Kapitel 31

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Es war schon der nächste Tag und noch immer lag ich wach in meinem Bett, weil ich einfach nicht schlafen konnte. Die ganze Nacht hatte ich über Drake's Worte nachgedacht, denn ich konnte noch immer nicht darauf klar kommen, dass das alles wirklich passiert war und irgendwie konnte ich Dyan jetzt ein wenig verstehen. Auch wenn ich es noch immer nicht gut fand das er es vor mir verheimlicht hatte, konnte ich auf einer Weise nachvollziehen, warum er mir nichts erzählte oder sich einfach nicht traute.

Aber das war nicht das einzige was mich so sehr beschäftigte. Ich meine, Drake hatte ganz offensichtlich zugegeben das er für mich Gefühle hatte und ich wusste wirklich nicht wie ich damit umgehen sollte. Zwei Jungs waren in mich verliebt, doch ich liebte nur Dyan und meine Gefühle würden sich auch niemals für ihn ändern. Das Problem war einfach das die beiden sich nicht ausstehen konnten und sich bei jeder Begegnung am liebsten umbringen wollten.

Allein Drake seine Liebe zu mir konnte ich nicht nachvollziehen, denn wir kannten uns kaum und hatten nicht wirklich viel Zeit miteinander verbracht. Aus diesem Grund verstand ich nicht wie er in mich verliebt sein könnte, aber ich dachte auch nicht wirklich das er einfach nur so tat um vielleicht Dyan damit anzugreifen. Vielleicht könnte es auch eine Einbildung sein und er dachte bloß das er für mich etwas empfinden würde, doch wie er gestern mich angesehen hatte und mir dabei alles erzählt hatte, zeigte wieder etwas ganz anderes und das brachte mich nur noch mehr durcheinander.

Meine größere Unsicherheit lag aber an dem Tod von Alexa, denn mir schwirrte eine bestimmte Frage die ganze Zeit im Kopf herum.

Würde ich irgendwann auch wie sie handeln?

Nachdem ich mit einem Kopf voller Gedanken im Unterricht saß, fühlte ich mich einfach nur schlecht und wollte nach Hause. Zu meinem Glück war heute Luke ruhig und ließ mich auch in Ruhe, aber was mich einfach unwohl fühlen ließ, waren Drake seine Blicke, die immer wieder auf mir lagen. Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren, aber es funktionierte nicht und da ich mich überhaupt nicht auf das wesentliche konzentrierte, wurde ich öfters ermahnt.

In der Pause wurde schließlich alles nur schlimmer, da mich Luke von meinem Tisch wegschleppte und mich dazu zwang bei den anderen Jungs zu sitzen, die auch endlich wieder da waren. Somit verlor ich mich nur noch mehr in meinen Gedanken und vergaß meine Umgebung komplett. Eigentlich hätte ich alle einzeln gefragt, warum sie plötzlich nicht da waren, aber meine Sorgen verdrängten meine Neugier.

Plötzlich zuckte ich erschrocken zusammen als mich jemand von hinten umarmte, doch sofort merkte ich auch das es nur Dyan war, der mich grinsend von der Seite ansah und schließlich neben mir Platz nahm. Er drückte mir einen Kuss auf die Wange, wobei ich mir ein Lächeln auf die Lippen zwang, doch versagte und er merkte nun das etwas nicht stimmte. Genau als er nachfragen wollte, wurde er von den Jungs unterbrochen.

"Machen wir jetzt was am Wochenende?", wollte Jasper wissen.

"Und an was denkst du?", fragte Luke.

"Ja, soweit bin ich noch nicht und außerdem könnt ihr gerne mal mit überlegen", meinte Jasper und verschränkte die Arme vor die Brust.

"Was hast du?", hörte ich Dyan seine Stimme und er fragte mich das so leise, sodass nur ich es hörte.

Ich blickte zu ihm und sagte zuerst kein Wort, wobei meine Augen zu Drake wanderten, der nicht weit entfernt von uns saß und mich ebenfalls ansah. Dyan bemerkte wohl das meine Aufmerksamkeit woanders lag, denn er drehte sich um und entdeckte ihn ebenso, dabei merkte ich wie seine Laune verging.

"Du hast mich angelogen", sprach ich und er drehte sich verwirrt zu mir um.

"Wobei?", fragte er.

Mein LebenWhere stories live. Discover now