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Damiens Sicht

Derjenige der uns stört ist meine Schwester. Ihr kann ich nicht böse sein. Sie lächelt mich leicht verlegen an. Sicher ist es ihr unangenehm, da sie weiß, dass Jackson gerade Probleme mit Nähe anderer Menschen hat. Aufmunternd gebe ich ihr eine schnelle Umarmung. Mittlerweile kann man schon ein kleines bisschen ihren Babybauch erkennen.

„Komm rein. Aber erwarte nicht zu viel von Jackson" äußere ich mich schließlich.

„Schon gut."

Ich trete zur Seite, damit Jo eintreten kann und schließe dann die Tür. Sie geht schon vor ins Wohnzimmer. Ich folge ihr schnell um eingreifen zu können falls Jackson angreifen sollte. Das glaube ich nicht, doch er ist zurzeit nicht er selbst.

Er knurrt Jo einmal kurz an.

„Jackson lass das" knurre ich zurück.

„Ich kann nichts dafür. In mir sträubt sich alles" erwidert er.

Ich kann aus seiner Stimme die Unsicherheit wahrnehmen. Ihm ist es offensichtlich nicht angenehm jemand anderes als mich in seiner Nähe zu haben. Anfangs dachte ich, dass er nur gegenüber Männern so reagieren würde. Doch anscheinend ist er gegenüber jedem feindlich gestimmt.

„Es tut mir leid euch zu stören. Doch ich wollte nach dir sehen Jackson" wirft meine Schwester entschuldigend ein.

Und schon wieder knurrt Jackson sie an. Dieses Mal klingt es bedrohlicher als zuvor. Leider ist das alles was er erwidert, denn er huscht an uns vorbei ins Schlafzimmer. Seufzend setze ich mich auf die Couch.

„Setzt dich ruhig. Das wird länger dauern bis er wieder her kommt. Wenn er denn wieder aus dem Schlafzimmer kommt" äußere ich.

„Ich kann ihn verstehen. Ich hatte gehofft ich könnte ihm helfen über seinen Schatten zu springen und die negativen Gedanken endlich los zu werden. Doch wie es scheint ist er schwerer in einer Depression als ich dachte."

„Ich weiß nicht was ich sonst noch tun kann. Er lässt nur mich in seine Nähe."

Noch bevor Jo etwas erwidern kann stürmt Jackson aus der Wohnung. Ich schrei ihm hinterher er solle warten. Ich will ihm gerade hinterher, da hält mich Jo zurück.

„Lass ihn. Das führt jetzt zu nichts."

„Aber er ist alleine unterwegs und er achtet nicht auf sein Umfeld. Was ist, wenn die Wölfe nur auf so eine Gelegenheit gewartet haben?"

„Bleibt hier. Du bedrängst ihn und das führt dazu, dass er sich noch weiter zurückzieht."

„Dann werde ich Sam und Cole beauftragen ihm nachzulaufen."

Gesagt getan. Schnell informiere ich die beiden über die Situation. Beide willigen ein Jackson zu folgen. Sie machen sich auch große Sorgen um ihn.

„So erledigt."

„Du bist unmöglich Damien."

„Ich mache mir Sorgen. Er glaubt er wäre eine Last für unser Rudel. Unser Onkel hat ihm das eingeredet und er glaubt das auch noch. Jackson ist in einem labilen Zustand zurzeit. Ich will einfach nicht, dass er glaubt er wäre für mich eine Last oder sogar schlimmer. Ich würde ihn nicht mehr als Gefährten haben wollen."

„Das wird er nicht. Er wird zurückkommen und dann klärt ihr das wieder. Zeig ihm wie sehr du ihn brauchst und wie sehr du ihn liebst."

„Mir geht's doch auch scheisse wegen dem Verlust unseres Babys. Nicht nur er leidet darunter."

„Das kann ich verstehen. Ich hätte einfach nicht herkommen sollen. Sicher hat es geschmerzt zu sehen, dass ich schwanger bin."

„Nein. Du bist nicht schuld an dieser Situation. Du wolltest ihm nur helfen."

OMEGA gibt es nicht! Oder etwa doch ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt