Kapitel 40

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Dyan's Sicht

"Schatz wach endlich auf", hörte ich eine weibliche Stimme sagen, die ich zutiefst hasste.

Ich war viel zu müde zum Aufstehen, weshalb ich mich für einige Sekunden nicht bewegte, doch sie wollte einfach nicht ihren Mund halten. Weiterschlafen brachte jetzt auch nichts mehr und da ich auf dem Bauch lag, drehte ich nur meinen Kopf in ihre Richtung. Warum sie hier war, fragte ich nicht einmal, denn selbst, wenn ich sie darum höflich bat nach Hause zugehen, blieb sie trotzdem hier.

"Deine und meine Eltern warten auf uns", sprach sie weiter, weswegen ich hellhörig wurde.

"Aus welchem Grund?", wollte ich schließlich wissen und beobachtete sie beim Haare kämmen, doch wandte wieder den Blick ab.

"Zum Frühstück", antwortete sie und ich rollte die Augen.

"Ich gehe schnell duschen und dann können wir gehen", bestimmte ich und stand vom Bett auf.

"Okay, Baby", sagte sie und es machte mich wütend, wenn sie mich so nannte, aber allgemein hasste ich sie.

Blair ist die Tochter von den Coopers und diese Familie führt ebenfalls wie meine Eltern ein Familiengeschäft. Meine und ihre Eltern sind deshalb nicht nur geschäftlich, sondern auch privat gute Freunde. Da ich nicht mehr in die Schule ging, erwartete von mir mein Vater das ich bald auch in die Arbeitswelt einstieg und das in seine Fußstapfen, aber ob ich das wirklich wollte, war ein großes Fragezeichen. Sie zwangen mich regelrecht dazu und redeten mir ein das es meine Zukunft wäre, jedoch war das schlimmere das sie in dieses Bild auch Blair mit einbauten.

Ich empfand für dieses Mädchen keine Liebe und das egal wie sehr ich es versucht hatte. Sie war einfach nicht wie Amelia und mein Herz gehörte nun mal nur ihr. Vielleicht war es ein Fehler mich an Blair zu nähern, doch ich musste irgendwie einen Weg finden Amelia aus meinem Kopf zu befreien, aber es funktionierte einfach nicht. Sie war wie an mich festgenagelt und es gab keinen einzigen Tag, wo meine Gedanken nicht bei ihr waren. Es war unerträglich sie nicht mehr bei mir zuhaben, aber ich konnte nichts dagegen zutun. Sie wollte mich nicht mehr in ihrem Leben haben und das war auch okay, denn alles was ich wollte, war es sie glücklich zu machen und wenn es ihr so besser ging, dann gab es kein Problem.

Nach ungefähr zehn Minuten war ich fertig und stand in meinem Ankleidezimmer, dabei blickte ich mich selbst im Spiegel an. Ich hatte ein eigenes Haus, wo ich eigentlich alleine lebte, doch Blair wohnte fast mit mir hier, auch wenn ich das gar nicht wollte. Egal wie ich es ihr erklärte, wollte sie mich einfach nie alleine lassen und nun führte ich irgendwie mit ihr eine Beziehung, aber irgendwie auch nicht.

Vom Spiegel aus entdeckte ich Blair wie sie am Türrahmen stand und mich beobachtete. Als sie meinen Blick bemerkte, kam sie auf mich zu und umarmte mich von hinten. Ich bewegte mich nicht von der Stelle und fühlte mich unwohl bei ihren Berührungen, denn das war keine Liebe. Sie selbst liebte mich nicht, doch auch ihre Eltern hatten es ihr so sehr eingeredet, dass sie daran glaubte mich zu lieben, aber so war das nicht.

"Wir sollten gehen", meinte ich schließlich und nahm ihre Hände von meinem Körper.

"Deine Haare sind aber noch nass", stellte sie fest.

"Sie trocknen schon von selber", sagte ich und verließ mein Zimmer.

Ich ging schnell die Treppen runter und konnte Blair wegen ihren hohen Schuhen hinter mir hören. Schnell zog ich mir meine Jacke rüber und schnappte mir von der Kommode meine Autoschlüssel. Genau als ich die Haustür aufmachte, blieb ich stehen, denn gerade wollte Luke an die Tür klopfen, doch ließ seine Hand wieder runter.

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