❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3

«23» le retour

«23» Wiederkehr

»I've become so numb, I can't feel you there
Become so tired, so much more aware
By becoming this all I want to do
Is be more like me and be less like you«
Numb - Linkin Park

LONDON, Heute, März

James' POV:

Seit knapp einem knappen halben Jahr arbeitete ich daraufhin, genug Geld zu haben, nach Paris zu reisen. Unabhängig von Lila, da ich mir immer noch unsicher war, was nun die Wahrheit über sie war.
Trotzdem wohnte ich weiter bei ihr, denn ich wollte jeden Penny, den ich verdiente, für Paris sparen. Schließlich hatte ich nichts.
Lila und ich schliefen aber selbstverständlich nicht mehr in einem Bett. Stattdessen schlief ich im Wohnzimmer auf der Couch und es mag unglaublich erscheinen, aber Lila und ich waren in dem halben Jahr vertrauter geworden. Nicht auf romantischer Basis, da sie einfach nichts für mich war, aber eher auf einer freundschaftlichen Ebene. Wir kamen mit einander aus, auch wenn Lila mich hin und wieder versuchte, rumzukriegen. Erfolglos natürlich.

Seit ein paar Wochen hatte ich genug Geld zusammen und schaute mich in Paris nach einer Wohnung um. Im Zentrum von Paris waren die Wohnung natürlich schweineteuer. Also falls ich dort hin ziehen wollte, müsste ich vermutlich noch drei weitere Jahre arbeiten. Aber das wollte ich nicht. Mein Herz sehnte sich nach Paris, so fühlte es sich an, und deshalb suchte ich nach einer Wohnung in den Pariser Banlieue. Mir war durchaus bewusst, dass sie Banlieue einen schlechten Ruf hatten, aber es war notwendig.

„James-chéri", kam Lila auf mich zu, während ich die wenigen Sachen packte, die ich hatte. „Oui?", fragte ich und sah zu ihr hoch. Langsam hatte ich mich daran gewöhnt, dass sie mich so nannte. Es gefiel mir nicht, aber ich dürfte nicht allzu streng mit ihr sein, da ich schließlich unter ihrem Dach lebte. Bisher zumindest.
„Bist du dir sicher, dass du das schaffst? Ich meine, dir kann jeder irgendwas erzählen und du würdest es glauben", sprach sie ihr Bedenken aus und biss sich auf die Unterlippe.

„Davon kannst du ja Lieder singen", rutschte es mir raus und Lilas Gesichtsausdruck versteifte sich etwas. „Pass auf, was du sagst. Du hast deine Dokumente gefälscht und ich weiß davon. Benimm dich oder das fliegt auf. Dann kannst du nicht zurück nach Paris", erwiderte sie mit einer Kälte in der Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und mit einem Mal war ich wirklich froh, dass ich so gut wie auf dem Weg nach Paris war. Zwischendurch war mir Lila etwas unheimlich.

„Das würdest du nicht tun. Schließlich hast du mich erst unter falschem Vorwand aus Paris geholt!", gab ich entschlossen zurück. Von ihr würde ich mich jetzt nicht mehr so sehr einschüchtern lassen. „Lass es nicht drauf ankommen", erwiderte sie weiterhin mit einer Kälte in der Stimme, aber plötzlich wurde ihr Gesichtsausdruck wieder weicher. „Ich will doch einfach nicht, dass du gehst. Ich liebe dich und ich mache mir Sorgen um dich. Du allein in Paris, in der Banlieue wohlgemerkt", meinte sie sanft und ich konnte in diesem Moment wieder die junge Frau erkennen, die sich nichts sehnlicher wünschte, als aufrichtig geliebt zu werden.
„Mir wird es gut gehen", erwiderte ich ruhig und steckte den gefälschten Ausweis in meinen Rucksack. Lila nickte langsam und ging zu mir. „Ich bringe dich nach Heathrow, okay?", bot sie an und ich konnte ihr das nicht abschlagen. „Ist gut", erwiderte ich und wir verließen Mit meinem Gepäck Lilas Apartment.

Um dem dichten Verkehr in London aus dem Weg zu gehen, fuhren wir mit dem London Underground nach Heathrow und ich checkte das Gepäck ein. Lila kam mit mir mit bis zur Sicherheitskontrolle und dann blieb ich stehen. Ich drehte mich zu ihr um und sah sie unschlüssig an, was für eine Verabschiedung angebracht war. Doch Lila nahm mir die Entscheidung ab und fiel mir um den Hals. „Ich werde dich vermissen", sagte sie und schmiegte sich an mich. Nach einem kurzen Zögern erwiderte ich die Umarmung. „Das wird schon", erwiderte ich ruhig, da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte.