nicht.

❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu