Kapitel 3

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Nach der Schule beeilte ich mich sofort zum Parkplatz und hielt Ausschau nach den Zwillingen, doch sie waren noch nicht da. Ich warf einen kurzen Blick auf mein Handy, doch ich hatte keine Nachrichten von den Jungs erhalten. Da ich etwas früher gehen durfte, musste ich jetzt auf die beiden warten. Aus diesem Grund lehnte ich mich an einen Baum an und schaute mich ein wenig um.

Dyan kam gerade mit seinen Freunden raus und Mal wieder blieben sie kurz an seinem Auto stehen, um noch miteinander zu reden. Manchmal ging es mir wirklich auf die Nerven, das er ständig in meinem Sichtfeld war oder ich meine Augen nicht von ihm nehmen konnte. Stimmt, warum starrte ich ihn denn an? Es gab keinen Grund dafür, weswegen ich den Blick von ihm abwandte und versuchte an etwas anderes zu denken. Irgendwie gelang es mir aber nicht und dafür verfluchte ich mich innerlich selbst.

"Amelia!", riss mich jemand aus meinen Gedanken.

Ich löste mich aus meiner Starre und entdeckte Brandon, der mich von weitem anschaute und mich zu sich winkte, sodass ich endlich kam. Ein letztes Mal wanderten meine Augen zu Dyan rüber und anscheinend lag seine Aufmerksamkeit auf mir, denn er starrte mich nicht gerade unauffällig an. Mal wieder handelte es sich um seinen berühmten Blick, indem nichts außer Kälte und Abneigung lag.

Wie konnte man nur so schauen, als ob man gleich jeden umbringen möchte?

Genervt von ihm wandte ich den Blick ab und ging auf Brandon zu, der mich in eine Umarmung schloss, bevor wir ins Auto einstiegen. Bryan saß am Steuer und fuhr direkt los. Die ganze schlechte Laune war wie weg, als ich bei meinen Brüdern war und somit konnte ich wenigstens etwas meine Gedanken im Hintergrund halten.

"Wohin geht es?", unterbrach ich die Stille im Auto und lehnte mich etwas zu den beiden vor.

"Erst nach Hause", antwortete Bryan, worauf mein Lächeln verschwand, denn Steven war da.

Brandon bemerkte, dass etwas nicht stimmte und schaute mich deshalb fragend von der Seite an. Aus diesem Grund meinte ich, dass der Unterricht nur langweilig war und darauf erwiderte er nichts weiter. Eigentlich war es auch gar keine Lüge, was mir somit kein schlechtes Gewissen verursachte.

"Ame hast du einen festen Freund?", wollte plötzlich Byran wissen und ich blickte ihn sichtlich verwirrt an.

"Wie kommst du jetzt darauf?", fragte ich.

"Weil dieser Junge dich die ganze Zeit mit seinen Kumpels angestarrt hat", erklärte er und mir entging dabei nicht das kleine Schmunzeln an seinen Lippen.

Meine Augen weiteten sich überrascht, denn ich hatte damit nicht gerechnet. Ich meine, mir war ebenso bewusst, dass Dyan mich komisch anstarrte, aber das es sogar meinem Bruder auffiel, war irgendwie unangenehm für mich. Eine kleine Nervosität machte sich in mir bemerkbar und ich hatte Angst, was die anderen wohl dachten. Hatten es die Schüler etwa auch bemerkt? Dieses Thema gefiel mir wirklich nicht, denn ich wollte mit diesem Jungen nichts zutun haben.

"Du bist nicht einmal einen halben Tag hier wie fällt dir bitte sowas auf?", übersprang ich seine Frage.

"Also stimmt es?", hakte er weiter nach.

"Nein", beantwortete ich seine Neugier ehrlich.

"Natürlich", lachte er ungläubig.

"Bryan ich meine es ernst", sagte ich leicht genervt, jedoch verschwand trotzdem nicht das dämliche Grinsen aus seinem Gesicht.

"Ich auch", meinte er, worauf ich die Augen verdrehte.

"Ich hasse diesen Typen", versuchte ich es.

"Kann sich ja ändern", zuckte er sichtlich amüsiert mit den Schultern, weshalb ich wütend die Arme vor die Brust verschränkte und mich beleidigt in den Sitz zurück lehnte.

Mein LebenWhere stories live. Discover now