«14» le retour de Ladybug

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«14» Ladybug ist zurück

»Who am I? Someone that's afraid to let go«
SAD! - Xxxtentacion

Heute, Oktober

Tikki saß stumm auf meiner Schulter. Seit etwa 10 Minuten suchte die Polizei nach Caden, doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich zitterte, weshalb sich Tikki festhalten musste. Tikki hatte noch kein Wort gesprochen. Vermutlich lag das daran, dass wir bereits so miteinander verbunden waren, dass unsere Gefühle miteinander übergingen und wir uns ohne Worte oder Blicke verständigten. Sie war ein Teil von mir. Panik breitete sich von Sekunde zu Sekunde mehr in mir aus und meine Geduld schwand. Irgendwann sprang ich auf und legte die Decke weg, die mir Sophie gegeben hatte. Ich ging nach draußen zu dem Officier, der den Sucheinsatz leitete.

„Haben Sie schon was von ihm gefunden?", fragte ich angespannt und wischte mir eine Träne von der Wange, die sich dort hingeschlichen hatte. „Non, tut mir leid, Madame. Wir haben das Gebiet hier direkt um den Kindergarten abgesucht und ein Team ist auf dem Weg zu der Wohnung von M. Hanson.", meinte der Officier, dessen Namen ich vergessen hatte. „U-und was, wenn er meinem Jungen was tut?!", fragte ich panisch. Wieso konnten die sich nicht beeilen?! Cole war gefährlich! Und Caden war doch erst drei Jahre alt. „Wir geben unser bestes, Madame.", versicherte der Officier. „Und wenn das nicht reicht?!", meinte ich angespannt. „Wir bringen Ihren Sohn zurück.", versuchte der Officier mich zu beruhigen, doch ich wusste genauso gut wie er, dass das kein Versprechen war.

Der Kindergarten war von der Polizei abgesperrt worden und außerhalb des Absperrbands tummelten sich Presseleute. Darunter Fernsehsender und andere Paparazzi.

Plötzlich entdeckte ich jemanden, der mir etwas Hoffnung gab. Nino und Alya drängelten sich zwischen den Paparazzi hindurch und duckten sich, den Protest der Polizisten ignorierend, unter dem Absperrband durch. Sie liefen zu mir und ich fiel Alya um den Hals. „Er hat Caden.", wimmerte ich, während die Tränen wieder über meine Wangen liefen. „Er hat mein Baby."
Alya strich mir beruhigend über den Rücken. „Hör' zu Mari, ich verspreche dir, dass wir ihn finden. Wir werden nicht aufhören, bis wir Caden gefunden haben und Cole in den Arsch getreten haben, okay?", versprach sie und dieses Mal vertraute ich diesem Versprechen. „Okay", meinte ich zitternd und löste mich von ihr. „Cole hat sich mit den falschen angelegt, nicht wahr? Wir sind die Superhelden und wir werden Caden retten!", meinte sie entschlossen und ihre Entschlossenheit war ansteckend. „Das werden wir!", stimmte auch Nino zu. Ich nickte ebenfalls. Wenn die Polizei es nicht schaffen würde, würden wir es tun.

Alya nahm sanft meine Hand und zog mich in eine Seitenstraße. Nino folgte uns.
Tikki und ich wechselten einen kurzen
Blick. „Tikki, Spots On!", rief ich dann entschlossen. Auf meinem Körper bildete sich eine Gänsehaut, während ich mich verwandelte. Wie lange hatte ich mich schon nicht mehr verwandelt?
Neue Energie strömte durch meinen Körper und ich sah an mir runter. Der Anzug war nicht mehr so knallrot, sondern hatte jetzt einen schöneren, dunkleren Rotton. Das Gleiche galt für mein Yo-Yo. An Armen und Beinen hatte ich schwarze Stulpen, was das Outfit abrundete. Ladybug war zurück.

Ich warf einen schnellen Blick zu Alya, welche nach der Verwandlung nun wieder Volpina war, und zu Nino, der nun Jade Turtle war. Alya nickte mir kurz zu und wir schwangen uns auf die Dächer von Paris. Das Fortbewegen mit dem Yo-Yo war wie Fahrrad fahren, man verlernte es nicht.

Vier Jahre zuvor, November

Es waren ein paar Wochen vergangen, seit dem Caden das Licht der Welt erblickt hatte und Adrien hatte endlich aufgehört, mein Betteln mich wieder in Ladybug zu verwandeln, mit einem kaum merklichen Kopfschütteln zu quittieren. Die Wochen seit Cadens Geburt hatte er mich immer wieder versucht mich dazu zu bringen, mich auszuruhen anstatt mit ihm über die Dächer von Paris zu hopsen.
Doch heute, nach mehreren Monaten, in denen ich mich nicht mehr in Ladybug verwandelt hatte, hielt mich Adrien wohl endlich für ausgeruht genug. Natürlich hätte ich in den letzten Wochen auch einfach alleine losziehen können, doch das machte nur halb so viel Spaß. Zum Trost war Adrien in den letzten Wochen auch nicht auf Patrouille gewesen, sondern war bei Caden und mir geblieben. Alya und Nino hatten deshalb die gesamte Patrouille übernommen. Chloé war schon lange nicht mehr in Paris gewesen und sie hatte auch ihr Miraculous hier gelassen. In Lyon hatte sie neu anfangen und tatsächlich etwas für ein gutes Leben getan. Wirklich Kontakt hatten wir zu ihr nicht. Manchmal, wenn sie ihren Vater in Paris besuchen kam, trafen wir uns, aber das war nicht häufig der Fall.

❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt