Kapitel 38

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Ein ganzer Monat war nun vergangen und meine Schule war somit beendet. Nachdem Tod von Steven hatte ich mich schwer aufgebaut, doch die Jungs hatten mich nie alleine gelassen wie auch jetzt. Vor meinen Augen hatte er sich umgebracht und genau diese Szene würde ich niemals vergessen. Allgemein könnte ich ihn aber nicht aus meinem Gedächtnis löschen, denn ich trug ihn mit mir. Meine Narben, die ich wegen ihn an meinem Körper hatte, würden niemals verschwinden.

So langsam ging es mir aber immer besser und das war ein gutes Zeichen, jedoch könnte es auch vielleicht wieder kaputt gehen. Diese Gedanken blendete ich aber aus und verließ mein Zimmer. Bei den Treppen bekam ich eine Nachricht von Dyan, der mir schrieb, dass er gleich vorbei kommen würde. Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich schließlich runter und nahm plötzlich ein komischen Geruch in die Nase.

Roch es hier etwa verbrannt?

"Bryan? Brandon?", rief ich durch das Haus, jedoch bekam ich keine Antwort.

Als ich die beiden nicht im Wohnzimmer finden konnte, ging ich in die Küche, wo der Geruch auch immer intensiver wurde und ich schließlich meine Nase zuhielt. Genau an der Tür blieb ich erschrocken stehen und konnte nicht glauben, was passiert war. Unsere Küche sah nämlich genau so aus als ob eine Bombe explodiert wäre. Alles war in einem Chaos, aus dem Ofen kam Rauch raus und die Zwillinge sahen nicht besser aus.

"Was habt ihr gemacht?", fragte ich ungläubig und musste kurz husten.

"Wir wollten dir eine Überraschung wegen morgen machen", antwortete Bryan und erst jetzt bemerkte ich den verbrannten Kuchen in Brandon's Händen.

"Ihr seit echt lieb, aber ich will mich an meinem Geburtstag nicht vergiften", lachte ich laut, wobei die Jungs mir einen bösen Blick zuwarfen.

"Man, der sah wirklich gut aus, aber irgendwas ist schief gelaufen", war Brandon frustriert und betrachtete den Kuchen nachdenklich.

Bei seinem Anblick begann ich erneut zu lachen, weshalb die Jungs die Augen verdrehten. So langsam bekam ich auch Bauchschmerzen und bevor Brandon etwas erwidern konnte, klingelte es an der Tür. Da die beiden die Haustür nicht so aufmachen wollten, musste ich gehen und erblickte vor mir schließlich Dyan.

"Was grinst du so?", wollte er wissen.

"Komm mit", war das einzige, was ich dazu sagte und führte ihn in die Küche.

"Was stinkt hi-...ach du scheiße", murmelte Dyan als wir bei den Zwillingen waren.

"Ist hier nh Bombe explodiert?", fragte er amüsiert und nahm aus Bryan's Haar ein Stück Karotte raus.

Wollten sie nicht einen Kuchen machen?

"Was habt ihr bitte gemacht?", lachte er und die Zwillinge sahen nur genervt aus, doch plötzlich begann Bryan zu grinsen, worauf Dyan einen Schritt zurück ging.

"Warum schaust du mich so an?", wollte er schließlich wissen und Bryan's Grinsen wurde nur noch breiter.

"Ich will dich bloß umarmen Bruder", antwortete Bryan und breitete seine Arme nach ihm aus.

"Ich verzichte", meinte Dyan und verschwand sofort aus der Küche, dabei gefolgt von Bryan.

Wegen die beiden mussten Brandon und ich lachen, aber genau dieses Bild machte mich auch glücklich. Seitdem Dyan fast jeden Tag hierher kam, hatte er sich mit den Zwillingen besser kennengelernt und so verstanden sie sich alle perfekt. Es war wirklich schön eine Zeit lang normal leben zu können und das ohne Probleme oder sonst was, aber ob es wirklich noch so bleiben würde, war gar schon unmöglich.

Nach einer kurzen Weile saß ich mit Dyan im Wohnzimmer, der irgendeinen Film angemacht hatte. Die Zwillinge versuchten derweil die Küche sauber zumachen, aber ob sie es wirklich alleine schafften, war ein reines Rätsel. Meine Augen waren an Dyan hängengeblieben, der sich nur auf den Film konzentrierte und manchmal lächelte. Als ob er es aber spüren würde, blickte er auf einmal zu mir und sah mich fragend an.

Mein LebenWhere stories live. Discover now