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TAEHYUNG

Nachdem der Unterricht vorbei war, beeilte ich mich extra und stellte mich vor das Klassenzimmer meines Freundes, von dem ich heute nich gar nichts gehört hatte. Irgendwie war das seltsam, normalerweise hinterließ er mir immer eine Nachricht oder ich bekam ihn in der Schule zusehen, wenn wir nicht sowieso gemeinsam dort hin gingen.

Der Unterricht war vorbei, die Tür zu seinem Klassenzimmer öffnete sich und einige Schüler eilten freudig hinaus. Sie waren offenbar wie ich - immer glücklich, wenn der Unterricht endlich vorbei war und froh über die Freiheit, von der man in der Schule nicht sprechen konnte.

Als einer der Letzten verließ dann auch Jungkook den Klassenraum, wirkte ein wenig verblüfft, als er mich zu Gesicht bekam. Ich hatte meine Arme vor meinem Oberkörper verschränkt und wirkte vermutlich ziemlich ungeduldig, doch eigentlich war ich nur froh, ihn wieder zu sehen. Mit einem kurzen Lächeln auf den Lippen kam er auf mich zu.

"Ich dachte, du seist schon nach Hause gegangen", waren seine ersten Worte, ich schnaubte nur und schaute ihm in die Augen.
"Wollte ich auch, weil der Herr sich ja nicht melden kann", gab ich eingeschnappt von mir und blickte absichtlich in eine andere Richtung.

Er seufzte vor mir und wirkte ein wenig bedrückt, legte seine Hand auf meinen Kopf und tätschelte diesen anschließend.
"Es tut mir leid, ich hatte bloß keine Zeit, um an mein Handy zugehen", versuchte er mir weis zu machen, allerdings runzelte ich mit meiner Stirn und starrte ihn ungläubig an. Keine Zeit also?

Ich rollte mit den Augen, verharrte in meiner Position und wartete seine nächste Aktion ab.
"Es tut mir wirklich leid, okay?", fragte er noch einmal und wirkte nun deutlich mehr bedrückt als zuvor, was in meinen Augen wirklich niedlich war und ich deshalb kichern musste. Spätestens jetzt musste er raffen, dass ich nur noch Spaß machte.

Konfus starrte er mich an, begann dann aber zu lachen.
"Idiot", murmelte er vor sich hin und trat einen Schritt näher, ehe er sich einen Moment umschaute und sich dann lächelnd nach vorne beugte. Kurz darauf drückte er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und spätestens jetzt war alles andere vergessen.

"Ich muss noch in die Stadt gehen", sagte Jungkook dann und betrachtete mich abwartend, als wollte er mir damit sagen, dass ich mitkommen sollte. Ich begann zu schmunzeln, ich hatte nicht einmal Geld dabei, um mir etwas in der Stadt kaufen zu können.

"Ich weiß nicht so recht", überlegte ich und begann zu überlegen, denn eigentlich wollte ich ja wieder Zeit mit ihm verbringen. Vielleicht konnte man nicht immer nur die Zweisamkeit genießen, manchmal konnte es ja auch ganz schön sein, wenn man zusammen etwas außerhalb der eigenen vier Wänden unternimmt.

"Komm schon, du hast heute doch sowieso nichts vor", kam es von ihm, irgendwie kränkte mich das und es klang fast schon, als würde er mich als jemanden darstellen, der nie freiwillig sein Haus verlassen würde. Na ja, vielleicht war das auch so, bevor ich mit ihm zusammen gekommen war, hatte ich meine Freizeit meist vor der Konsole verbracht.

"Da hast du recht", gab ich schnaufend von mir und letzten Endes hatte ich sowieso kein gutes Argument, um ihm absagen zu können. Wollte ich nicht einmal, weshalb ich seufzend seiner Idee zustimmte, er sich daraufhin meine Hand schnappte und mich dann hinterher zog.

"Hey - warte!", kam es von mir, weshalb wir nach einer kleinen Weile wieder zum Stehen kamen. Verwirrt schaute er mich an und es herrschte einen Moment Schweigen zwischen uns, irgendwas war gerade komisch und ich fragte mich, ob es nur an mir liegen würde.

"Hast du keine Angst, dass uns jemand anders sehen könnte?", fragte ich ihn und direkt kam mir in den Kopf, dass er die Person war, die diese Beziehung unbedingt verheimlichen wollte. Er ließ von meiner Hand ab und betrachtete mich ernst, "Hier ist sowieso keiner, ich wollte dir einfach eine kleine Freude bereiten", antwortete er augenrollend.

Ich zog eine Augenbraue nach oben und schaute ihn skeptisch an, doch irgendwann wurde mir das zu blöd, weshalb ich schnaufte und mit den Schultern zuckte. Damit wollte ich ihm symbolisieren, dass es nun auch keine Relevanz mehr hatte und es besser wäre, wenn wir jetzt einfach wie zwei normale Menschen in die Stadt spazieren würden.

Und genau deshalb blieb es die nächste Zeit auch still zwischen uns beiden, keiner von uns redete etwas und die zwischen uns herrschende Stille war mir mehr als nur ein wenig unangenehm. Ich glaubte, dass heute einfach nicht mein Tag war.

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poor him

Our Little Secret メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt