Two

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"Jetzt starrt mich nicht so an wie ein Löwe der seit Tagen zum ersten mal wieder Rohes Fleisch sieht!", äußerte ich mich. "Also bei Jimin kannst du dich schon mal daran gewöhnen." Einer von ihnen deutete auf den Jungen der mich vorhin so angelächelt hatte. "Ach und bei dir nicht, Jungkook?!", keifte er leicht zurück, lachte dann jedoch.

Notiz an mich: Der kleine hieß Jimin und der Schnuckelige Jungkook. Gedanken, ihr seid einen Schritt zu weit gegangen.

Verunsichert schaute ich zu den anderen, in der Hoffnung sie könnten mir aus der peinlichen Situation raus helfen. "Jungs, stellt euch erst mal vor! Wer weiß was sie sonst noch über euch denkt", gab der große blonde von sich.

Nach einander stellten sie sich als Jungkook, Jimin, Hoseok, Namjoon, Jin und Taehyung vor. Einer war noch da, der sich nicht vorgestellt hatte. "Das auf der Couch ist übrigens Yoongi. Er steht nicht so auf Kontakt mit Menschen.", erklärte Jin. Ich nickte langsam und zog eine Augenbraue hoch.

"Also welches Zimmer ist noch Frei?", fragte ich nach. Namjoon deutete auf eine weiße Doppeltür, ich nahm mir meinen Koffer und öffnete sie. Ich schmiss mich direkt aufs gegenüberliegende große Bett. Die Jungs starrten mich durch die offene Tür an, "Achso ja..." Ich stand auf und lehnte mich an den Türrahmen, "Ich bin Eleine, aber nennt mich Ella."

"Na Ella..." Jimin kam hervor gesprungen und war meinem Gesicht nun sehr nah. Er fuhr mit seiner Zunge kurz über seine Lippen und lockerte sein haare auf.

Leicht verstört schloss ich meine Türe. Ich änderte meine Notiz: der aufdringliche hieß Jimin.

Meine Eltern mussten ja echt gewollt haben, dass ich nach hier komme. Es sah alles sehr altmodisch aber dennoch irgendwie Modern aus. Weiße Möbel mit goldenen Verzierungen. Es stand nicht viel im Raum aber gerade so genug dass man Leben konnte.

Ich schnappte mir meinen Koffer, warf ihn aufs Bett und fing an ihn auszupacken, wenn ich schon hier war, musste ich ja nicht aus dem Koffer leben. Ich nahm mir meinen Kulturbeutel und sah mich kurz um, keine Tür in meinem Zimmer. Toll...

Ich öffnete eine Tür: "Wo is'n hier das Bad?", fragte ich die Jungs die allesamt auf den Sofas verteilt im 'Wohnzimmer' saßen und miteinander plauderten. Ohne dass auch nur einer den Blick abwendete zeigten alle, bis auf der Menschenfeindliche Yoongi, auf eine Türe gegenüber von meiner am anderen Ende des Gemeinschaftszimmers.

"Geil...", redete ich mit mir selbst, "Jetzt darf ich auch noch weit gehen um meine Geschäfte zu erledigen."

Ich stellte meine Tasche im Bad ab und bemerkte, dass keine weiteren dort standen. "Wollt' ihr nicht auch auspacken?", wunderte ich mich. "Ne", meinte Taehyung trocken. Weiter fragte ich gar nicht erst nach, ich wollte es auch nicht wissen.

Ich lies mich neben Yoongi auf das Sofa fallen. Trotz meinem Verlangen allein zu  sein, reizten mich die Jungs schon. Die Jungs redeten über verschiedenste Themen, von dem Nachgeschmack wenn man Schokolade und Chips zusammen isst, bis zur Englischen Sprachliteratur.

Was Integration anging, könnte ich mir eigentlich selber die Kugel geben. Ich war dann doch eher die, die die Klappe hält und zuhört. In meinem Kopf stellte ich ein paar Theorien auf warum die sieben sich so Bombe verstanden:

- Freunde seit sie klein waren
- Sie waren Geschwister

Aufgrund der relativ gleich scheinenden Alter, tippe ich eher auf das erste. Aber ich hatte keine Lust nachzufragen, so brennend musste ich es nicht wissen.

"So kleine...", fing Hoseok seinen Satz an. "Wir kennen uns seit original zehn Minuten, glaubst du echt du bist in der Lage 'Kleine' zu mir zusagen?", fragte ich ihn. Er bejahte einfach nur und grinste verlegen.

"Also kleine...", versuchte er fortzufahren. "Rede ich Deutsch oder was?", Unterbrach ich ihn mit einem sarkastischen Unterton. "Ne, sonst würden wir dich wahrscheinlich gar nicht verstehen", gab Yoongi frech zurück. "Es kann ja doch sprechen", äußerte ich mich. Die Jungs fingen an zu lachen und klopften dem Menschenfeind auf den Rücken. So ganz verstand ich zwar nicht, was sie so lustig fanden aber ich lächelte einfach mit.

"Erzähl mal was über dich", forderte mich Jungkook auf, er erinnerte mit seinen braunen Augen irgendwie an meinen alten Hund. Er hatte echt das schlimmste gesagt was man überhaupt sagen könnte. Wie sollte man da reagieren? Würde ich euch meine Lebensgeschichte erzählen, schnarcht ihr eh nach einem Satz vor euch hin.

"Da gibt's nicht zu erzählen", antwortet ich knapp, jeder der das fragte bekam das zu hören. Und dann kamen folgende Leute: "Ach quatsch, da gibt's bestimmt was", das war Tae in diesem Fall.

"Was wollt ihr denn hören? Wie die Schwester meines Großvaters mütterlicherseits' Urgroßvaters Tante's Enkel auf den Namen Elaine gekommen ist?", gab ich zurück, vielleicht würden sie ja merken, dass ich nichts sagen wollte.

Fehlanzeige. "Wieso bist du hier im Camp?", erkundigte sich Namjoon als erstes. Ich überlegte kurz, "Keinen Bock wieder mit meinen Eltern nach Kuba zu fliegen, nächste Frage", gab ich kurz zurück.

"Kann man mit dir Pferde stehlen?", fragte Tae als nächstes. "Ne, Pferdealgerie, nächster", meinte ich lachend.

"Hast du Hunger?", wollte Jimin wissen, ich hätte nicht gedacht, dass er zu so einer... normalen Frage im Stande wäre, nach seiner Aktion davor. Ich überlegte kurz und sagte: "Joa...", "Gut, dann lass uns essen gehen", fuhr er fort, irgendwie war er ja doch sympathisch.

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881 Wörter

Der Duft des Sommers [BTS FF]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora