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TAEHYUNG

Nachdem ich gestern noch ein langes Gespräch mit meinen Eltern hatte und sie mir fast allem auf den neusten Stand bringen musste, durfte ich dann spät nachts endlich schlafen gehen. Die Folge davon war nun meine Müdigkeit, die ich verzweifelt zu bekämpfen versuchte und auch, wenn ich gerade draußen am laufen war, so fühlte ich mich, als würde ich jeden Augenblick wegnicken.

Lange wachbleiben und dann früh aufstehen konnte der Alptraum eines jeden Schülers sein, wer kannte das nicht? Doch wenn man dann noch nicht einmal durchschlafen konnte, weil man eine ganz gewisse Person neben sich vermisste, war das einfach nur eine Qual am nächsten Tag.

Ich spielte schon mit dem Gedanken, gleich einfach wieder umzukehren und wieder nach Hause zu gehen, doch ich konnte mich nicht selbst entschuldigen und meinen Eltern konnte ich keine Lüge auftischen - denn das hatten sie schon immer bemerkt und dann könnte es passieren, dass ich keine Entschuldigung habe und ein Problem bekomme.

Wie dem auch sei, ich schaute in den Himmel und versuchte alles, um meiner immer stärker werdenden Müdigkeit entgegen zu wirken. Doch bisher war das nicht von großem Erfolg, immer häufiger klappten mir die Augen zu und ich musste kurz stehen bleiben.

Wenn ich so weiter machte, würde ich sicherlich zu spät kommen. Verdammt, wie ich das doch hasste!

"Hey, Taehyung!", vernahm ich plötzlich eine Stimme und drehte mich überrascht um, nur um Jaebum zu entdecken, der geradewegs auf mich zukam. Verwirrt musterte ich ihn, als er vor mir zum Stehen kam.

"Was machst du denn hier?", fragte ich ihn dann und zog irritiert eine Augenbraue nach oben, doch er lächelte nur und antwortete, dass er offenbar denselben Weg wie ich hatte. "Dadurch dass ich fast nie Zuhause bin, ist mir das nie klar gewesen", antwortete ich darauf, doch er zuckte nur mit seinen Schultern.

"Mag sein, aber selbst wenn, hätten wir vorher nie miteinander geredet, da wir nichts miteinander zutun hatten", antwortete er darauf und spielte leicht leicht mit seinen Fingern.
"Deswegen bin ich immer noch so irritiert, dass du mir damals geholfen hast", nuschelte er vor sich hin, doch ich konnte alles verstehen.

Ich seufzte kurz, wie liefen zusammen den Weg entlang und ich setzte zu einer Antwort an.
"Es ist mir egal, ob ich mit einer Person befreundet bin, sie nicht kenne oder sogar Streit mir ihr führe, aber wenn ich sehe, wie der Person unrecht getan wird, werde ich zur Hilfe eilen", war meine Antwort, die ich mit fester Stimme aussprach.

"Ich finde, du bist eine aufrichtige Person und das schätze ich wirklich sehr an dir, Taehyung", lobte er mich dann und schaute mich bewundernswert an.
"Menschen achten heutzutage nur auf sich selbst und verschließen ihre Augen vor anderen Dingen", sagte er und hielt einen Moment inne.

"Davon will ich mich nicht frei sprechen, es gibt viele Dinge, die ich nicht tun würde, vor allem wenn ich eine Person nicht leiden kann. Sehun würde ich nicht zur Hilfe schreiten, der Kerl hat meinen unbändigen Hass auf sich gelenkt", überlegte er laut.

Natürlich gab es solche und solche Menschen, nicht jeder war gleich und nicht jeder hatte die selbe Art zu denken, schon gar nicht hatte jeder einen gleich ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Ich wollte einfach, dass Menschen fair, gerecht und vor allem menschlich behandelt werden, ganz gleich, ob sie anders als die anderen sind.

Sehun wäre ein gutes Beispiel, ihn interessierte das wahrscheinlich nicht und ich könnte wetten, dass er Dinge nur tat, weil sie ihm eine Art Genugtuung gaben. Auf Schwächere gehen, um sich selbst dann stärker und überlegen zu fühlen. Würde ich ihm aber in einer Notlage zu helfen?

"Vielleicht kommt es bei mir auch einfach drauf an, ob ich der Meinung bin, dass diese Person es verdient", sprach er weiter, als er bemerkt hatte, dass ich in Gedanken versunken war und nichts antworten würde. Damit wurde ich wieder in die Realität gerissen, allerdings nickte ich nur nachdenklich.

"Ich denke, es gibt kein richtig und kein falsch, jeder sollte einfach tun, was er für richtig hält, allerdings nicht auf die Kosten anderer Menschen, weißt du?", antwortete ich und er nickte mit seinem Kopf, begann dann zu überlegen. Wir betraten schon das Schulgelände, vereinzelte Schüler musterten uns kritisch.

"Lass uns dieses Gespräch wann anders fortsetzen, in Ordnung?", fragte ich ihn und musterte ihn von der Seite, er schnaubte einmal, stimmte mir dann zu und begann sich umzuschauen. Ich konnte all mein Geld verwetten, dass er gerade auf der Suche nach seinem Freund war und als seine Miene sich plötzlich aufhellte, brauchte ich lediglich seinem Blick folgen, um die Ursache dafür auszumachen.

"Man sieht sich dann, Taehyung", verabschiedete er sich lächelnd und ging mit schnellen Schritten davon, zu seinem Freund Youngjae, der vorne am Eingang auf ihn wartete. Ich seufzte einmal, direkt musste ich an Jungkook denken und wo dieser sich herumtreiben würde. Ich hatte nicht einmal eine Nachricht von ihm bekommen.

Ich ging weiter und betrat ebenso das Schulgebäude. Da ich ihn später ohnehin sehen würde, müsste ich mir wohl keine Gedanken darum machen. Vielleicht hatte er es auch einfach vergessen, später könnte ich ihn ja fragen, aber nun sollte ich zusehen, nicht wieder als letztes das Klassenzimmer zu betreten.

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