15~ Churros

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,,Das ist nicht wahr..." spricht Aurelia zwischen ihrem lachen aus. ,,Doch, doch! Und als ob das alles noch nicht genug war, bin ich auch noch nackt gewesen..." sie hält sich die hand vor den Mund um nicht den Wein auszuspielen. Gerade hatte Kyle ihr erzählt, dass er und sein bester Freund sich früher immer streiche gespielt haben. Und ein Mal, hat ihn Walter, so heißt er, Nachts abgefüllt und ihn dazu gebracht aus einem fahrendem Auto zu pinkeln. Dann ist Walter kurz vorher aber angehalten und hat die Gelegenheit genutzt ihm die Hose runter zu ziehen und hat sein Oberteil ausgezogen und ist weggefahren. Dementsprechend hat ihn irgendwann Mal die polizei geschnappt. Nackt. ,,So lustig war das zu Anfang nicht. Ich habe eine ganze Woche nicht mit ihm geredet! Meine Eltern haben mir lebenslang Hausarrest gegeben." immer noch ist sie am lachen. Er genießt es sich mit ihr zu Unterhalten. Sie ist so natürlich, ehrlich, behandelt ihn nicht wie ein Millionär sondern wie eine normale Person. Und im Leben hat er noch kein so herzhaftes und schönes lachen gehört. ,,Na gut jetzt erzähle ich was peinliches..." wirft sie ein als sie sich beruhigt hat. ,,Mit 16 Jahren, als ich gerade Mal drei Wochen hier im Land war, hatte ich für so eine blöde Party in der Schule ein Kleid an, welches nur durch kleine Knöpfe geschlossen war. In der Aula, die wirklich sehr voll war, musste ich vor der ganzen Schule auf die Bühne, bin hängen geblieben und stand vor der ganzen Schule in Unterwäsche da... Ist zwar nicht so peinlich wir deins aber ja... So viel dazu." immer wieder ist sie erstaunt, dass sie immer mehr in seiner Gegenwart so sein kann wie sie ist. ,,Genug davon. Erzähl mir was von dir." nachdenklich schaut sie auf ihr Steak. Was könnte sie erzählen, um nicht viel von sich Preis zu geben aber auch nicht zu verschlossen zu klingen? ,,Du weißt ja, dass ich Fotografie studiere. Ich kann weder kochen noch backen, Spiele kein Instrument, hasse die Farbe Pink und Romantik. Ich liebe Autos und Bücher. Nun eigentlich war's das schon..." er nickt und schaut sie eindringlich an, was sie verunsichert. Seine blicke sind so intensiv, ausdrucksvoll. Es schüchtern ein und sorgt dafür, dass man ihm nicht widersprechen will und kann. ,,Wie ist es bei dir? Was sollte man über den berühmten Kyle Willson wissen?" sie grinst und beißt sich dabei auf die Unterlippe. Gott sei Dank verstehen sich die beiden. Da herrscht keine peinliche Stille. ,,Ich verbringe die meiste Zeit mit Football, ich zeichne gerne und spiele Klavier, lesen tue ich alles von den großen Schriftstellern wie Stephen King oder Jane Austen. Ich stehe auf jegliche Art von Musik, solange es kein Elektro ist und meine Familie bedeutet mir alles." verwundert schaut sie ihn an. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass du auf die Arbeiten von Jane Austen stehst."
Noch eine ganze Weile reden die beiden über alles mögliche. Sie lachen und haben viel Spaß. So ausgelassen hat schon lange keiner von ihnen mehr gehabt. Nachdem Kyle dann auch alles bezahlt hat, gehen beide wieder zu der schwarzen Limousine und streben den Rückweg an. Als sie dann an einem kleinen Stand vorbei fahren, tippt Lia aufgeregt auf die Schulter des Verkäufers. ,,Stopp! Halten Sie bitte an!" Etwas perplex von der Situation fährt er rechts heran und wirft Kyle einen Blick zu, der ihm sagt Die kleine ist verrückt. ,,Komm." ungeduldig zieht sie an seinem Ärmel, will gerade aussteigen doch er greift sie am Arm und zieht sie wieder zurück ins Auto. Mit hochgezogen Augenbrauen sieht sie ihn an. ,,Was?" ,,Man wird mich erkennen." sie schaut sich etwas suchend um. ,,Hast du hier eine Kappe oder so?" er schüttelt den Kopf. Mit verdrehenden Augen steigt sie aus, läuft über die Straße zu einem kleinen Stand und redet dort mit einem älteren Herren. Nach einer Minute kommt sie wieder zurück und drückt ihm eine Kappe und ein Pullover in die Hand. ,,Zieh das an." fragend schaut er die Sachen an, wo groß Pittsburgh drauf steht. ,,Die Sachen sind zum nicht auffallen besser als dein 1000 Dollar Anzug. Na los." etwas skeptisch greift er sein Jackett von den Schultern und dann den Pullover über sein Hemd. Die Kappe setzt er tief genug im Gesicht auf. Dann steigt er mit ihr zusammen aus. ,,Dieser stand macht das Beste spanische Gebäck. Isst du ein Mal davon, willst du nichts anderes mehr." mit einem leuchten in den Augen spricht sie von dem spanischen Gebäck, was sie als Kind immer essen wollte, es aber nicht konnte. Sie hatten mir genug geld um sich etwas süßes zu kaufen, geschweige denn generell. Immer mussten sie sich von den Resten anderer oder dem nicht verkauften Fleisch ernähren. Jetzt geht es ihrer Familie dort besser. Roberto und Lia schicken jeden Monat Geld zu ihnen, wovon ihre Familie sich und den anderen des Dorfes hilft. Sie kommen bei dem Stand an und sofort begrüßt sie den Herren hinter dem kleinen Wagen. ,,Buenas noches, dos veces con chocolate por favor." Guten Abend, zweimal mit Schokolade bitte. Der Mann nicht und reicht ihr auch gleich zwei Tütchen. Gemeinsam gehen sie langsam die Straße entlang. ,,Wie nennt man das?" ,,Das sind Churros. Einfach himmlisch." genüsslich beißt sie in eins rein, was er ihr nach macht. ,,Wow..." grinsend nickt sie.

Der Wagen hält vor ihrem Gebäude. ,,Ich begleite dich zur Tür." er öffnet ihr die Tür und reicht ihr die hand zum aussteigen. Langsam gehen sie auf das Gebäude zu und hinein. ,,Es war sehr nett heute. Danke für den Abend." schüchtern schaut sie auf den Boden. ,,Nein ich danke dir. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht." vor der Tür angenommen bleiben sie stehen. ,,Ich hoffe wir wiederholen das." nervös spielt sie mit ihrem Schlüssel. Er tritt ein Schritt auf sie zu. ,,Ich hoffe auch." als sie wieder ausschaut, steht er dich vor ihr. Ihr Herz beginnt zu rasen. Er legt seine Hand an ihre Wange und zieht sie vorsichtig an sich heran. Gerade als er sie küssen wollte, wird die Tür aufgeschwungen. Aus Schock tritt sie sofort ein Schritt zurück. Roberto steht vor ihnen und schaut zwischen Kyle und Lia hin und her. ,,Guten Abend." spricht Roberto streng aus, mustert seine Tochter genau. ,,Ich sollte dann gehen. Ich wünsche noch einen ruhigen Abend." mit einem verführerischen lächeln schaut er noch Mal zu Aurelia, geht dann wieder zu den Aufzügen. Wütend betritt Aurelia ihr Zuhause. ,,Was stimmt denn nicht mit dir Papá?! Kann man nicht ein Mal seine Privatsphäre haben!" damit läuft sie hoch in ihr Zimmer und knallt laut die Tür zu.

✓Touchdown in the heart✓Where stories live. Discover now