Der Duft des Sommers [BTS FF]

Thirtysix

"Du, mir kommt da was in den Sinn", bereitet Annika mich langsam auf die Hauptaussage vor. "Und welche?", wollte ich wissen. "Ich will nicht, dass du ausrastest, es ist eigentlich ein Tabu Thema, aber hast du mal daran gedacht, dass deine Schwester das geschrieben haben könnte? Du meintest du wüsstest nicht wie sie gestorben ist", sagte sie vorsichtig in mich nicht zu verletzen.

"Ich weiß es", nuschelte ich, "Was weißt Du?", fragte sie wie aus der Pistole geschossen. "Ich weiß wie es passiert ist", nuschelte ich erneut. "Ich weiß, du sprichst es nicht laut aus weil du vielleicht nicht willst, dass ich Nachfrage, aber das werde ich eh irgendwann. Aber lieber jetzt als später", redete sie wie ein Wasserfall.

"Es war Mitte August. Nicht Juli, wie dort steht. Sie war bei unseren Großeltern hier in Korea zu Besuch. Eigentlich wäre ich bei ihr gewesen, wenn ich nicht krank gewesen wäre. Auf dem Rückflug, entstand ein Feuer, man glaubt es war eine Turbine, das Feuer hat sich ausgeweitet in den Pasagierraum über den Träger. Die Fluchtwege waren, dadurch dass sie noch in der Luft waren, versperrt. Das Flugzeug setzte zum Landen auf dem Wasser an, doch da war es schon zu spät. Der Kerosintank fing Feuer und ging hoch. Deshalb gab es bei der Beerdigung nichts zum begraben", erklärte ich ihr mit Tränen im Auge, und auch bei ihr bildeten sich welche.

"Ich wollte es nicht laut sagen, deshalb meinte ich, ich wüsste nichts", hing ich noch dran. Ich sah in ihrem Blick, dass es ihr leid tat, doch ich war froh darüber, dass sie es nicht aussprach. "Wir sollten Yoongi fragen!", meinte Annika, als sie sich wieder gefasst hatte. "Nein sollten wir nicht. Er ist eh nicht so locker im sprechen, Hoseok meinte er hätte eine ziemlich schlimme Phase durchgemacht deswegen. Ich möchte nicht, dass wir ihn daran erinnern", versuchte ich die davon abzubringen.

"Ok, ich kann das nachvollziehen, aber wie sollen wir sonst dahinter kommen?", fragte sie. "Wir lesen die erste Seite. Jetzt", schlug uch vor und sie nickte. Ich zückte mein Handy und wir sahen uns die Fotos an.

"Also wenn Eomma denkt, du würdest mir helfen, hat sie endgültig den Verstand verloren. Wir können keine Gespräche führen, ohne in einem Kampf um die lautere Stimme zu enden. Soll sie mir doch alles verbieten, soll sie tun was sie nicht lassen kann. Sie will es so. Sie weiß, ich werde zu meinen Großeltern nach Korea gehen. Dort kann mir nichts verboten werden. Sie können mir nichts verbiten. Nächste Woche geht's los.

Neue Überlegung, eomma will mich noch nicht zu den Jungs, und vor allem zu Yoongi lassen, also werde ich erst recht zu ihnen gehen. Sie lassen mich am Flughafen raus, doch statt zu meinen Großeltern zu fahren, fahre ich zu den Jungs. Jin sagte er kommt mich in Seoul abholen und fährt mit mir. Wie viel er mir doch bedeutet. <3 Halmeoni hab ich gesagt, Jui hätte mich angesteckt. Es wird laufen wie am Schnürchen.

Ich sitze im Flugzeug, alles hat geklappt, ich bete Halmeoni wird nicht fragen wie es mir geht. Sonst wird alles aufgeschmissen sein. In zwei Stunden werde ich landen und dann kann ich endlich entspannen. Keiner wird mir meine Entscheidungen vorgeben oder irgendetwas managen. Es liegt in meiner Hand.

Was hab ich die Jungs vermisst. Ihren Humor, ihr gelache. Alles. Wir sollten eine WG gründen bis wir alle mit 80 im Grab liegen", las ich mir die ersten paar Seiten durch.

"Also fungiert das ganze wie ein Tagebuch, und die letzten Einträge beziehen sich auf Personen die ihr Grund war sich vor die Straße zu werfen?", wollte Annika nur mal sicher gehen."Hm, ja ich denke schon. Vielleicht hat sie jeden Tag reingeschrieben", fragte ich mich selber laut. "Werden wir sehen, ich gehe schlafen. Mich wundert's irgendwie, dass Natalie mitten in der Nacht duschen geht. Dich Nicht?", fügte ich noch hinzu während ich mich erhob.

"Irgendwie ja schon. Vielleicht brauchte sie eine nach dem Schock. Keine Ahnung. Schlaf gut", sagte sie noch bevor ich dir Tür hinter mir schloss

"Kannst du uns helfen?", fragte Annika Jungkook mit ihrem nervenden knuffigen Hundeblick. "Klar, wobei?", fragte Jungkook nichts ahnend. "Nicht hier. Wir gehen wohin wo nicht so viele sind. In Annika's Zimmer, in zehn Minuten", gab ich ihm die Anweisungen.

Nach über 20 Minuten trudelte dann auch endlich Jungkook ein. "Wo warst Du?", fragte Annika Nase rümpfen. "Jimin hat mich total aufgehalten, ihr solltet das klären Ella. So ganz nebenbei, ist euch bewusst dass ihr das eben beschrieben habt als ob ihr einen dreier machen wollt?" Augenblicklich wurden Annika und ich Knallrot.

"Anscheinend nicht. Also wobei soll ich helfen?", wollte er wissen. "Informationen", gab ich kurz zurück. "Okay, was wollt ihr wissen?", "Wir haben was gefunden. Was weißt du über das Mädchen was damals vor zwei Jahren verschwunden Ist?", fing Annika an ihn zu interviewen, seine Miene verfinsterte sich, als Annika das Mädchen erwähnte.

"Aber nur weil ich dich liebe...", merkte er leise an. Annika lächelte kurz auf und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. "Also schön. Sie war in allen Ferien da, genauso wie wir. Die Tage bevor sie verschwunden war, war sie ziemlich bedrückt. Sie war mit Yoongi zusammen, zumindest bis zu dem Tag an dem sie verschwand. Sie hatten sich ziemlich heftig gestritten. Sie ist darauf in ihr Zimmer und eine Stunde später wieder gekommen und hat gefragt ob wir mit ihr wohin gehen wollten, doch wir hatten keine Lust. Sie ist am Ende alleine gegangen und das war's", erzählte er uns die Geschichte von vor zwei Jahren. Doch es war nicht neues für uns dabei.

"Wie hieß Sie?", fragte Annika, ich wollte es selbst tun doch mir ging nichts über die Lippen. "Um erlich zu sein, wusste ich ihren richtigen Namen nie. Sie hat sich vorgestellt mit Minnie, seitdem nannten wir sie immer so", beantwortete er die Frage.

"Das war's auch", beendete ich das Interview und stand auf. Ich spürte ihre Verwunderten Blicke auf meinem Rücken, während ich das Zimmer verließ. Ich krallte mir mein Handy und suchte den Kontakt meiner Mutter raus. Nach kurzem Überlegen rief ich sie an. Nach dem zweiten Tuten, hob sie ab.
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