«19» l'enterrement

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«19» die Beerdigung

»They took you away on a table
I pace back and forth as you lay still
I pull you in to feel your heartbeat
Can you hear me screaming
'please don't leave me'«
Hold on - Chord Overstreet

PARIS, Heute, Oktober

Marinette's/Chatte Noir's POV:

Es war Mitte Oktober und bisher hatte sich der Oktober nur von seiner dunklen, regnerischen Seite gezeigt. Regen, Wolken, Wind und noch mehr Regen.

Doch heute schien die Sonne. Heute, wo Regen das Angebrachteste wäre, was das Wetter zu bieten hätte. Heute hätte ich es gerne gehabt, dass der Himmel mit mir weint.

Ich versuchte erst gar nicht die Tränen aufzuhalten, die mir über die Wangen liefen, während der Sarg in das frisch ausgehobene Grab, neben dem Grabstein mit Adriens Namen und einer Aufschrift, hinunter gelassen wurde. Cadens Hand in meiner war das einzige, was mich davon abhielt mal wieder vollkommen die Fassung zu verlieren.

Caden trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd, von welchem er übrigens überhaupt nicht begeistert war. Mein enges Kleid war ebenfalls tief schwarz und ging mir bis zu den Knien. Die Ärmel des Kleids waren aus schwarzer Spitze.

„Maman...? Wo ist Oma Emilie?", fragte er zaghaft und sah fragend zu mir hoch, als wir gemeinsam eine Blume auf den Sarg geworfen hatten. Caden verstand das ganze natürlich noch nicht.

Ich hatte Emilie geliebt. Sie hatte mich gerettet, als ich ein knappes Jahr bei ihrem Exmann eingesperrt war, und mich seitdem wie ihre eigene Tochter behandelt. Sie hatte mich aufgebaut, wenn niemand anderes da war, um es zu tun. Ich bewunderte sie dafür, wie sie mit dem Verlust ihres Sohnes klar kam...klar gekommen war.

„Sie ist an einem besseren Ort, Chéri.", erwiderte ich weitere Tränen unterdrückend und hob Caden hoch. Caden sah mich einige Sekunden schweigend an. „So wie Papà?", fragte er dann mit traurigen Blick. Mein Herz zerbrach nochmal und ich schluchzte auf. Caden sah mich erschrocken an und umarmte mich.

Wieder begann ich zu weinen und Caden kuschelte sich an mich. Er fing auch an zu weinen. Vermutlich nicht, weil er es verstanden hatte, sondern weil ich weinte. „Oui", murmelte ich gegen Cadens Schulter. „So wie Papà.", flüsterte ich.

„Könnt wir da auch hin? Ich vermisst Papà.", fragte er nach einer Weile und schniefte. „Non, das geht nicht. Da kommt man nur hin, wenn man ganz viel Gutes getan hat. Irgendwann kommen wir da auch hin, d'accord?", antwortete ich sanft und riss mich zusammen nicht wieder in Tränen auszubrechen. „D'accord.", murmelte Caden und vergrub sein Gesicht in meinem Hals.

Das Grab wurde geschlossen und die ersten Blumen wurden darauf verteilt. Ich warf einen Blick auf Emilies Grabstein.

Emilie Agreste

Mutter - Großmutter – Freundin

»Die Sonne sank bevor es Abend wurde.«

Natürlich waren auch die Jahreszahlen ihrer Geburt und ihres Todes dabei. Ich wischte mir eine Träne weg. Meine Mutter und meinen Vater traten neben mich.

Sanft nahm sie mir Caden ab und strich mir kurz über den Rücken. Dann ging sie etwas zur Seite und redete beruhigend auf Caden ein.

Mein Vater legte seinen starken Arm sanft um mich und zog mich zu ihm. Erschöpft lehnte ich mich gegen ihn und starrte einige Sekunden auf Emilies Grab.

Es fühlte sich so surreal an, dass auch sie auf einmal nicht mehr da sein sollte.  Es konnte doch nicht sein. Erst Adrien, dann Emilie. Das Leben war so unfair.

❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang