4~ Stadttussi

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Eine weitere Stunde ist vergangen und Quinn redet immer noch ununterbrochen mit Kyle. Aurelia ist genervt. Morgen hat sie direkt um acht Uhr schon eine Vorlesung, und sie wollte noch das Referat durchgehen, was eigentlich gar nicht nötig wäre. Doch sie sichert sich immer gerne ab. Wieso also sitzt sie jetzt noch hier rum. Vielleicht sollte sie einfach zu Quinn gehen und Bescheid sagen, dass sie mit dem Zug fährt. Immerhin tut sie das auch öfter also wäre das kein Problem. Sie wartet noch zehn Minuten, dann geht sie. ,,Hey." verwirrt schaut sie von ihrem Buch auf und Blick in das Gesicht von Kyle. ,,Ähm... Hallo." vorsichtig drückt er ihr Buch ein Stück hoch, um nach dem Titel zu schauen. ,,Wow. Gutes Buch. Aber schwer zu verstehen." zustimmend nickt sie und gibt ein leises Ja von sich. Wie immer versucht sie Augenkontakt zu vermeiden. Mit einer Hand greift sie nach ihrem Handy und öffnet den Kontakt von Quinn. ,,Ich brauche dann Ihr Handy." nun ist er derjenige, der sie verwirrt anschaut. ,,Wozu?" nervös beginnt sie mit ihrem Armband zu spielen. So oft hat sie sich vorgestellt mal mit einem der Steelers zu reden. Und jetzt wo dieser Moment da ist, ist es als würde ein normalo so wie sie es ist vor ihr sitzen. ,,Naja ich wollte Ihnen die Nummer von Quinn geben..." immer noch schaut er sie verwirrt an, beginnt dann sie zu Mustern, was sie noch nervöser macht. Nach einigen Sekunden geht sein Blick wieder zu ihren Augen. ,,Sie ist ja ganz hübsch... Nur hat sie keine Ahnung von dem was sie redet. Und ich unterhalte mich gerne mit Leuten, die einer Konversation folgen können, ohne einfach Lächeln und nicken. Außerdem ist sie eines der Mädchen die nur auf das Geld und den Status eines Mannes aus sind. Und ich habe das Gefühl, dass Sie nicht so sind." mit zusammengezogenen Augenbrauen wagt sie es in seine Augen zu schauen, verliert sich auch gleich darin, weshalb sie kurz den Kopf schütteln muss um ihre Gedanken wiederzufinden. ,,Sie kennen mich nicht. Vielleicht bin ich ja genau so wie alle anderen. Oder noch schlimmer." leicht kneift er seine Augen zusammen, doch lächelt dann. ,,Möglich. Aber mein Gefühl sagt mir was anderes. Und mein Gefühl hat mich noch nie getäuscht." nun ziert sich auch ein Lächeln auf ihren Lippen. Dann sieht sie Quinn auf die Bar zugehen. Jetzt ist es Zeit. Sie packt ihr Buch in den Rucksack und steht auf. ,,Ich gehe jetzt. Es war schön Sie kennengelernt zu haben. Und ähm... Gut gespielt heute." damit dreht sie sich um. ,,Warten Sie. Wie ist Ihr Name?" durch einen Blick nach hinten sieht sie, wie er aufsteht. ,,Aurelia." schnell sagt sie Quinn, dass sie jetzt geht und ihr noch viel Spaß wünscht.
Auf dem Weg zum Bahnhof, der weiter ist als sie dachte, denn Lia läuft schon seid zwanzig Minuten, denkt sie über den heutigen Tag und das Gespräch mit Kyle nach, was sie zum Lächeln bringt. Nun kann sie ein Punkt auf ihrer Traumliste streichen. Sie hat mit den Steelers reden können. Wie schön....
Am Bahnhof hat sie erstmal feststellen müssen, dass der nächste Zug in einer Stunde kommt. Dementsprechend hat sie sich auf eine Bank gesetzt und sich die Kopfhörer in die Ohren gesteckt. Leise summt sie zu dem Lied mit, während sie in den Himmel schaut und die Sterne beobachtet. Schon immer war sie sehr begeistert von ihnen gewesen. Ihrer Konstruktion und der Entstehung. Oft hatte sie sie auch schon fotografiert. Sie zuckt zusammen als ihr Handy anfängt zu vibrieren. Quinns Name erscheint auf dem Display. ,,Aurelia wo bist du? Wir können dich auf dem Weg mitnehmen." lallt sie und lacht zwischendurch. ,,Kommt zum Bahnhof." mit einem Okay hat Quinn dann den Anruf beendet.
Leise schleicht Lia ins Haus. Es ist schon wirklich spät und sie will keinen wecken. In ihrem Zimmer angekommen, schmeißt sie ihre Sachen auf ihren Stuhl und beschließt noch einmal schnell duschen zu gehen. Das warme Wasser prasselt auf ihr Gesicht. Wie gut das doch tut.

Der nächste morgen ist angebrochen und sie geht müde zum Kühlschrank. Sie muss bald in der Uni sein. Als sie dann die Kühlschranktür schließt, sich innerlich über den fehlenden Orangensaft ärgert, steht jemand neben ihr. Sie schreit auf und ihre Faust landet geschickt im Gesicht des Mannes ihr gegenüber, der taumelt und nach hinten fällt. Sofort kniet sie sich zu der Person unter ihr, die sie schmerzhaft das Gesicht hält. ,,Oh no! Lo siento mucho!" Oh nein! Es tut mir so leid! ,,Pablo? Pablo!" als sie ihren Cousin erkennt, fällt sie ihm lachend um den Hals. ,,Que lindo verte!" er richtet sich auf und sie hilft ihm wieder auf die Beine. ,,Ich freue mich auch dich zu sehen. Nur hätte ich gewusst, dass du mich batir, ich meine schlägst, dann wäre ich in Spanien geblieben." schulterzuckend holt sie einen Eisbeutelaus dem Gefrierschrank und reicht es ihm in einem Handtuch gewickelt. ,,Du weißt genau wie ich reagiere wenn man mich erschreckt. Also selber schuld." er legt seinen Arm auf ihre Schultern und geht mit ihr ins Wohnzimmer. ,,Wenigstens bist du nicht so eine Stadttussi geworden." im Wohnzimmer angekommen sieht sie dann auch den rest der Familie und umarmt sie glücklich. ,,Te extrañamos." Wir haben dich vermisst. sagt ihr Großvater und haucht ihr ein kuss auf die Stirn. ,,Yo tambien." ich euch auch.

✓Touchdown in the heart✓Where stories live. Discover now