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TAEHYUNG

Den gesamten Schultag über war meine Laune bereits im Keller, die Sache von vorhin spukte mir noch immer im Kopf herum und ich konnte an nichts anderes mehr denken. Sogar meine Freunde bemerkten, dass etwas nicht mit mir stimmte, doch ich versuchte ihnen klar zumachen, dass alles in Ordnung sei.

Hatte den Tag über auch ganz gut geklappt, doch als sich der Schultag dem Ende zuneigte, wurde ich noch einmal von meiner besten Freundin Jennie angesprochen, die wahrscheinlich schon gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte.
"Taehyung, warum versuchst du mir etwas vorzumachen? Natürlich ist was mit dir", hakte sie nochmals nach.

Ich seufzte einmal, sie würde ja doch nicht locker lassen, also schaute ich mich um und versicherte mich, dass wir alleine waren. "Bestimmt warst du auch auf dieser Party, oder?", fragte ich sie zunächst, um einschätzen zu können, wie viel sie schon wusste und was ich ihr noch erzählen musste.

"Ja, aber nicht allzu lange. Irgendwann wurde mir das zu dumm, mit all den Leuten dort", gab sie belustigt von sich, "Aber von den Dingen dort habe ich trotzdem schon gehört", fügte sie dann noch hinzu, da sie sich scheinbar schon denken konnte, worüber ich mit ihr reden wollte.

Ich nickte mit dem Kopf, "Heute morgen habe ich beobachtet, wie ein paar Schüler Jaebum in die Zange nahmen und ihm Beleidigungen an den Kopf warfen", fing ich an zu erzählen und alleine der Gedanke an diese Leute, die noch so ein selbstsicheres Grinsen auf den Lippen hatte, ließ in mir die Wut kochen.

"Echt? Der Arme, er tut mir irgendwie leid, dass jetzt die ganze Schule über ihn und auch über Youngjae reden", antwortete sie und verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper. Jennie war immer ein Mensch gewesen, der alles akzeptierte, was auch immer es war. Sie war auch eine der sehr wenigen Menschen, die über meine Seuxalität bescheid wussten.

"Weißt du? Als ich das gesehen habe, wurde ich einfach sehr sauer und bin dazwischen gegangen", sprach ich weiter und schnaubte einmal abfällig. Ich hasste diese Kerle, ich hasste all die Menschen, die bei sowas tatenlos zuschauen würden.

"Oh man, Tae. Manchmal handelst du echt unüberlegt", seufzte sie einmal, ehe sie mich fortfahren ließ. "Ich hab ihnen gesagt, dass sie es lassen sollen und nachdem Jaebum meinte, dass da nichts dabei wäre, sind die auch wieder gegangen, aber...", ich machte eine Pause und atmete einmal tief durch, damit ich mich wieder beruhigen könnte.

"Jaebum hatte mir gesagt, dass ihm das schon klar war und ich mich nicht einmischen sollte, da ich selbst zum Opfer werden könnte", erzählte ich ihr und schaute mich noch einmal um. Ich hatte keine Lust, dass man uns hier auch noch belauschen würde.

"Unrecht hat er nicht, aber wie ich dich kenne, wirst du nicht auf seinen Rat hören, oder?", fragte sie mich dann und ich zuckte mit den Schultern. "Würde ich mich weiter einsetzen, würde das vermutlich nicht gut enden. Mir geht es dabei aber mehr um Jungkook, der dann sicherlich nicht ganz so erfreut wäre", versuchte ich ihr meinen inneren Konflikt klat zumachen.

"Ich bin immer noch der Meinung, dass Jungkook eure Beziehung nur wegen seinem beschissenen Image nicht verheimlichen sollte", kam es genervt von ihr. Sie war kein besondsers großer Fan davon, sie mochte ihn anfangs nicht einmal.

Jungkook war angesehen hier und hatte viele Freunde, eben genau deswegen war Jennie eine lange Zeit unsicher, ob unsere Beziehung wirklich ernst gemeint sei. Auch ich musste anfangs zweifeln, doch nachdem er mich überzeugt hatte und Jennie mich so endlos glücklich gesehen hatte, war sie ebenso glücklich für mich. Aber diese Heimlichtuerei ging ihr genauso auf die Nerven wie mir.

"Ich weiß, ich wollte mit ihm auch darüber reden, aber bestimmt würde das in einem Streit enden und das wollte ich nicht", versuchte ich mich zu erklären, denn das war wirklich der einzige Grund, warum ich ihn bisher noch nicht darauf angesprochen hatte.

Während wir uns unterhielten verließen wir das Schulgebäude. Die meisten Schüler waren schon verschwunden, die meisten mussten ihren Bus erwischen oder wurden abgeholt. Ich sollte mich aber mit Jungkook treffen, damit wir gemeinsam zu ihm gehen konnten. Ich fragte mich, wo er sich gerade aufhielt, denn ich hatte vorhin Jimin gesehen, der schon auf dem Weg nach Hause war.

Ich zuckte kurz mit den Schultern. "Ist Jungkook noch nicht da?", fragte Jennie mich dann, doch ich zuckte nur unwissend mit den Schultern. "Er wird sicherlich bald kommen, mach dir keinen Kopf", versuchte sie mich aufzumuntern.

"Mein Bus kommt gleich, tut mir leid", entschuldigte sie sich dann, doch ich winkte nur ab, denn das war kein Problem für mich. "Schau, dass du das mit ihm geregelt bekommst, sonst mach ich das für dich", kam es noch von ihr, ehe sie mit schnellen Schritten verschwand und ich nun alleine auf Jungkook wartete.

Ich warf einen Blick auf mein Handy-Display, welches mir zwar keine Nachricht von ihm anzeigte, aber dafür die Uhrzeit. "Wo bleibt er nur?", murmelte ich vor mich hin.

"Na, suchst du jemanden, Kleiner?", schnell drehte ich mich um, mein Blut gefror zu Eis und ganz plötzlich wurde mir ganz unwohl. Es war nicht Jungkook, der da geredet hatte, sondern dieser komische, schwarzhaarige Kerl von heute Morgen.

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