41~ Silbernes Armband

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Sie gehen einen kleinen Weg entlang. ,,Wo bringst du mich hin?" er zuckt nur mit den Schultern. Sie setzt ihre Kamera an ihr Gesicht und fängt zu knipsen an. Erst die Umgebung, dann Kyle. Er beginnt eine Grimasse zu ziehen. ,,Sehr sexy." sie dreht sich wieder um und geht voraus. In ihrem Kleid sieht sie einfach nur bezaubernd aus. Die weiß braunen Streifen lassen ihre Hautfarbe noch mehr zu Geltung kommen, zeigen ihre perfekten Kurven. Ihre Haare sind mit einer schwarzen Clipper Haarspange hochgesteckt, sodass man ihren wunderschönen Hals sehen kann. Wie gerne er dort küsse hinterlässt. Ihre Fingernägel tragen weiße Farbe und halten ihre geliebte Kamera fest. Und ihre roten, vollen Lippen strahlen heller als die Sonne am Morgen. Noch nie hatte er stärkere Gefühle für eine Frau. Neugierig schaut sie sich durch ihre Brille hindurch die Umgebung an. Ihre langen Wimpern streichen beinahe das Glas bei jedem Aufschlag. Wie konnte man nur so unbeschreiblich schön sein?

Sie sitzen in einem kleinen Restaurant auf der Dachterrasse und genießen die Aussicht über L.A. Genüsslich isst Lia ihre Pizza, während Kyle ein Stück Steak hat. Sie unterhalten sich über die verschiedensten Dinge. Jetzt gerade geht es um ein Buch, nein eher um Schriftsteller. ,,Jane Austin ist einfach eine Heldin! Als Frau in diesem Zeitalter schon so weit zu kommen war was besonderes! Für einen Mann wie Charles Dickens war es deutlich leichter Anerkennung zu erhalten." nennt sie ihre Argumente. Kyle war sich durchaus bewusst, dass Jane Austin die bessere war, aber liebt er es sie zu ärgern. Und wenn sie eins ärgert, dann wenn man über etwas spricht wovon mein keine Ahnung hat. ,,Ach mit dir kann man nicht reden." als sie sein grinsen sieht, schlägt sie gegen seinen Arm. ,,Hör auf damit! Du weißt wie mich sowas ärgert!" sie beginnen zu lachen. ,,Darf ich abräumen?" eine hübsche Kellnerin steht an ihrem Tisch. Schon seid die beiden hier sind versucht sie mit Kyle zu flirten, doch hat er nur Augen für Lia. ,,Sicher." höflich wie Kyle eben ist, stellt er die Teller aufeinander und reicht sie ihr. ,,Hätten Sie gerne noch ein Dessert?" ,,Ich hätte gerne nur einen Kaffee." sagt Lia freundlich, sieht dabei die Dame aber nicht an. Stattdessen liegt ihr Blick auf ihrem Armband. ,,Für mich das selbe bitte." Kyle ist die plötzliche mentale Abwesenheit seiner Freundin nicht entgangen. Einen Moment sieht er sie einfach an, abwartend ob sie von selber wieder zurück auf die Erde kommt. Doch als das nicht geschieht, unterbricht er ihren Tagtraum. ,,Worüber denkst du nach?" ihm ist das starren auf ihr Armband deutlich aufgefallen. Dieses silberne Armband mit dem kleinen Anhänger bedeutete ihr so viel. Es erinnerte sie daran, wie glücklich sie in Spanien war. Doch isz es auch wie ein heißes Eisen, dass in ihre Haut brennt und wie ein Laufband die schlimmen Dinge die Alono zu ihr sagte abspielte. Entschlossen öffnete sie den Verschluss des Armbandes. ,,Ich habe gerade nur beschlossen, dass ich es nicht mehr haben will." sie legt es zwischen sich und Kyle auf den Tisch. Dieser starrt Lia an. ,,Bist du sicher?" sie nickt, legt ihre Hand in Kyles. ,,Ich habe es getragen, weil es mich an Alono erinnerte. Daran wie glücklich wir waren. Aber jetzt muss ich mich nicht mehr erinnern. Denn ich habe jetzt dich. Und das was wir haben, ist so viel mehr als ich jemals mit Alono gehabt hätte." ihre Wangen erröten durch das was sie sagte. ,,Ich muss dir was sagen... Ich..." gerade als er es ihr endlich beichten wollte, sagen wollte was er für einen schlimmen Fehler getan hat, kommt die Kellnerin und stellt deren Kaffee auf den Tisch. Als sie wieder gegangen ist, schaut Lia rüber zu Kyle. ,,Was wolltest du mir sagen?" er denkt nach. Unsicherheit breitet sich in ihm aus. ,,Nur wie sehr ich dich liebe... Ich habe dich gar nicht verdient. Versprichst du mir, dass du uns niemals aufgeben wirst?" etwas verwirrt schaut sie ihn an. Sein Gesichtsausdruck hat sich geändert, nur kann sie nicht deuten was dieser aussagt. Irgendwie eine Mischung aus Trauer, schuld, Mitleid, Liebe und Hoffnung. Aber irgendwie auch nicht. ,,Ja, in Ordnung. Ich verspreche es." er küsst ihre Hand. -Scheiße...-

Erschöpft fallen sie ins Bett. ,,Was machen wir morgen?" Kyle will ihr so viel zeigen. Er kennt diese Stadt wie seine Westentasche. ,,Ich dachte wir können uns das Hollywood Sign ansehen. Oder durch den Hollywood Boulevard schlendern. ,,Oh zu dem Hollywood Sign wäre echt super! Da kann man vielleicht tolle Fotos machen..." er beginnt zu lachen. ,,Dich wird man hier nicht ohne Kamera sehen, nh?" sie schüttelt mit ihrem Kopf, legt ihn anschließend auf seine Brust. Sie liebt die einfachen Momente zwischen den beiden. Ein flüchtiger kuss auf die Wange, eine unbedeutende Berührung an ihrem Arm, seine Hand die über ihr Haar streicht, sein Daumen der kleine Kreise auf ihrem Handrücken hinterlässt, sein lachen wenn sie sich wieder dusslig anstellt. Am schönsten sind jedoch seine Augen, die strahlen sobald er sie sieht und seine Lippen, die einfach nur perfekt auf ihre passen. Es sind nicht die großen Momente, wie der tolle Sex oder das schicke ausgehen, nein, die kleinen Gefallen ihr viel mehr. Seine Hand streicht über ihren Rücken, sofort bekommt sie eine Gänsehaut. Ein wohliges grummeln entlockt sich ihr. Schön das sie sich so wohl in seinen Armen fühlt. Das hatte sie schon lange bei keinem Mann mehr.

Als er aufwacht, war sie nicht mehr da. Ein Blick auf die Uhr zeigt halb acht Uhr morgens. Er steht auf und sieht im Badezimmer nach, doch da war sie nicht. Als er an den großen Fenstern vorbei geht, sieht er dort auf dem Balkon eine auf einem Stuhl sitzende Lia, mit Kopfhörern in den Ohren und einem Kaffee in der Hand. Das rote T-Shirt ist über ihr aufgestelltes Bein hochgerutscht. Ihre nassen Haare liegen unordentlich, die Augen sind geschlossen. Sie Sonne wärmt sie angenehm, die frische Briese streicht sanft über ihre Haut. Kyle zieht sich eine Jogginghose über und setzt sich zu ihr nach draußen. Erst ist es ihr gar nicht aufgefallen, doch spürt sie beobachtet zu werden. Dennoch lässt sie ihre Augen geschlossen. ,,Ich mag es nicht angestarrt zu werden." ein kleines Lächeln zieht sich auf ihre Lippen. Nun, möglicherweise war dies gelogen. Im großen und ganzen mag sie es nicht, aber von ihm genießt sie es. Es zeigt ihr, wie gern er sie hat. ,,Das ist mir egal." Kyle haucht einen sanften Kuss auf ihre Wangen, die sofort errötet. ,,Seid wann errötest du denn?" amüsiert und Genießens, dass er dafür verantwortlich ist, lacht er. Ihre Augen gehen auf und fesseln seinen Blick. ,,Ich habe keine Ahnung." sie war nie der Typ dazu, zu erröten. Nicht wegen eines Missgeschicks, nicht wegen eines Mannes. Niemals. Ihr würde beigebracht sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, kalt zu sein. Doch dann kommt er und alles was sie gelernt hatte ist wie weggeblasen. Niemals hatte sie das sofortige Bedürfnis, einem Mann die Kleider vom Leib zu reißen der Muskeln hatte. Doch jetzt wenn sie Kyle so sieht, muskulös, braungebrannt, tätowiert, dann ist sie schlagartig voller Lust und Erregung. Das alles macht sie schwach und angreifbar. Er kennt sie mittlerweile ziemlich gut, er könnte ihr mit einem falschen Wort den Boden unter den Füßen wegreißen, wenn er wollte. ,,Wann gehen wir frühstücken?" versucht sie sich von seinem derzeitigem aussehen abzulenken und schaut wieder gerade aus. ,,Um kurz nach acht, wenn wir schon wach sind. Dann können wir heute mehr sehen." sie nickt und steht auf. Sie sollte sich ihr heutiges Outfit raussuchen. ,,Aurelia, warte. Dir ist doch bewusst, dass man nach der Woche wissen könnte wer du bist. Oder?" er weiß, dass es nichts zwischen ihnen ändert, doch fragt er noch Mal nach. ,,Ja, aber das macht nichts."

✓Touchdown in the heart✓Onde histórias criam vida. Descubra agora