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Damiens Sicht

Ich beobachte Jackson weiterhin. Ihm scheint das nicht zu gefallen, denn er knurrt mich an. Ich versuche näher zu ihm zu kommen. Vielleicht beruhigt er sich dann etwas. Doch nun knurrt er bedrohlich. Ich schrecke abrupt zurück. Er hat wieder seine Alpha Art benutzt. Es verletzt mich ihn so zu sehen. Er lässt nicht einmal mich an sich heran. Wieso reagiert er bloß so? Ich habe ihm nichts getan. Oder ist es, weil ich ihn nicht beschützt habe? Ich werde durch Jacksons plötzliche Bewegung aus meinen Gedanken gerissen. Er ist aufgesprungen und stürmt aus dem Haus.

Das wird nicht gut ausgehen. Wir befinden uns nicht im Wald und die Menschen werden sich wundern wieso ein etwas zu großer Wolf auf der Straße rumläuft. Um Jackson vor weiterem Schaden zu beschützen renne ich ihm hinterher. Er ist ziemlich schnell obwohl er noch total geschwächt ist. Was geht jetzt nur in ihm vor? Macht er sich etwa Vorwürfe, weil er unser Baby nicht beschützen konnte? Ich hoffe, das tut er nicht. Ich bin Schuld, dass ihm das passiert ist. Ich hätte ihn sofort suchen sollen, als ich bemerkt habe, dass er nicht in meiner Nähe ist.

Mittlerweile hat er angefangen zu weinen. Das bricht mir das Herz und ich will ihn sofort wieder in meine Arme schließen und ihn beruhigen. Noch immer läuft er durch den Wald. Irgendwie glaube ich er hat gar kein Ziel. Vielleicht will er mich nur loswerden. Das werde ich nicht zulassen. Ich lasse ihn nicht mehr aus den Augen. Nicht noch einmal wird jemand Hand an ihn legen.

Endlich bleibt er stehen. Jedoch schaut er mich nicht an sondern starrt gerade aus. Ich erkenne wo wir uns gerade befinden. Hier wurde er angegriffen damals. Da wusste ich noch nicht, dass er ein Omega ist. Ich werde leicht sauer, denn wären wir damals schon so weit gewesen wie heute, hätte er nicht diesen Angriff durchmachen müssen.

Langsam nähre ich mich ihm und stelle mich etwas abseits von ihm hin.

„Bitte lauf nicht sofort wieder weg" versuche ich ihn zu beruhigen.

„Lass mich doch einfach in Frieden."

„Bitte Jackson. Lass mich dir helfen."

„Wobei? Nicht komplett zu zerbrechen? Da kommst du leider zu spät."

„Es tut mir unendlich leid. Bitte Jackson. Schließ mich nicht aus deinem Leben."

„Mach ich nicht. Ich will einfach nur meine Ruhe. Ich kann das gerade nicht."

„Das musst du auch nicht. Doch bitte komm wieder zurück nach Hause."

„Was soll ich da? Nachdem, was dein Onkel mir angetan hat, kann ich nicht wieder nachhause."

„Was redest du da? Ich habe keinen Onkel" erwidere ich verwirrt.

Er fängt an etwas über den Angriff vor einer Woche zu reden. Die Geschichte bringt mich echt auf die Palme. Wie kann mein eigener Onkel so etwas tun? Und er ist auch ein Omega? Wie kann er nur? Oder ist er nicht mein Onkel und will nur Streit in unserer Familie sähen? Überrumpelt von dem Ganzen starre ich ihn an.

„Wir müssen zu meinem Vater gehen und das klären. Wenn er wirklich mein Onkel ist, wird er dafür büßen dir das angetan zu haben."

„Nein. Wir brauchen das Gegenmittel. Du rennst doch nur in dein eigenes Verderben."

„Dann lass uns wenigsten mit meinem Vater darüber sprechen."

„Ich komme nicht mit. Du kannst zu deinem Vater gehen. Du findest mich irgendwo hier in den Wäldern."

„Jackson bitte. Wir stehen das gemeinsam durch. Ich habe dir geschworen, dich nie wieder gehen zu lassen. Komme was wolle. Bitte Jackson. Bitte komm mit nachhause."

OMEGA gibt es nicht! Oder etwa doch ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt