Sieben

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Calebs Freundin, die mich für heute Abend vorbereiten sollte, war geschätzt Mitte 40 mit grauen Haaren, einer stylischen Nerd-Brille und einem Körper den nicht mal 20-jährige hatten.
Sie beäugte mich bevor sie ihren Kopf schüttelte.
"Merde! Caleb hättest du sie nicht früher bringen können?", fragte sie ihn verzweifelt.
Vielen Dank aber auch...
"Nope", antwortete er nur als er in einem schwarzen Anzug den Raum betrat, in dem wahrscheinlich um die dreißig Kleider auf mich warteten anprobiert zu werden.
"Ich denke. Ich werde das hier anziehen", sprach er dann als er sich zufrieden im Spiegel betrachtete während ich vor mich hin schmollte.
Er hatte gerade mal den ersten Anzug anprobiert und war bereits fertig während ich in meinem fünften Kleid steckte und nach Madame Curie, sie bestand darauf Madame genannt zu werden, aussah wie eine Katastrophe.
"Ist gut. Und jetzt hilf mir mal mit ihr", sprach sie frustriert.
Caleb beäugte mich knapp.
"Sieht doch gut aus", sprach er dann schulterzuckend, weshalb sie ihm eine auf den Hinterkopf haute.
"Gut? Gut?! Ich will nicht, dass sie nur bon aussieht! Sie soll wie eine Goddess aussehen damit jeder magnifique denkt und sofort weiß, dass ich, Madame Curie, sie eingekleidet habe", meckerte sie, wobei sie mehrere Sprachen miteinander vermischte.
Caleb zuckte nur mit den Schultern.
"Du kriegst das schon hin", machte er ihr Mut und setzte sich dann einfach hin.
"Natürlich krieg ich das hin aber guck!", sie stellte sich vor mich und zeigte auf meinen Bauch, der vom Essen aufgebläht war.
"Was soll das? Du hast nicht gesagt, dass sie une bébé bekommt!", maulte sie und meine Kinnlade klappte mir runter während Caleb versuchte sich sein Lachen zu unterdrücken.
"Hey! Ich bin auch noch hier! Und ich bin nicht schwanger!", warf ich beleidigt ein.
Die Frau machte mir mehr Komplexe als meine Tante Bethany nachdem sie betrunken war und alles an mir kritisierte.
"Bon Gratulation! Dann ist es aber Zeit auf Burger zu verzichten!", machte sie mich nieder und ich war kurz davor ihr eine zu schellen.
Wütend sah ich zu Caleb, der immer noch versuchte nicht zu lachen.
"Gut wisst ihr was? Ihr könnt mich mal", gab ich schließlich wütend von mir und marschierte in die Umkleide.
Verletzt zog ich das blöde, überteuerte Kleid aus und schlüpfte in meine Klamotten.
"Nichts ihr könnt mich mal. Komm her Fräulein und zieh dein Bauch ein bevor du das neue Kleid anprobierst", befahl Madame Curie, die ich kurzerhand zur Seite stieß und an ihr vorbeimarschierte.
"Fresa, hab dich nicht so. Sie ist immer beleidigend", versuchte es Caleb, der mich an meinem Handgelenk festhielt.
"Nein tut mir leid aber du kannst dir eine andere Begleitung aussuchen. Ich mein du willst ja bestimmt nicht mit mir und meinem 'Babybauch' gesehen werden", kam es wütend von mir und ich versuchte vergeblich meinen Arm aus seinem Griff, zu befreien.
Aus irgendeinem, mir unerklärlichen, Grund fing er an zu schmunzeln, was mich noch mehr verärgerte. Diese Situation war nicht mal annähernd so amüsant für mich wie für ihn.
"Sei nicht albern, ich will mit dir dorthin gehen und hör nicht auf die alte Schachtel", sprach er und wurde kurz darauf von der besagten alten Schachtel unterbrochen.
"Das habe ich gehört!", warf sie beleidigt ein.
"Schön und jetzt lass uns allein und geh deine Haare färben oder so", antwortete Caleb augenrollend ehe er mich wieder ansah
"Du siehst gut aus, deine Figur ist perfekt so wie sie ist. Mach dir darüber keine Sorgen", sprach er plötzlich ernst, was mich sprachlos ließ während Madame Curie schnaubte und wütend an uns vorbei aus dem Raum stolzierte.
"Und falls dich dein kleiner Bauch stören sollte dann wüsste ich da ein perfektes Work-Out, welches wir beide machen könnten", fügte er hinzu und ruinierte somit den Moment oder verbesserte ihn sogar, denn ich konnte nicht anders als aufzulachen.
"Du bist ein Idiot", sprach ich amüsiert, weshalb er mir ein Lächeln schenkte.
"Also begleitest du mich noch auf den Ball?", hakte er nach und ich nickte.
Sein Lächeln weitete sich bevor er mich an meiner Hand zu den Kleidern zog und mir eines in die Hand drückte.
"Ich bin mir sicher, dass dieses das richtige ist", teilte er mir mit bevor er mich in die Umkleide schickte.
Okay zugegeben, er wollte erst mal, dass ich mich vor ihm umzog aber ich hatte darauf bestanden in die Umkleide zu gehen und hatte unseren Stand-off gewonnen.
Ich betrachtete mich im Spiegel als ich das Kleid anhatte und anders als in den anderen Kleidern sah ich mal nicht wie eine Presswurst aus.
Es war bodenlang und unglaublich elegant.
Ein kleines Lächeln zog sich über meine Lippen.
Madame Curie konnte mich mal, denn ich sah in dem Kleid umwerfend aus.
"Fertig?", fragte Caleb.
"Einen Moment", antwortete ich und sah mich nochmal zufrieden an bevor ich aus der Kabine herauskam.
Seine Lippen zogen sich zu einem Lächeln als er mich ansah. Er machte seinen Mund auf ehe er ihn wieder schloss und von neu versuchte etwas zu sagen. Gerade als ich dachte er würde mir ein schönes Kompliment machen wurde ich zurück auf den Boden der Tatsachen geholt, nämlich, dass er ein eingebildeter Pfosten war.
"Jetzt siehst du fast schon so gut aus wie ich", antwortete er.
Und zack Mr. Arrogant war wieder zurück.

Arrogance. | ✔Where stories live. Discover now