✓Touchdown in the heart✓

19~ Er kann kochen.

Müde fährt Lia über die verschiedensten Straßen um zu sich nach Hause zu kommen. Quinn schläft schon, während Kyle einfach aus dem Fenster sieht. Ihm ist es furchtbar peinlich, dass Lia ihn jetzt so sehen muss, das sie ihm ins Auto helfen musste, ihn vorhin davon zurückhalten musste nicht auf den Typen einzuschlagen. Hätte sie sich nicht vor Kyle gestellt, dann würde der Typ jetzt im Krankenhaus liegen und die Presse hätte eine neue Schlagzeile. Footballstar Kyle Willson sorgt für Schlägerei in Bar. Und das kann er wirklich nicht gebrauchen. Er hätte ja auch nicht so viel getrunken, wenn er vorhin nicht einen Nervenaufreibenden Anruf bekommen hätte. Vielleicht nimmt er das auch nur als Ausrede für seine generellen Probleme zu Hause. Er schaut sie an, wie sie sich angestrengt wach zu halten versucht um die drei nicht in ein Unfall zu verwickeln. ,,Es tut mir leid." sagt er und holt sie damit aus den Gedanken. ,,Weshalb?" sie sieht kurz zu ihm, dann wieder auf die Straße. Bei einem entgegenkommenden Auto, kneift sie die Augen zusammen. ,,Für mein verhalten." ,,Ich verurteile dich nicht dafür." und das meint sie ernst. Sie hat sehr wohl mitbekommen wie sauer Kyle war, als er an sein klingelndes Handy gegangen ist. ,,Trotzdem. Ich will nicht, dass..." sie fällt ihm ins Wort. ,,Hör mal, ich bin weder deine Freundin noch deine Mutter. Du kannst tun und lassen was du willst. Du bist alt genug um selber zu entscheiden was du machst und was nicht." sie kennen sich beide gerade ein Monat, hatten bisher ein Date und sonst immer nur Telefoniert oder sich gesehen wenn die anderen Jungs auch da sind. Nicht das sie dann nicht geflirtet hätten oder so. Außerdem ist er jetzt betrunken und hat morgen bestimmt schon alles vergessen was er jetzt sagt. Und wenn Lia eins nicht ausstehen kann, dann versprechen die man nicht hält. Sie hat weder das Recht ihm etwas zu verbieten, noch tut sie es sonderlich gerne. Wenn sich was zwischen ihnen entwickeln sollte, dann sollte das mit vertrauen zu tun haben, ohne etwas verboten zu bekommen. Zu ihrer kleinen rede antwortet er nur mit einem Okay, schaut dann wieder aus dem Fenster.

,,Jetzt komm schon Quinn... Ich kann dich nicht tragen, du bist echt schwer." -und super groß.- Kyle hat es sich bereits im Gästezimmer gemütlich gemacht, während Lia jetzt Quinn in ihr Zimmer bringt. In einer halben Stunde würde Aurelias Wecker sowieso klingeln, weshalb sie die beiden einfach nur schlafen legen will und dann duschen geht. Sie hat heute eine wichtige Klausur zu schreiben und möchte ungern zu spät kommen. Und wenn sie sich jetzt schlafen legen würde, dann würde sie erst heute Abend wieder aufstehen. Ihr Vater ist gerade in New York und stellt dort ein neues Projekt vor. Monika nutzt die Zeit um mit ihren Freundinnen ein Wellnessausflug zu machen. Als beide nun endlich schlafen, geht sie unter die Dusche, sucht sich Klamotten raus, packt sich zusätzlich noch ein anderes Oberteil ein, da sie nach den Vorlesungen in die Suppenküche geht, und macht sich unten was zu essen. Leise schließt sie die Haustür hinter sich. Kurz vor der Uni kauft sie sich einen extra starken Kaffee. Ohne den übersteht sie den Tag nicht. Im Hörsaal setzt sie sich an einen freien Platz, startet den Laptop und das passende Dokument.

,,Frage-Runde!" der Professor klatscht in die Hände. Oh nein... Jeder hasst den Teil des Unterrichts. Ein stöhnen zieht durch den Raum. ,,Ach kommt schon! Das ist doch gut um zu sehen, wer für die Klausur morgen gelernt hat..." er setzt sich auf den Pult und schaut in die heute kleinere Runde. ,,Wann und wem gelang es das erste beständige Bild aufzunehmen?" erwartungsvoll schaut er zu den Studenten. Aurelia rutscht mit dem Hintern langsam und unauffällig den Stuhl runter. -Bitte nicht ich, bitte nicht ich...- denkt sie sich und versteckt sich hinter dem Laptop. ,,Keiner? Ehrlich? Aurelia, Sie vielleicht?" sie wirft den Kopf in den Nacken, setzt sich wieder aufrecht hin und lächelt. ,,1826 von Joseph Nicéphore Niépce." ein paar verdrehen die Augen, die Mode-Puppen sagen extra laut Streber und lachen dann. ,,Und wie genau hat er das er das gemacht, Annabell?" ist seine Frage nun zu eine der Püppchen gerichtet. Diese zuckt nur mit den Schultern. Der Prof schüttelt mit dem Kopf, zeigt dann mit dem Finger auf Aurelia. ,,Er belichtete eine mit Asphalt beschichtete Zinnplatte, was ihn acht Stunden gekostet hat. Louis Jacques Mandé Daguerre schloss sich Nièpcesan. Er erfand eine deutlich schnellere Methode mit Kupferplatten und Quecksilberdämpfen." zufrieden lächelt er. ,,Und so, liebe Annabell, schafft man sein Abschluss, welcher für eine eigenständige Zukunft sorgt, ohne Daddys Geld." die Klasse beginnt zu lachen, Annabell schaut Lia wütend an. -Was kann ich denn jetzt dafür, dass sie dumm wie Brot ist?- Nach Ende der Vorlesung geht Lia komplett geschafft den langen Flur entlang, bis zu einem kleinen Kaffeestand. ,,Einen doppelten Espresso bitte..." ihr Kopf droht zu platzen, ihre Augen zuzufallen und ihre Beine wollen sie fast nicht mehr halten. Sie ist jetzt nun schon ganze 32 Stunden wach und langsam kann sie nicht mehr. Nachdem sie dankend den Kaffee angenommen hat, schleicht sie zu ihrem Auto und fährt in die Suppenküche.

,,Hallo Tim. Viel zu tun heute?" fragt sie den Jungen neben sich, während sie sich die Haare zusammen bindet. Er starrt sie an, antwortet nicht. Sein bester Freund, der erst seid ein paar Wochen dabei ist, verpasst ihm ein Schlag auf den Hinterkopf damit er aufhört zu sabbern und ihr zu antworten. ,,Ja, nein eigentlich nicht. Also bisher noch nicht, du kennst es ja. I-ich meine die kommen ja auch alle etwas später erst. Willst du nen Keks?" nervös hält er ihr eine Dose mit Keksen unter die Nase, doch sie schüttelt dankend den Kopf. ,,Nein danke. Ich gehe Mal kurz nach hinten." sobald Lia aus dem Sichtfeld ist, Haut Tim sich mit der Hand an die Stirn. ,,Willst du ein Keks? Ernsthaft?" weißt ihn sein Freund zurecht. Tim zuckt einfach nur mit den Schultern. Jedes Mal aufs neue fragt er sich, wie er überhaupt auf ein Mädchen wie Aurelia stehen kann. Es ist doch klar, dass er ihr nie das Wasser reichen könnte und sie ihn niemals so mögen wird wie er sie. Sie schaut ihm ja nicht Mal lange in die Augen, was wirklich abweisend wirkt, doch ist sie sonst ja sehr nett. Und gut sieht sie auch aus. Sie ist nicht zu dünn, aber auch nicht mollig oder dick. Sie hat super schöne Kurven und ihre Lippen sehen einfach toll aus. Außerdem ist ihr lachen wunderschön und so ansteckend. Jeder, der sich nicht in sie verliebt, ist einfach nur blind oder dumm. ,,Hallo Patric." freudig umarmt sie ihn. ,,Na kleines, wie geht's?" sie zuckt mit den Schultern und setzt sich auf einen kleinen Stuhl. ,,Bin müde aber sonst gut. Und dir?" er schmeißt ein paar Karotten in einen großen Topf und antwortet ihr. ,,Kann mich nicht beklagen. Jetzt sag Mal, wie läuft es eigentlich mit dem Football-Spieler?" erst überlegt sie, wie sie es am besten formulieren soll, damit es nicht ganz so eigenartig klingt. ,,Er ist bei mir zu Hause und schläft seinen Rausch aus." okay, das klingt nicht besser. Fragend zieht Patric eine Augenbraue hoch. ,,Hattet ihr..." sie fällt ihm ins Wort. ,,Gott nein! Also ehrlich..." er lächelt sie frech an. ,,Kann ich ja nicht wissen wie ihr Jugendlichen heute so drauf seid." lachend verlässt sie die Küche und stellt sich wieder zu Tim, der wieder kurz davor war zu sabbern.

Geschafft tritt sie in die Wohnung. Gerade als sie sich auf ihr Sofa gelegt und die Augen geschlossen hat, hört sie in der Küche etwas klappern. Mit einem Blick auf ihr Handy- welches das heutige Datum anzeigt- merkt sie, dass es noch zu früh ist für die Rückkehr ihres Vaters. Leise schleicht sie in die Küche und schaut um die Ecke. Dort sieht sie Kyle, der am Herd steht und irgendwas kocht. Das sie den wunderbaren Geruch nicht bemerkt hat, wundert sie. ,,Kyle?" verwirrt tritt sie näher und schaut neugierig in die Pfanne. ,,Aurelia, ich habe dich gar nicht reinkommen gehört." sie schaut ihn fragend an. ,,Ich dachte du bist schon gegangen..." sie dreht sich um und sieht den gedeckten Tisch. ,,Ich koche. Nun, ich dachte du hast Hunger nach dem Tag heute." er lächelt als er den überraschten Gesichtsausdruck sieht und die Verwirrung in ihren Augen. ,,Du kochst also, ja?" er nickt. ,,Ist Quinn noch oben?" er verneint die Frage. ,,Du schuldest mir noch ein zweites Date." ein kleines Lichtchen geht in ihrem Kopf auf. ,,Na gut. Aber ich will mich erst umziehen. Ich rieche nach Suppe. Würde es dich stören, wenn ich eine Jogginghose anziehe?" ,,Nein, gar nicht." zufrieden geht sie nach oben und schließt die Tür zu ihrem Zimmer. Ein wenig Aufregung steigt über sie. -Er kann kochen... Interessant.-