«24» la naissance

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Hört euch das Lied im Kapitel an!😘

«24» die Geburt

»I wish that I could see you again,
I know that I can't«
Slipped away - Avril Lavigne

PARIS, Heute, 17. März

Marinette's/Chatte Noir's POV:

„Chérie, schön ruhig atmen", versuchte meine Mutter mich zu beruhigen. Sie stützte mich zur Haustür, während ich versuchte ihren Rat zu befolgen. Mein Vater hatte Caden an die Hand genommen, welcher mich panisch ansah und uns folgte. „Ruft Alya und Nino an", bat ich meine Mutter und biss die Zähne zusammen. Caden und mein Vater liefen an mir vorbei zum Wagen und stiegen ein. Caden und mein Vater vorn und meine Mutter und ich hinten.

Der Verkehr in Paris würde mich umbringen, das wusste ich jetzt schon. „Fahr!", schrie ich meinen Vater an, sobald meine Mutter auf dem Platz neben mir saß, und mein Vater trat aufs Gaspedal.
Verzweifelt versuchte ich ruhig zu atmen und griff die Hand meiner Mutter, um sie zu drücken. Die nächste Wehe überrollte mich und ich wimmerte.

Nur im Hintergrund bekam ich mit, wie meine Mutter bei Nino und Alya anriefen. „Alya und Nino sind auf dem Weg", informierte sie mich dann und strich mir über den Handrücken um mich zu beruhigen. „Schön für sie", fauchte ich, auch wenn ich dankbar war. „Ahh", stöhnte ich dann vor Schmerz auf und zu allem Überfluss steckte Plagg verschlafen nun auch noch seinen Kopf aus meiner Jacke. „Was ist denn hier für eine Party?", fragte er müde und ich lachte kurz auf. „Party?! Party, Plagg?! Sieht das hier für dich wie eine Party, Plagg?!", schrie ich ihn leicht hysterisch an und hörte Caden vom Beifahrersitz leise schluchzen.
Er tat mir so leid, dass er das alles mit ansehen musste.
„Oh verdammt", erkannte Plagg dann auch den Ernst der Lage. „Plagg, beruhig Caden irgendwie", bat ich ihn an und sah dann kurz zu meinem Vater. „Und verdammt, fahr, Papà!", rief ich ihm zu. Der Verkehr in Paris zwar um diese frühe Zeit noch nicht so schlimm, aber Großstadt ist schließlich Großstadt. Mit ein klein wenig Zufriedenheit stellte ich fest, dass mein Vater wie ein Wahnsinniger hupte.

Plagg war tatsächlich nach vorn zu Caden geflogen und redete beruhigend auf den schluchzenden Caden ein.
„Maman?", fragte er irgendwann leise und ich hielt kurz inne und sah zu ihm. „Oui?", fragte ich und er drehte sich auf seinem Sitz zu mir. „Ich willt wieder mit Papà spielen..", meinte er ruhig und sah mich an. „Weißt du... Ich willt, dass Papà auch mit Schwester spielen kann und Schwester auch mit Papà spielen sollt", erklärte er ruhig und Plagg hatte sich auf seine Schulter gesetzt. Gott, ich könnte die Beiden gerade so knuddeln.

„Schwester?", fragte ich atemlos, da ich Caden nie gesagt hatte, ob es ein Mädchen oder Junge werden würde. Ich hatte selbst schließlich keine Ahnung. Die Ablenkung, die Plagg vermutlich inszeniert hatte, funktionierte perfekt. Caden nickte entschlossen: „Ich denkt, ich bekommt ein Schwester" Ich lächelte automatisch und nickte etwas. „Ich auch...", murmelte ich und wünschte mir einmal mehr, Adrien wäre hier, um mir beizustehen und wundervolle Momente, wie diese mit mir zu teilen.

4 Jahre zuvor, 21. Oktober

„Verdammter Mist, Adrien, fahr!!", schrie ich Adrien an, während ich hier hinten Todesqualen erlitt. „Mach ich doch!", rief er panisch und hupte was das Zeug hielt. Es schmerzte so sehr und ich hatte keine Ahnung, ob alles so ablief, wie es sollte. Wo war meine Mutter? Wo war mein Vater?!
Ach, richtig. Sie wollten mir und Adrien ausgerechnet heute etwas Zeit für uns lassen. Der Geburtstermin war erst in ein paar Tagen.
Ich wimmerte leise, als Adrien an einer roten Ampel hielt. „Beeil dich", jammerte ich und legte meine Hand auf meinen runden Bauch. „Du machst das toll, M'Lady", versuchte er mich aufzubauen, da ihm offensichtlich nichts anderes einfiel. „Aus welchem Film hast du den Satz denn ausgegraben?!", fauchte ich ihn an und schrie bei der nächsten Wehe auf. Gott sei dank waren wir nicht mehr so weit vom Krankenhaus entfernt. „Es tut mir so leid", erwiderte Adrien offensichtlich sehr überfordert mit der Situation und sah kurz zu mir. Seine wunderschönen grünen Augen sahen mich entschuldigend an und für ein paar Sekunden stand die Welt still. „Ich weiß nicht-...", begann er dann, doch ich fiel ihm ins Wort: „Ich auch nic-... GRÜN!" Adrien zuckte zusammen und trat aufs Gaspedal. Der Wagen beschleunigte, doch kurz darauf musste Adrien wieder bremsen. Vor uns war eine verdammte Baustelle und ich schrie vor Schmerz und Frust einmal, während ich mich im Sitz festkrallte. „Verdammte Scheiße!", fluchte Adrien einmal, was die Situation wohl am besten beschrieb. Der Verkehr stand durch eine Baustellenampel etwa 500 Meter vor dem Krankenhaus komplett still.
„Chaton...", wimmerte ich. „Ich kann nicht mehr", murmelte ich, auch wenn es gerade erst angefangen hatte. „Ich weiß", murmelte er und schien kurz nachzudenken. Dann fuhr er an den Straßenrand und stieg aus. „Wohin gehst du?!", schrie ich panisch. „Lass mich nicht allein!!" Angst breitete sich in mir aus. Wenn er jetzt ging...
Die Tür neben mir ging auf und Adrien stand dort. „Niemals", flüsterte er und hob mich sanft im Brautstyle aus dem Wagen. Ich schmiegte mich sofort an ihn und hielt mich an ihm fest. „Plagg, claws on", flüsterte er leise und die Verwandlung vollzog sich. „Halt dich fest", murmelte Adrien sanft und ich krallte mich an ihm fest. Auch Adrien hielt mich fest. Wenn Adrien Chat Noir war, war ich für ihn nicht ganz so schwer, sodass er mich besser tragen konnte.
Adrien lief los. Es gab keinen Gehweg an der Baustelle vorbei und die Hausdächer waren zu riskant. Die Autos standen dank der Ampel immer noch still da und kurzer Hand sprang Chat auf ein Auto. Ich wimmerte und hielt mich fester an ihm fest. Wenn er jetzt fiel oder stolperte...
Ein Auto, noch eines, noch eines und noch eins. Dann ein großer Transporter und dann war die Kette zu Ende. Von dem Transporter musste Chat also ohne Hilfe seines Stabes auf die Erde springen. Das war mit dem schwangeren Ich auf seinem Arm mehr als gefährlich. „Adrien..", wimmerte ich, als mich eine Wehe überrollte. „Schsch...", murmelte er sanft und sprang. „Ich hasse dich!", schrie ich vor Angst, auch wenn wir beide wussten, dass ich genau das Gegenteil meinte. Dann wären wir endlich beim rettenden Krankenhaus.

❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3Where stories live. Discover now