Kapitel 13

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Mit zu hoher Geschwindigkeit fuhr Dyan weiter und ich hatte keine Ahnung, wohin er uns überhaupt brachte. Diese Gegend kam mir nämlich gar nicht bekannt vor. Ehrlich gesagt, konnte ich mich auch nicht so gut darauf konzentrieren, denn mein Herz schlug so unregelmäßig gegen meine Brust, sodass es schon weh tat.

Langsam fuhren wir in eine Straße rein, wo keine anderen Autos mehr zu sehen waren. So gut, wie ich es erkennen konnte, befanden wir uns in der Nähe eines Waldes. Das Auto, was uns weiterhin folgte, wollte anscheinend nicht aufgeben und das beunruhigte mich. Es war sehr dicht hinter uns, weswegen ich für einige Sekunden meine Augen schloss und mich versuchte zu beruhigen, jedoch half es nicht wirklich.

"Dir wird nichts passieren", riss mich Dyan aus meinen Gedanken, der offensichtlich meine Angst bemerkt hatte.

Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen, dabei blickte ich in seine hinein. Schweigend schaute er mich an und konzentrierte sich schließlich erneut auf die Straße, um keinen Unfall zu bauen. Ich wusste nicht an was er gerade dachte oder fühlte, aber im Moment war es auch nicht der richtige Zeitpunkt sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

"Wohin fahren wir eigentlich?", wollte ich wissen, da mir unsere Umgebung weiterhin auf keiner Weise bekannt vor kam.

"Ich weiß es nicht", antwortete er ehrlich, wofür ich ihn ungläubig von der Seite anschaute.

"Du hast gerade keine Ahnung, wo du uns hin fährst?", konnte ich es nicht fassen.

"Kannst du bitte einfach still sein? Du bringst mich nämlich durcheinander!", regte er sich nun auf, worauf ich wütend weg schaute und kein Wort mehr sagte.

Einige Minuten waren schon vergangen und obwohl Dyan nicht gerade langsam fuhr, konnte er unsere Verfolger nicht abhängen. So langsam hatte ich das Gefühl, das er selber nicht mehr so genau wusste, was er nun tun sollte. Im selben Augenblick kam vom Auto ein piepen und dies verursachte mir ein noch schlechteres Gefühl, denn das bedeutete nichts Gutes.

"Sag mir bitte nicht, dass das Benzin leer ist", bat ich ihn und hatte noch eine kleine Hoffnung in mir, doch sie zerplatzte, indem er mir keine Antwort gab.

"Wir werden sterben", murmelte ich.

"Nimm mein Handy und ruf Luke an", verlangte er schließlich und ignorierte vollkommen meine Aussage.

Am Ende folgte ich seiner Anweisung und nahm sein Handy, dabei bemerkte ich wie unheimlich meine Hände zitterten. Sofort blendete ich es aus und versteckte es vor Dyan. In dieser Situation sollte er sich nämlich keine Gedanken über mich machen, sondern uns lieber hier raus schaffen. Ich suchte in seiner Kontaktliste nach Luke's Nummer, die ich relativ schnell fand.

"Mach auf Lautsprecher", sagte er noch.

"Dyan?", ertönte auch schon die Stimme von Luke.

"Sie sind hinter mir her", kam er gleich zum Punkt und klang dabei völlig ruhig, als ob es gar kein Problem geben würde.

"Was? Wo bist du?", klang sein Cousin dafür panisch und wenigstens reagierte er normal.

"Keine Ahnung. Wir sind in der Nähe von der Schule an einem Waldweg. Ich sehe hier keine Schilder oder sonst was. Kannst du uns trotzdem finden?", fragte Dyan, dabei waren seine Augen nur auf die Straße gerichtet.

"Ja, aber hast du gerade uns gesagt? Ist einer von den Jungs bei dir?", war Luke etwas verwirrt.

"Ich bin bei ihm", antwortete ich für ihn.

"Amelia?", konnte er es nicht fassen und hatte anscheinend gar nicht mit mir gerechnet.

"Luke beeil dich", forderte Dyan ihn auf.

Mein LebenWhere stories live. Discover now