#6 Chapters 'n shadows

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"Jin-Hyung? Jimin-Hyung ist krank!", rief Jungkook aus.
"Wie bitte?" Jin sah besorgt von der Couch aus zu mir.
"Mir geht es gut", sagte ich lächelnd und nahm einen Schluck meines Glas Wassers.

Ich lehnte gegen die Theke Jins offener Küche, Namjoon vor mir, während alle anderen auf dem Sofa saßen und mich ungläubig ansahen.

"Mir geht es wirklich gut", sagte ich wieder.
"Das sehen wir, deswegen wundern wir uns auch so sehr", erklärte Namjoon.
"Ich bin sonst auch immer freundlich", brummte ich wieder.
"Aber du lächelst nicht ununterbrochen, nur weil du einen schönen Morgen hast", erwiderte Taehyung. Ich schüttelte grinsend den Kopf und trank mein Glas aus.
"Schon allein, dass du ein Glas Wasser genießt, als wäre es Wein", Namjoon hob eine Augenbraue, "Komm schon, was ist passiert?"
"Ist es wegen dem Anruf gestern?", fragte nun Jungkook und jeder war doppelt so aufmerksam.

"Ich hatte Besuch", gab ich nun zu.
"Über Nacht?"
"Ja-"
"Uhh", ging es durch den Raum und es war klar, was sie nun dachten.
"Nicht diese Art von Besuch, verstanden? Ihr denkt auch nur an das eine", seufzte ich. Die drei auf der Couch feierten meine Nacht mehr als ich, während Namjoon vor mir stand und sanft lächelte, was ich zunächst gar nicht so wahrnahm.
"Aber hat... diese Person in deinem Bett geschlafen? Auf dem frischen Lacken?" Jungkook ließ nicht nach und grinste höhnisch.
"Ja, aber nur-" Ein kleineres Gejubel ging durch den Raum, bevor ich endlich die Stimme erhob. "Soomin hat mich gestern angerufen, weil sie ein Mann belästigt hat. Und nachdem ich ihr dann geholfen hatte, habe ich ihr vorgeschlagen, bei mir zu übernachten. Sie hat im Bett geschlafen und ich auf der Couch."
"Wenn das alles ist, warum grinst du dann so vor dich hin? Deine Couch ist unbequemer als Pflasterstein", fragte nun Jin und ich musste wieder lächeln, weswegen ich mich von den Anwesenden wegdrehte.

"Wir haben... uns geküsst."
"Bitte? Wiederhol das für die hinteren Reihen noch einmal ganz genau!", neckte mich Jungkook.
"Wir haben uns geküsst", wiederholte ich mit hochrotem Kopf, "Aber auch nur, weil ich wollte, dass es ihr besser wird."
"Jimin ist verliebt", trällerte Kookie und ich wollte ihm widersprechen, doch ließ es bleiben, dadurch würde er in seinem Tun nur bestärkt werden.

"So, ich muss los." Jin stand auf.
"Dito." Namjoon schloss sich ihm an. Bevor er jedoch den Raum mit dem ältesten verließ, kam er noch einmal auf mich zu. "Du musst dich für nichts rechtfertigen. Viel Glück, Kumpel."

"Ein Mädchen also." Ich drehte mich wieder zu Jungkook, welcher nun sanfter lächelte, nachdem die Tür zugefallen war. "Wo ist sie jetzt?"
"Sie schläft noch, ich wollte sie nicht wecken", sagte ich ruhig.

"Nicht jeder steht um sieben Uhr auf." Er lächelte. Tae lehnte sich vor und ließ sich an Kookie fallen, welcher einen Arm um ihn legte und begann, ihm durch die Haare zu streichen. "Und manche tun es, obwohl sie es nicht wollen." Jungkooks Lächeln war so sanft und verträumt, sein Blick so verliebt, dass ich so still blieb, wie es nur ging, um die Schönheit dieses Momentes nicht zu zerstören. Tae lag auf dem Schoß des jüngeren und murmelte etwas für mich unverständliches, doch ich konnte mir denken, was es war, da Kookie antwortete: "Ich dich auch."

Wenigstens die beiden waren nicht mehr getrennt worden.

-

Leise betrat ich die Wohnung wieder. Es war ruhig, also nahm ich an, dass Soomin immer noch schlief. Mein Glück, so konnte ich mich schnell umziehen.
Ich ging zum Sofa hinüber, zog mir im Gehen das langärmelige Shirt aus und wollte mir gerade den Pullover überstreifen, als ich das Knarzen des Parketts wahrnahm und zusammenzuckend aufsah. Dort stand Soomin.

"Hey, gut geschlafen?", lächelte ich, meine Arme im Stoff des Pullovers vergraben. Ich war wie erstarrt und bewegte mich zunächst nicht, egal ob ich halbnackt vor ihr stand. Mich ereilte der Gedanke, sie hätte meine Narben sehen können.
Die jüngere strich über ihren Arm, als wäre ihr kalt, dadurch wirkte sie klein und verletzlich. Sie nickte und lächelte ebenfalls schüchtern. "Ja, ich habe gut geschlafen." Sie sah sich etwas im Raum um, sie hatte die Wohnung immerhin nur im Dunkeln kennengelernt. Mit Tageslicht, welches sie durchflutete, wirkte sie viel freundlicher. "Ich bin schon eine Weile wach, nur warst du auf einmal nicht mehr hier", sagte sie, ihre Stimme war hell und sanft.
"Ja, ich war bei Jin-Hyung, ich wollte dich nicht wecken. Tut mir leid, ich hätte dir einen Zettel schreiben können oder ähnliches."
"Nein, alles gut," beruhigte sie mich. "Ich habe es mir schon fast gedacht."

「 devil 」 - yoonminWhere stories live. Discover now