«27» la connaissance

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«27» die Erkenntnis

»Time is a valuable thing
Watch it fly by as the pendulum swings
Watch it count down to the end of the day
The clock ticks life away«
In the end - Linkin Park

Adrien's/James' POV:

Warte!", hatte ich den Superheldinnen zugerufen, als sie gerade den Angreifer in die Luft geschlagen hatte. Ich hatte gerufen, während ich auf sie zu lief, bevor sie sich aus dem Staub machen konnten. Denn sie hatten Antworten, die ich so dringend benötigte. Die Beiden fuhren zu mir herum und starrten mich an, als hätten sie einen Geist gesehen. Hatten sie mich etwa gekannt?
Die Blonde im Bienensuperheldenkostüm räusperte sich kurz und fragte dann perplex: Adrien?" Es war, als würde ein Stromschlag durchfahren, als sie den Namen aussprach. Er war so vertrauter. Vertrauter noch als James, was ja mein Name war. Einige Zweifel mehr kamen mir an Lilas Geschichte. Sie hatte schon mal gelogen.

Gerade, als ich eine Frage an die Heldinnen wenden wollte, hörte ich jemanden rufen: Pardon Alya, ich wollte sie nicht mitbringen, aber sonst hätte Caden die ganze Zeit rumgequengelt, dass er zu Mari will!"
Caden? Mari? Ein warmes Gefühl hatte sich in mir ausgebreitet, auch wenn ich mir nicht erklären konnte, wieso. Caden... ich hatte mich an den Moment in London erinnert, als mir der Name so vertraut vorgekommen war. Es ergab doch keinen Sinn, oder?
Perplex hatte ich zu dem kleinen blonden Jungen gesehen, der mir sofort vertraut vorkam. Auch der Kleine schaute mich an und fing sofort anzustrahlen. Papa!", rief er und lief zu mir. Er verwechselte mich, oder?!
Hilflos sah ich zu dem kleinen Engel.
Der kleine Junge, der mir so bekannt vorkam. Caden, der Name, der mir in London vor ein paar Monaten so bekannt vorkam, war der Name eines dreijährigen Jungen gewesen. Und der kleine Blonde hier war vielleicht drei oder vier Jahre alt.
Verdammt, Lila. Das Miststück schien noch mehr gelogen zu haben, als ich es bisher dachte. Es ergab Sinn. Der blonde Junge in der Erinnerung der Hochzeit. Sein Gesicht passte in das Bild. Es fügte sich alles wie in einem Puzzle zusammen.
Caden war mein Sohn. Und er lebte noch! Was war mit meiner Frau?

Langsam und noch etwas unschlüssig hatte ich mich zu dem kleinen Blonden herunter gebeugt, der abrupt vor mir stehen geblieben war und zu mir anstarrte. Er schien meine Verwirrung bemerkt zu haben und war unsicher. Caden?", fragte ich vorsichtig und sein Gesicht erhellte sich. Er hatte sich glücklich in meine Arme geschmissen und gequietscht: Papaa!"
Etwas überfordert strich ich ihm über den Kopf und konnte die Blicke der anderen Leute spüren. Die Superheldinnen, der dunkelhäutige Mann mit dem Caden gekommen war und der ältere Mann, der dabei war starrten uns an und schienen genauso verwirrt, wie ich.
Maman hat sagt, du bist an schöneren Ort", hatte Caden mir zugemurmelt und ich sah zu ihm. Meine Frau lebte noch? Und sie hatten gedacht, dass ich tot bin? So wie ich es von ihnen gedacht hatte? Verdammt, Lila. Was hattest du getan?
Wo-... wo ist Maman?", hatte ich Caden vorsichtig gefragt und versucht die Blicke der anderen zu ignorieren. Caden sah kurz zu mir und deutete dann auf das Krankenhaus. Da", stellte er klar und ich sah zum Krankenhaus. Was machte sie dort? Was war passiert?
Die Anderen traten näher und der ältere Mann nahm mir plötzlich Caden aus dem Arm. Ich richtete mich auf und ihre Gesichtsausdrücke sahen aus, als hätten sie einen Geist gesehen.
Adrien?", hatte der dunkelhäutige junge Mann gefragt. Adrien? Langsam warnes mir klargeworden. James war nicht mein Name. Es war Adrien gewesen. Adrien A... Adrien Agreste. Ja, das war mein Name.
Ja?", fragte ich leise und vorsichtig. Die blonde Superheldin schlug sich die Hände vor den Mund und die Rothaarige schnappte nach Luft. Der Dunkelhäutige starrte mich perplex an, während der ältere Mann mich misstrauisch ansah. W-wie? Wie bist du hier? Wir dachten, du wärst tot?", fragte die Rothaarige mich mit belegter Stimme. I-ich...", ich war unschlüssig, was ich sagen sollte. Ich wusste gerade mal selbst, was so ungefähr passiert war. Ich... hatte keine Erinnerungen mehr. Der Anschlag in der Innenstadt", platzte es aus mir heraus. Die Rothaarige hob die Augenbrauen sehr skeptisch hoch und trat einen Schritt auf mich zurück. Im nächsten Moment hörte ich einen Klatschen und spürte ein Brennen an meiner linken Wange.
Die Rothaarige hatte mir eine geklatscht. Du Arschloch! Hast du eine verdammte Ahnung, wie die letzten Monate für uns waren?! Für Caden?! Für Mari?!", schrie sie wütend und ich hielt mir überrascht die Wange. Mari... der Name wieder. Kurz schloss ich die Augem und hatte die Erinnerung der Hochzeit wieder vor Augen. Doch dieses Mal fügten sich die Gesichter ein. Cadens Gesicht war schon da, wo es hingehörte. Das Gesicht der Rothaarigen bei der Brautjungfer und gleichzeitig besten Freundin meiner Frau, das Gesicht des Dunkelhäutigen bei dem des Trauzeugen und gleichzeitig meinem besten Freund, das Gesicht des älteren Mann bei dem, des Vaters meiner Frau... Und dann sah ich zu meiner Frau in dem wunderschönen Kleid. Leuchtend blaue Augen sahen mich an und ihr wohlgeformtes Gesicht war das schönste, was ich jemals gesehen hatte. Meine Frau. Marinette.

❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt