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Jacksons Sicht

Das letzte woran ich mich erinnere ist, wie Damiens angeblicher Onkel mich angegriffen hat. Danach wurde alles schwarz. Anfangs dachte ich, ich wäre tot, doch ich konnte Damiens Stimme wahrnehmen. Sie war voller Wut, Angst und Verzweiflung. Ich wollte ihn am liebsten beruhigen doch ich konnte mich nicht bewegen. Nicht einmal die Schwärze, die mich umgab wollte weichen. Ich wusste auch nicht ob mein Baby noch am Leben ist. Ich konnte nichts spüren. Immer wieder hörte ich wie die Ärzte mir etwas Unverständliches redeten. Es machte mich wahnsinnig. Ich konnte Damien nicht beruhigen. Ich konnte ihm nicht zur Seite stehen. Was wurde aus dem Baby? Hat es den Angriff überlebt? Oder bin ich doch gestorben und bin in der Hölle gelandet? Aber wieso sollte ich? Was habe ich getan? Ich werde immer wütender und frustrierter. Ich will endlich aus dieser doofen Gefangenschaft. Bitte Mondgöttin lass mich aufwachen. Ich kann spüren, dass Damien am Ende ist und er sich ins Unglück stürzen wird.

Ich weiß nicht wie lange ich in der Schwärze gefangen war. Doch plötzlich erhellte sich alles. Leider kann ich noch immer keinen Muskel bewegen. Eine angenehme Wärme kann ich neben mir wahrnehmen. Doch noch immer kann ich nichts Genaues sehen. Als wäre ich noch immer in Trance. Genervt atme ich einmal laut auf. Sofort bemerke ich, dass die Wärmequelle neben mir aufgeregt wird. Das muss wohl Damien sein. Nicht lange danach kann ich drei andere Wärmequellen neben mir ausmachen. Langsam werde ich unruhig und bekomme ein wenig Angst. Ich versuche meine Augen zu öffnen und dieses Mal gelingt es auch. Sofort springe ich auf und bin in Angriffshaltung. Ich knurre die Anwesenden an. Da ich noch schwach bin, stehe ich ziemlich wacklig da. Ich kann Damien erkennen. Er steht genau wie ich als Wolf im Raum und kommt auf mich zu. Er legt sich vor mich auf den Boden. Sicher will er mich damit beruhigen. Irgendwie klappt es auch.

„Hey Jackson. Dir will niemand etwas Böses. Du bist in Sicherheit" linkt er mir.

Ich schaue ihn ungläubig an. Sofort versuche ich den Herzschlag meines Babys in meinem Bauch zu spüren. Doch vergebens. Total erschöpft und traurig gibt schlussendlich mein Körper nach und ich lasse mich auf den Boden nieder und seufze einmal laut aus. Damien schaut mich mitleidig an. Mir wird das alles zu viel und ich knurre ihn einmal kurz an. Er stockt kurz und will näher zu mir doch ich knurre ihn jetzt bedrohlicher an. Sofort schreckt er zurück und schaut mich verletzt an. Ich springe auf und laufe einfach aus dem Haus. Ohne ein genaues Ziel renne ich in den Wald. Ich laufe ohne einmal stehen zu bleiben. Leider folgt Damien mir. Dadurch werde ich noch deprimierter. Der Kloß in meinem Hals wird größer und ich kann meine Tränen nicht länger zurückhalten. Mein Weg führt zu dem kleinen Abhang, wo ich damals angegriffen wurde. Dort bleibe ich stehen und schaue einfach gerade aus. Damien kommt langsam auf mich zu und stellt sich neben mich.

„Bitte lauf nicht sofort wieder weg."

„Lass mich doch einfach in Frieden."

„Bitte Jackson. Lass mich dir helfen."

„Wobei? Nicht komplett zu zerbrechen? Da kommst du leider zu spät."

„Es tut mir unendlich leid. Bitte Jackson. Schließ mich nicht aus deinem Leben."

„Mach ich nicht. Ich will einfach nur meine Ruhe. Ich kann das gerade nicht."

„Das musst du auch nicht. Doch bitte komm wieder zurück nach Hause."

„Was soll ich da? Nachdem, was dein Onkel mir angetan hat, kann ich nicht wieder nachhause."

„Was redest du da? Ich habe keinen Onkel."

Ich erzähle ihm das ganze Gespräch, das ich mit seinem Onkel hatte. Total überrempelt steht er neben mir und starrt mich an.

„Wir müssen zu meinem Vater gehen und das klären. Wenn er wirklich mein Onkel ist, wird er dafür büßen dir das angetan zu haben."

OMEGA gibt es nicht! Oder etwa doch ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt