#2 Tried to swim and stay afloat

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Pov Jimin

Ich stieß ein drittes mal gegen die Klingel an Jins Tür, bevor ich mich bereit machte, dagegen zu treten. Jedoch öffnete man mir netter Weise in genau diesem Moment.
"Bist du von allen guten Geistern verlassen?", fragte mich der älteste empört, als Antwort auf mein Sturmklingeln.
"Bist du denn taub?", entgegnete ich im selben Ton, während ich mich an ihm vorbei drückte. Ich ließ meinen Ballast keuchend auf der Küchentheke ab, richtete mich dann wieder zu Jin, der sich bereits daran machte, den Korb auszuräumen. Ich grüßte Namjoon, der sich gerade das Hemd zuknöpfte und sich auf den Weg zur Tür machte, da es wieder klingelte. Er sah aus, als würde er gerade erst aufgewacht sein, sein Haar war zerzaust und er wirkte müde und lethargisch, obwohl es später Nachmittag war.

"Ich soll dich von Yu grüßen", teilte ich Jin mit.
"Danke." Der braunhaarige lächelte.

"Hyung!" Jungkook kam auf mich zu, machte vor mir halt, zögerte und umarmte mich schließlich. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag." Ich drückte ihn vorsichtig von mir und bedankte mich.
Mir war es immer noch unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen. Mein Geburtstag war wie immer ein Tag, den ich versuchte, so schnell wie möglich rumzukriegen. Ich bat meine Mitmenschen von Anfang an, mir nichts zu schenken, unter anderem auch aus dem Grund, weil ich mich dadurch schuldig fühlte, wenn ich ihnen nicht etwas mindestens genauso gutes schenken konnte. Außerdem war mir tägliche Liebe mehr wert, als ein aufgesetztes Lächeln und erzwungene Glückwünsche an einem bestimmten Tag.
Jin sah trotzdem nicht davon ab, es wenigstens ein wenig zu feiern. Er backte Kuchen und kochte Abends.

"Jimin, ich weiß, dass du deiner Mutter gesagt hast, sie soll nicht kommen", erzählte Jin, "aber sie hat mir auch nochmal geschrieben, ob sie es nicht doch tun solle, so als Überraschung." Man konnte in seiner Stimme eine gewisse Anspannung erkennen, er schien gestresst, obwohl er es sehr gut überspielte.
"Nein, sag ihr bitte, dass sie es nicht soll. Und erwähn, dass es nichts persönliches ist und wir so auch nichts großes unternehmen", bat ich ihn. Auf meine Mutter hatte ich am wenigsten Lust. Sie würde mich nur nach meinem Beziehungsstatus fragen und versuchen, Kontrolle über mein Leben zu erlangen.

Der älteste seufzte, "Gut."
"Hyung, Kookie ich haben Kerzen besorgt, aber keinen Kuchen", beichtete Taehyung und hielt mir besagte Packung vor's Gesicht. "J-ja, schon gut, meine Chefin hat mir einen gebacken, nehmt den." Ich zeigte auf den Karton, aus dem Tae im nächsten Moment den Kuchen hob. Als er zum Esstisch ging, bemerkte ich seine Hand, die Jungkooks hielt und ihn mit sich zog. Und ich musste lächeln, drei Jahre waren sie nun schon zusammen.

"Jimin-ah."
"Mein Gott, heute liebt ihr meinen Namen, oder?" Ich drehte mich zu Namjoon, der mich verwirrt ansah und mein Geschenk von Yu und Soomin in der Hand hielt. "Was ist das? Darf man es anfassen?", fragte er.
"Ah! Kannst du kurz ein Bild von mir machen?" Ich grinste, ging vor und nahm das schwarze T-Shirt aus der Schachtel.
"Ein Foto..?", fragte Namjoon, der in diesem Moment gar nichts verstand.
"Meine Chefin will mich in dem Shirt sehen und wissen, ob es passt. Aber ich kann es nicht auf der Arbeit tragen, deswegen musst du jetzt ein Bild von mir machen, dass ich an sie schicke." Ich sah ihn abwartend an. "Verstanden?"
Er verstand es scheinbar nur teilweise, nickte aber zustimmend und ließ mich ihn zum Bad ziehen.

Dort zog ich meinen Pullover aus und streifte mir das Shirt über.
"Aber warum kannst du es nicht auf der Arbeit tragen?" Hyung stand ratlos in der Tür, hielt immer noch den Karton in den Händen und sah recht hilflos aus.
Ich betrachtete mich im Spiegel und sah zu meinen Armen hinab, dann drehte ich mich zu ihm und deutete auf sie.

Sein Blick fiel auf meine Arme und jegliche Ahnungslosigkeit wich aus seiner Mimik. Man sah, wie er begreifend ausatmete und sein Körper an Haltung verlor. "Achso", gab er leise und leer von sich und er räusperte sich. Ich zückte mein Handy aus meiner Tasche und übergab es dem älteren, der endlich den Karton abstellte.
"Wie soll ich mich jetzt hinstellen, sodass man meine Arme nicht sieht?", fragte ich.
"Hinter den Rücken", sagte der ältere, "so, wie die höflichen Schulkinder immer."

「 devil 」 - yoonminWhere stories live. Discover now