Thirtyseven

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"Hey Schatz, und wie ist es in Korea? Hast du Freunde gefunden?", hörte ich die Stimme meiner Mutter durch den Hörer. "Ist es schön, ja habe ich. Weißt du, es sind die gleichen die damals mit Minjia befreundet waren", erzählte ich ihr.

"Was sagtest Du? Ich habe dich nicht versta...", "Du hast mich sehr wohl verstanden", unterbrach ich sie noch in einem Normalen Tonfall. "Ich geb dir besser deinen Vater." Und so reichte sie mich weiter. "Hey Maus, was ist los?", fragte er nichts ahnend. "Ihr... habt mir nicht erzählt was wirklich mit ihr war. Ihr sagtet... es wäre das Flugzeug gewesen", erklärte ich stockend.

"Schatz, es war das Flugzeug. Wieso sollten wir es dir nicht erzählen?", fragte er verwundert nach. "Woher soll ich das wissen, ich weiß ihr wisst die Wahrheit. Dass sie nicht bei Oma war. Dass sie nie das Flugzeug betreten hat.", brüllte ich ihn mittlerweile verheult durch das Telefon an. "Beruhig dich. Was ist denn los? Wieso sprichst du darüber?", "Ihr seid los. Sie ist los. Sie ist tot!", schrie ich in den Hörer.

"Aber seit zwei Jahren. Du hast nie darüber gesprochen, es tut dir nicht gut.", diagnostizierte er. "Ihr tut mir nicht gut." Mit diesen Worten legte ich auf und warf mein Handy auf den Teppich ein paar Meter weiter. Ich ließ mich am Bettende runter rutschen und vergrub meinen Kopf schluchzend in meinen Armen, die ich auf meinen Knien abstützte.

Die Tür öffnete sich, schlagartig zog ich meinen Kopf nach oben, um zu sehen Wer der jenige war. Jungkook, Annika und Natalie standen alle drei in der Tür. Sie wussten genau was Sache war. Sie setzten sich zu mir und waren einfach da. Niemand sagte etwas oder rührte sich. Mein Blick fixierte die Leere, ich starrte das nichts an. "Ich mache Akuma kalt", sprach ich in die besagte die Leere und richtete mich auf.

"Wo ist sein Zimmer?", wollte ich von Jungkook wissen. Er schüttelte bloß langsam seinen Kopf, so nach dem Motto 'tu das besser nicht'. Ich stand langsam auf und ging wie benebelt durch die Tür. Mein Hass auf Akuma trieb mich nach drüben zu den restlichen Jungs. "Hast du geweint?", kümmerte sich Jimin direkt um mich und kam auf mich zu. "Halb so Wild. Wo ist Akumas Zimmer? Kannst du es mir zeigen? Ich möchte was klären", meine Wut unterdrückend, fragte ich Jimin, damit er es mir erklären würde.

"Ich bring dich." Er ging voraus und ich hinterher. Er klopfte für mich, begrüßte den für mich unbekannte und gemeinsam gingen wir rein. Akuma stand in mitten des Raumes.

Schnellen Schrittes ging ich auf ihn zu. Bereit an ihm meine Wut rauszulassen. Er war der jenige, der sie umgebracht hat. Er hat ihr den Rest gegeben.

Ich ballte meine Faust zusammen, Adrenalin ballte sich zusammen und ließ meine Hand stärker in seinem Gesicht landen als erwartet. Er taumelte kurz, fasste sich aber schnell wieder. Mit großen Augen blickte er mich an. Ich hielt nicht inne und ging auf ihn los, er fiel nach hinten und schreiend schlug ich auf seinen Brustkorb ein: "Du hast sie umgebracht!"

Jimin hielt nicht vom weitermachen ab, er packte mich bei meinen Armen und zog mich zurück. "Was ist in dich gefahren? Er ist es nicht wert. Der hat's schon von mir abgekriegt", versuchte er mich runterzubringen, "Er hat sie umgebracht!", weinte ich erneut und versuchte mich wieder von ihm loszureißen. "Wen hat er umgebracht?", wollte er wissen.

"Minjia!" Jimin sah einem Geist ähnlich. "Was?", fragte er verdattert, ich wusste, dass er wusste wen ich meinte. "Meine Schwester", fügte ich meiner Aussage noch hinzu und bemerkte erst jetzt wie die anderen aus Akumas Etage uns anstarrten.

"Wir gehen!", befahl Jimin, er klang fast wie von der Armee. Er schob mich zur Tür und ließ sie Laut hinter uns ins Schloss fallen. "Wie hat er sie umgebracht?", fragte er ohne jegliche Angst oder Trauer in seiner Stimme. "Glaubst du, ich war die einzige die er interessant fand? Nur konnte bei ihr niemand eingreifen!", erzählte ich ihm schwer atmend um meine Emotionen wieder unter Kontrolle zu kriegen.

"Ich wusste nicht, dass sie deine Schwester war", "Ich wusste nicht, dass sie das Mädchen war, von dem immer gesprochen wurde. Wir haben aneinander vorbei geredet", wurde es mir erst bewusst. "Das erklärt auch Yoongi...", fing er an, "Du siehst deiner Schwester so ähnlich." Ich war geschmeichelt, doch das wusste ich bereits. Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel sah, sah ich nicht mich, sondern sie.

"Wir müssen es den anderen Sagen. Wir waren zwei Jahre ohne Ahnung", meinte er aufgeregt. "Das ist keine gute Idee. Nicht für Yoongi", hielt ich die Laune in Grenzen. "Wieso?", fragte er mit zusammen gezogenen Augenbrauen. "Yoongi, er ist auch ein Grund dafür, dass sie nicht mehr hier ist", teilte ich ihm mit gesenkten Blick mit, er war still, sagte nichts mehr.

"Annika und du hatten recht. Mit Minho. Ich erzähle dir wenn sie auch zuhört." Ich machte mich auf den Weg zurück. Dabei fing meine Hand ziemlich an zu Schmerzen und ich biss die Zähne zusammen. "Alles gut bei dir?", ging er Nummer sicher. "Alles bestens", gab ich ironisch zurück. "Sorry, war eine dumme Frage", entschuldigte er sich daraufhin.

Ich setzte mich mit allen zusammen hin. Die Jungs hatten die Wahrheit verdient, ich würde das mit Yoongi einfach auslassen. "Zu aller erst, Leute wir wissen was damals mit Minnie passiert ist. Und wir möchten euch nicht in unwissenheit lassen, was passiert ist.

Also, Annika, Jimin. Ihr beide hattet recht mit Minho. Jimin, du meintest du willst nicht, dass ich mit ihm rumhänge, er hatte das gleiche im Kopf gehabt wie Akuma. Und Annika, du meintest, er käme dir bekannt vor. Im Zimmer meiner Schwester stand ein Bild mit ihm, daher kennst du ihn.

Er war Grund Nummer 1. Grund Nummer 2 und 3, waren unsere Eltern. Sie waren komplett gegen sie und was sie wollte. Aber nichts was man hier großartig erläutern kann. Nummer 4, ist Sejin. Wohl eine Person die bloß in ihrem Kopf gelebt hat. Als sie dann weg war, hat sie sich vielleicht allein gefühlt. Sie hatte niemanden mehr dem sie sich anvertrauen konnte.

Der 5. Grund, ist Akuma. Er hat dich nicht mir an mir vergriffen. Sondern auch an ihr und wer weiß noch an wie vielen anderen Mädchen." Es war das erste Mal, dass ich über sie sprach ohne eine Träne zu verlieren. Ich bemerkte wie Yoongi die Lippen zusammen kniff und versuchte die Tränen zu unterdrücken. "Hyung, es ist alles gut. Lass es los", wollte Tae ihn beruhigen. „Nein. Das war der Grund warum sie nicht gesprochen hat. Ich wette es! Und ich scheiß Arschloch hab sie deshalb blöd angemacht", gab er sich selbst Vorwürfe. Ich würde dem ganzen ja wieder sprechen, aber es wäre eine Lüge.

Yoongi wollte nichts von mir, er wollte meine Schwester zurück. Er liebte sie, seit zwei Jahren, ununterbrochen. Ich brach es nicht übers Herz ihm laut zuzustimmen, deshalb nickte ich bloß leicht. Unser normalerweise stumme Yoongi, sah es und konnte nichts mehr zurück halten.

Wir schwiegen alle. Nicht, weil wir nichts sagen wollten, sondern, we wir nicht wussten was. Die Stimmung war zu mies um irgendetwas anzustellen. Wir starrten alle auf den gläsernen Tisch in der Mitte von uns allen. Natalie lag schon längst in Taes Arm, Annika in dem von Jungkook, nur zwischen Jimin und mir war es noch ungeklärt. Das gab es noch zu bereden, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.

Schließlich, glitten wir alle ins Land der Träume...
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1250 Wörter

Der Duft des Sommers [BTS FF]Where stories live. Discover now