30~ Joke

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,,Papá? Wo bist du?" sie läuft in die Küche, wo sie ein klappern vernimmt. ,,Lia, por favor ven y siéntate." Komm bitte her und setz dich. Mit einem ungutem Gefühl im Bauch setzt sie sich auf einen Stuhl. Er stellt ihr ein Wasser vor die Nase, was sie dankend annimmt. ,,Es gibt etwas, was ich dir sagen muss..." ihre Hände beginnen leicht zu zittern. Das letzte mal als er so ernst war, hatte er ihr beichten müssen, dass ihre Ziege gestorben war. ,,Du machst mir angst..." ihr Bein wippt auf und ab, ebenso wie das von Roberto. Er schaut sie nicht an, starrt in sein Glas. ,,Deine Mamá ist in der Stadt. Ich habe sie neulich zufällig in einem Geschäft gesehen." ihr Atem setzt aus. Sie hatte gehofft, dass sie sie nie wieder mehr sehen müsste. Schweigend steht sie auf. ,,Okay, schön. Soll sie doch. Wir müssen ja nicht gleich mit ihr reden oder sie beachten." Roberto schaut seine Tochter an. Sie hat wieder genau den Gesichtsausdruck, den sie hatte als er ihr sagen musste, dass ihre Mamá fort war. ,,Nein, müssen wir nicht. Aber vielleicht solltest du mal mit ihr reden, sollten wir..." schnell schüttelt den Kopf und fällt ihm ins Wort. ,,Nein, sollte ich nicht. Genau so wenig wie du das solltest. Sie hat sich als sie gegangen ist dazu entschieden, dass wir weder mit ihr reden noch kontakt zu ihr haben sollen. Es war ganz allein ihre Entscheidung. Und die sollten wir akzeptieren. Sie hat es so gewollt. Und jetzt entschuldige mich bitte, aber ich will mich nicht weiter darüber unterhalten. Ich bin in meinem Zimmer am lernen wenn du was brauchst." ohne ihn noch was sagen zu lassen, verschwindet sie nach oben. Dort klingelt ihr Handy. ,,Ja?" fragt sie, da sie nicht auf den Bildschirm gesehen hat. ,,Hey Baby." schlagartig bekommt sie eine Gänsehaut. ,,Baby?" ein lachen ertönt auf der anderen Leitung. ,,Zu viel?" sie schüttelt mit dem Kopf. ,,Nein, eigentlich ganz schön." gibt sie ehrlich zu. ,,Hör mal, morgen nach dem Spiel gehen die Jungs und ich ins Kino. Willst du vielleicht mit?" man hört Tim leise schreien. Es scheint als wäre Kyle in einem anderen Raum. ,,Was schreit Tim denn so?" sie legt sich auf ihr Bett und starrt an die Decke. ,,Im Fernseher wird gerade unser letztes Spiel wiederholt und er regt sich tierisch auf, dass er anscheinend so schlecht gespielt hat. Okay, es war nicht seine Bestleistung, doch so beschissen wie er tut war er nicht." sie beginnt zu lachen. Tim ist ein extrem selbstkritischer Mensch und denkt immer, er wäre nicht gut genug. Auch an seinem Aussehen hat er immer was zu meckern, obwohl er echt richtig gut aussieht. Aber Lia kann ihn verstehen. Auch sie ist nie zufrieden mit sich selber, findet sich nicht gut genug für fast so ziemlich alles. ,,Sag ihm nachher mal, dass ich ihn sehr gut fand. Das nächste mal sollte er es aber beim Block einen festeren Stand haben und nicht den Cheerleadern schöne Augen zu machen. Durch den Helm kann man seine Flirtversuche sowieso nicht sehen." Kyle beginnt zu lachen. ,,Ich richte es ihm aus. Also, Kino morgen Abend?" sie denkt nach. ,,Ich weiß ja nicht..." wenn sie bei ihm wäre, dann würde sie jetzt die Enttäuschung in seinem Gesicht sehen. Er sagt nichts, da er hofft sie würde ja sagen. Sobald sie weg ist, verspürt er eine unangenehme Sehnsucht nach ihr. ,,Lia, ich wollte nur sagen, dass ich gleich mit Monika essen gehe. Brauchst du irgendwas? Wir fahren danach noch Einkaufen." Roberto steht an der Tür und hält einen kleinen Einkaufszettel demonstrativ in die Höhe. ,,Bringst du mir Reese's Puffs mit?" ihre Augen strahlen. ,,Ja klar. Wir sind denke ich so gegen halb zehn wieder da. Monika will noch bestimmt noch zu ihrer Mutter..." genervt verdreht er die Augen was Lia zum lachen bringt. Monikas Mutter ist furchtbar anhänglich und kann nicht aufhören zu reden. Sie erzählt Lia immer von dem neusten Tratsch aus ihrer Gegend. Und so langsam gibt sie den glauben an die Menschheit auf, wenn sie hört was da so abgeht. ,,Viel spaß..." sie streckt ihm die Zunge raus. ,,Ja also, ich denke ich komme mit ins Kino." erleichtert beginnt Kyle zu grinsen, als sie ihm endlich die Antwort gibt auf die er gehofft hatte. ,,Sehr schön... Kommst du heute noch vorbei?" ,,Nein, ich will nicht fahren. Aber du kannst gerne herkommen. Ich habe Sturm..." das lässt er sich nicht zwei mal sagen. Er sagt Tim, dass er so lange bleiben kann wie er möchte und verschwindet dann durch die Tür. Hätte er gewusst, das Lia nicht die Absicht hatte mit ihm zu schlafen, dann hätte er sich sicherlich nicht so beeilt wie jetzt gerade. Im nachhinein ärgert er sich, dass sie so einen Einfluss auf ihn hat. Gelangweilt liegen sie auf ihrem Bett und schauen Annabell. ,,Dieser Film ist so todeslangweilig..." jammert sie und steckt ihren Kopf in ein Kissen. ,,Lass und was anderes gucken. Oder machen..." er beißt ihr in den Hintern, was sie aufschreien lässt. ,,Lass das! Ich hatte dir vorhin gesagt, dass meine Eltern irgendwann einfach auftauchen können!" sie schlägt gegen seinen Arm. ,,Das ist ja langweilig... Wozu bin ich denn dann gekommen?!" mit zusammengezogenen Augenbrauen schaut sie ihn an. ,,Vielleicht um mich zu sehen?!" er zuckt mit den Schultern. ,,Na, ich weiß ja nicht..." wütend steht sie auf. ,,Du bist ein Arsch..." sie geht raus und schlägt die Zimmertür zu. Perplex sitzt er einfach da, fragt sich wie das so eine Wendung nehmen konnte. Das muss er wieder hinbekommen, ganz schnell. ,,Lia, was habe ich getan?" sie geht in der Küche umher, öffnet die Schränke und sucht nach irgendwas, doch weißt sie selber nicht was. ,,Wieso redest du mit mir? Ich bin doch nur zum Sex da!" er schüttelt leicht den Kopf. ,,Warte, das war doch nur nen Joke!" versucht er sich zu rechtfertigen. Sie dreht sich zu ihm um. ,,Für mich ist sowas kein Spaß! In Spanien wurde ich für Sex ausgenutzt, bezahlt und benutzt. Ich weiß, dass es meine Entscheidung war dies zu tun, doch nicht alle Männer waren bereit nach meiner Nase zu tanzen und haben aufgehört wenn ich es wollte! Es ist wirklich beschissen wenn man sowas von jemand hört den man sehr gerne hat!" sie stellt willkürliche Sachen auf den Tisch um sich abzulenken. Dann fällt ihm wieder ein, was sie ihm erzählt hatte. ,,Lia..." er greift nach ihrer Hand und zieht sie zu sich. ,,Sieh mich an." ihr Blich ist auf den Boden gerichtet. Sie will nicht das er sieht, wie verletzt sie gerade ist, wie verletzlich sie generell ist. Er umfasst ihr Kinn und drückt ihren Kopf nach oben zu sich. Sie versucht seinen Blicken auszuweichen. ,,Sieh mich an." mit seiner anderen Hand, streift er ein paar Strähnen hinter ihr Ohr. Sie schaut ihn an. ,,Ich wollte dich nicht verletzen. Das kommt nicht mehr vor. Ich verspreche es..." er zieht sie in seine Arme. ,,Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien und dich mit den Männern aus Spanien vergleichen. Nur fällt mir vertrauen echt schwer und ich bin einfach nur vorsichtig." er gibt ihr ein Kuss auf die Stirn. ,,Das kann ich verstehen. Es tut mir leid..." sie schaut zu ihm auf und küsst ihn. Dann fällt sein Blick auf den Küchentisch und er muss lachen. ,,Was hattest du denn mit den ganzen Sachen vor?" sie zuckt mit den Schultern. ,,Das weiß ich auch nicht." beide beginnen zu lachen.

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