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TAEHYUNG

Schockiert starrte ich zu Jungkook, dessen Worte ich weder verarbeiten konnte noch wollte, sie trafen auf mich wie ein harter Felsen. Überraschend und überfordernd, ich wusste nicht einmal meine Gedanken zu ordnen, geschweige denn etwas dazu zu sagen, etwass zu antworten.
"Das ist... nicht dein ernst...", nuschelte ich dann.

Seiner Miene war nichts zu entnehmen, doch genau das sagte mir, dass er keinen Spaß machte und das hier offenbar kein blöder Scherz war. "Jungkook das... das kannst du mir nicht antun!", rief ich panisch und spürte bereits die erste Träne, wie sie drohte aus meinem Auge zu perlen und meine Wangen zu streifen.

"Tut mir leid, Taehyung. Vielleicht war es alles bloß ein Fehler, vielleicht auch nur die Einbildung, dass es wirklich hätte funktionieren können", entschuldigte er sich murmelnd, doch ich schüttelte meinen Kopf, wollte ihn mehr denn je einfach bei mir haben, aber auch eine Begründung hören.

"Aber es funktioniert doch! Nur weil andere es nun wissen, müssen wir doch nicht auseinander gehen!", versuchte ich ihn zu überzeugen, allerdings quittierte er das bloß mit einem einfachen Seufzer und einem Senken des Blickes - entschuldigend und auch etwas beschämt. "Du sagst das so einfach, du bist naiv und siehst nur die guten Dinge"

Das erste Schniefen war von mir aus zu hören, "Dann ist das eben so, aber ich will dich nicht verlieren. Wir können das schaffen, wir können-", doch mitten im Satz musste ich abbrechen, Luft holen und mit der plötzlich aufkommenden Welle an Emotionen zurecht kommen.

"Verstehst du nicht, dass ich es gerade beendet habe? Ein für alle Mal? Das würde nicht funktionieren, womöglich lag der Fehler bei mir und dass du darunter leiden musstest tut mir unendlich leid, doch es wird das Beste für uns beide sein, einfach aus dem Leben des jeweils anderen zu verschwinden", sprach er als Antwort.

Hart klopfte mein Herz gegen meine Brust, mir wurde warm und meine Hand ballte sich zur Faust, um nicht direkt in Tränen auszubrechen, wie ich es am liebsten gerade tun würde. "Dann erklär mir; wieso? Woher dieser plötzliche Wandel? Wir hatten nie vorher Probleme, also warum?", verlangte ich dann zu wissen.

"Es gibt so viele Dinge, von denen ich dir nie etwas erzählt habe, weil sie der Beziehung geschadet hätten. Ich wollte sie ausblenden, doch genau das ist unmöglich geworden, zumal das ohnehin nicht gut enden würde, weshalb ich mich von dir fernhalten werde", begann er sich zu erklären.

"Nimm das nicht persönlich, ich habe dich immer geliebt, ich tue es auch jetzt noch, dennoch kann das nicht mehr weiter gehen, eine gemeinsame Zukunft ist nicht möglich", gegen Ende hin wurde er leiser, verbitterter und ich spürte, dass etwas viel tiefgründigeres ihn noch beschäftigen musste.

"Dann erklär es mir jetzt, ich will es verstehen!", forderte ich ihn dann auf, allerdings schüttelte er erneut den Kopf. "Nein, Taehyung. Das hätte keinen Sinn, das würde nichts beeinflussen. Du würdest es nicht verstehen, vielleicht irgendwann einmal, aber jetzt wird das nichts werden", antwortete er, doch ich wollte das nicht hinnehmen.

"Ich liebe dich doch... warum... muss das so kommen?", fragte ich ihn, er blickte mitleidig zu mir und zuckte ahnungslos mit den Schultern.
"Es gibt Dinge, die man nicht beantworten kann", seufzte er dann und schaute in den Himmel empor, ich tat es ihm gleich und erblickte einzelne Wolken, deren Freiheit ich jedesmal beneidete.

"Aber du musst es wissen! Du musst es einfach wissen! Wieso nur jetzt? Wieso? Um mich zu beschützen? Du bist doch da, was kann mir passieren? Ich bin glücklich bei dir, wie soll ich da je drüber hinweg kommen?", quillten all meine verschiedenen Gedankengänge wie wild aus mir heraus.

"Du wirst einen Weg finden, wieder nach vorne schauen zu können, genauso wie ich das auch muss. Vielleicht wird der Zeitpunkt kommen, an dem du das verstehen kannst, aber manche Dinge wurden einfach nicht füreinander geschaffen. Ich bin die ungeeigneste Person, wenn es um Beziehungen geht", sagte er mit einem erneut entschuldigenden Unterton.

"Aber... aber...", ich brachte keinen Satz mehr zustande, die Tränen rannten schon über mein gesamtes Gesicht, meine Hände zitterten und ich fühlte mich verloren. Jungkook kam auf mich zu und legte noch ein letztes Mal seine Lippen auf meine. Diese Wärme, ich versuchte sie so lange wie möglich zu spüren, doch je mehr er sich wieder löste, desto mehr spürte ich einen Teil meines Lebens verschwinden.

"Ich hoffe, du kannst mir das irgendwann verzeihen", murmelte er leise und wandte sich wieder zum Gehen. Kurz schaute ich ihm hinterher, spürte ein Brennen in meiner Brust und begann zu weinen.

"Geh nicht weg...!"

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Our Little Secret メ VkookWhere stories live. Discover now