Thirtyeight

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Jemand rüttelte mich wach. Das erste was ich sah, waren die Augen von Jimin. Ich brauchte zwar ein paar Minuten bis ich es wirklich realisiert hatte, aber seine Augen konnte man wirklich mit nichts anderem auf der Welt verwechseln.

Ein Blick um uns herum zeigte, dass es noch mitten in der Nacht war und alle schliefen, bis auf uns. Ein paar der Jungs schienen rüber in ihre Betten gegangen zu sein. Er drückte seinen linken Zeigefinger auf seine Lippen und reichte mir die andere Hand, um mir aufzuhelfen. Er zog mich mit sich, raus aus dem Zimmer in den mit Teppich ausgelegten Flur. "Was hast du vor?" Ich fühlte mich ein wenig Unwohl in dem Unwissen. "Reden", teilte er mir mit und zog mich weiter in den dunklen Flur hinein.

Ich sagte nichts dazu und ließ mich mitreißen. Am Ende des Ganzes war ein Fenster und davor eine tiefe Fensterbank auf die wir uns setzten. Eine Weile sagte niemand von uns etwas, keiner von uns fand die richtigen Worte um zu beginnen. "Vertraust du mir?", "Natürlich", antwortete er mir schon fast beleidigt, dass ich das fragte. "Wieso warst du dann so misstrauisch bei Yoongi?", er antwortete nicht, er überlegte bloß und starrte in den dunklen Gang. "Und Yoongi vertraust du doch auch", fügte ich noch hinzu.

"Natürlich vertraue ich auch ihm. Es war nur komisch dich so mit ihm zu sehen. Ich möchte dich für mich haben. Aber ich kann ja auch schlecht sagen, du sollst dich von den Jungs fern halten", "Das musst du auch gar nicht. Ich gehöre nur dir, da brauchst du dir gar keine Sorgen machen", schmunzelte ich. "Ich wollte gar nicht so eifersüchtig sein", entschuldigte er sich und  drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich zog seinem Kopf nach unten um, nach der für mich viel zu langen Zeit, nochmal seine Lippen auf meinen zu fühlen. Es fühlte sich an wie der erste Kuss den wir hatten und er hätte definitiv auf ewig sein können. Wir verweilten noch ein wenig im Flur, bis wir Aufständen und uns zusammen ins Bett legten.

"Hast du mal überlegt was wir in ein paar Wochen machen?", fragte ich ihn nachdenklich. "Wie meinst du Das?", "Wenn ich zurück nach Deutschland muss. Ich hab schließlich noch ein Jahr Schule vor mir.", klärte ich ihn auf. "Das werden wir dann sehen. Wir haben noch etwas gemeinsame Zeit, lass uns die Nutzen."

Ich schmunzelte kurz und verlor kurz darauf mein Bewusstsein und fiel in den Schlaf.

"Na gut, jetzt verrat schon, was hast du vor?", versuchte Natalie Jungkook auszuquetschen. Ähnlich wie ein Kind fragte sie ohne Pause nach, doch Jungkook blieb stur und verriet nichts. Wir wussten alle von nichts. Zu sechst, Natalie, Jungkook, Annika, Tae, Jimin und ich, waren wir unterwegs. "Hör auf zu nerven, du erfährst es in wenigen Minuten." Man hörte deutlich raus, dass Jungkooks Nerven schon Blank lagen.

Wir gingen ein ziemlich langes Stück zufuß, bei wir bei einem großen Parkplatz standen. Als Natalie sah, was dort auf uns wartete, klappte ihr die Kinnlade runter. Sie fing an übertrieben zu grinsen. "Worauf wartest du?", schmunzelte Tae, "Krall dir den Sportwagen!"

Das ließ Natalie sich nicht zwei mal sagen, augenblicklich setzte sie sich auf den Fahrersitz und drehte den bereits steckenden Schlüssel im. Der Motor sprang an und Natalie Augen glänzten vor Freude. "Sei aber vorsichtig!", rief Jungkook ihr hinterher als sie bereits anfing die erste Runde zu drehen.

Man sah ihm an, dass ihm jeden Augenblick der kalte Schweiß ausbricht, woraufhin wir anderen nur lachen konnten. Natalie hatte ein ordentliches Tempo drauf und fuhr auch gelegentlich beinahe irgendwo gegen. "Vertrau ihr. Sie macht es schon nicht kaputt", schmunzelte Annika um Jungkook zu beruhigen. "Das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Das ist Angst. Das ist ein ziemlich teures Auto", erklärte er lachend.

"Dann fahr ich als nächstes", provozierte sie und drückte Jungkook einen Kuss auf die Lippen. Natalie hatte es wohl gehört, denn wenige Sekunden später stellte sie das Auto vor Annika ab und stieg aus: "Das. War. Absolut. GEIL!"

Grinsend stieg Annika ein und schnallte sich an. Bevor sie losfuhr lehnte sie such nochmal aus dem offenen Fenster: "Ich hab noch keinen Führerschein." Schon war sie weg. Jungkooks belustigter Blick verwandelte sich in ein erschrockenes starren.

"Dass du das nicht wusstest?", machten Jimin und Tae sich über ihn lustig. Ich umklammerte Natis Arm und legte meinen Kopf an ihre Schulter. "Was machst Du wenn wir wieder nach Hause müssen mit Tae?", fragte ich mit bedacht, damit Tae es nicht hörte. Es dauerte einen Augenblick bis sie antwortete: "Wahrscheinlich Fernbeziehung. Ich möchte öfter nach hier und Tae sagte er würde auch gerne nochmal nach Deutschland. Das klappt schon, wieso fragst du?", "Weil ich nicht weiß was ich machen soll. Ich möchte mit ihm zusammen bleiben, aber ich hab auch Angst davor. Einfach weil ich ihn dann nicht sehen kann wann ich will. Es sind ja auch nur noch knapp zwei Wochen."

"Zwei Wochen können lang sein. Ihr schafft das, aber letztendlich musst du das entscheiden", gab sie mir den Ratschlag. Sie hatte damit schon recht...

"Willst du auch mal fahren?", wollte Jimin von mir wissen. "Klar, warum nicht. Ich habe aber auch keinen Führerschein", "Ist egal, Annika fährt auch." Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Annika schon längst ausgestiegen war. Mit flauen Gefühl im Magen stieg ich ein und schnallte mich an. Mir Pochte das Blut bis in den Kopf. Langsam drückte ich das Gas, ich erwartete einen Gegendruck, aber da war keiner, deshalb fuhr ich rappelig ziemlich schnell vorwährts.

Kurzerhand hatte ich dann auch den Dreh raus und es machte höllischen Spaß. Aber man soll ja aufhören wenn es am schönsten ist, ich stellte den Wagen ab und sprang vor Freude strahlend in Jimins Arme.

"Wollt ihr auch noch eine Runde fahren?", fragte Jungkook die beiden anderen Jungs, die aber mit einem Kopfzucken ablehnten. "Na gut, worauf habt ihr dann Lust? Der Tag ist noch jung", stellte Jungkook fest. "Hab eine Idee. Wird aber eine Überraschung", meinte Tae und zeigte uns dabei ein lustiges, aber dennoch leicht verstörendes Lacheln was ziemlich stark an ein Häschen erinnerte.

"Tae, sicher, dass wir richtig sind?", stellte ich  seine Idee in Frage. "Ja sind wir. Wartet hier, ich hole noch etwas." Mit diesen Worten joggte er davon. "Wir sind in einem fast komplett düsteren Parkhaus, was hat er vor?", "Wir wissen es, aber sonst ist es für euch keine Überraschung mehr."

"Ach komm schon." Ich Strich Jimin durch die Haare um ihn um den Finger zu wickeln, doch er ging nicht darauf ein. Kurz darauf kam Tae mit zwei großen Gegenständen in seinen Händen zurück, man erkannte aber leider nur die Silhouetten. Er stellte die Sachen ab und Fragte Annika nach einem willkürlichen Lied. Sie schlug Crossfire vor und Tae nahm einen Rucksack ab, den man vorher gar nicht gesehen hatte. Er kramte ein wenig darin rum und holte etwas kleines, flaches viereckiges raus.

Mit einem Knofpdruck strahlte das dunkle Parkhaus blau auf. Jetzt konnte man auch endlich erkennen was Tae bei sich hatte. Es sah aus wie eine Filmkamera und eine große Musikanlage. "Was hast du vor?", fragte Natalie ihren Freund. "Wir haben letzten Sommer einen Film Kurs belegt, und ihr werdet die Hauptpersonen eines Musikvideos", erklärte er uns, "Vergiss es. Wenn dann anders rum." Tae sah seine Freundin mit leicht geöffnetem Mund an: „Aber...", „Nein, kein aber. Ihr könnt das besser, habt ihr schon bewiesen in der Turnhalle. Also wenn einer im Internet landet dann ihr. Wer weiß, vielleicht landet ihr ja am Ende bei einem Entertainment", schmunzelte Natalie und die Jungs mussten auch ein wenig lachen bei diesem Gedanken. Ich schnappte mir Annika und ging ein wenig durchs Parkhaus, ich dachte daran auch sie zu fragen was mit Jungkook in ein paar Wochen wäre, doch es hallte zusehe, weshalb ich mich dagegen entschloss. Wir wanderten also ein wenig auf der Etage rum ehe wir zu den anderen zurück gingen.
Es war sehr viel mehr aufgebaut als zuvor. Es standen Softboxen, Stative und Lautsprecher im Raum verteilt.

"Wir gehen mal stark davon aus, dass ihr Tanzen könnt", teilte Annika mit und damit hatte sie vollkommen recht.
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1357 Wörter

Der Duft des Sommers [BTS FF]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora