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TAEHYUNG

Nachdem ich gestern noch die ganze Zeit von meinen Freunden, Jaebum und Youngjae, abgelenkt wurde und sie mir versprachen, immer für mich da zu sein, war meine Laune für den Abend immerhin etwas gehoben und ich konnte zu Bett gehen, ohne direkt wieder in Tränen auszubrechen, auch wenn es immer noch enorm wehtat.

Was aber sogar den Schmerz der Trennung übertrumpfte, war die Angst vor dem heutigen Tag und die Angst vor Sehun und seiner Clique, die mich jetzt sicherlich ins Visier genommen hatten. Nachdem Jungkook ihm gestern so oft eine reingehauen hatte, würde mich ein Racheakt nicht wundern und diesmal konnte mich niemand beschützen.

Wie dem auch sei, ich hatte nicht mehr viel Weg vor mir und ich spürte schon meinen verschnellerten Herzschlag, als würde ich in eine neue Klasse kommen, nur dass ich eben Angst hatte, dass man mich in die nächste Ecke zerrt und zusammenschlägt.

Alleine konnte ich mich nicht gegen alle wehren, so viel stand fest und wenn die mit mehreren auf mich losgingen, waren meine Chancen da so gut wie nicht existent, zumal sowieso keiner eingreifen würde, weil jeder dieser gottverdammten Heuchler sich vor ihnen fürchtete - weil der eigene Arsch immer wichtiger ist als anderen zu helfen.

Ich kam extra spät zur Schule, damit ich niemandem auf dem Flur begegnen würde und wie ich es mir erhofft hatte, war auch niemand anders hier und ich konnte beruhigt aufatmend zu meiner Klasse gehen. Trotzdem schaute ich mich häufiger um, es war einfach die Paranoia, die mich da packte.

Ich vernahm das Klingeln im Flur und setzte einen Zahn zu, um keinen Ärger in Kauf zu nehmen, nur weil ich aufgrund von meiner eigenen Sicherheit und auch Angst zu spät losgelaufen war und nun nicht rechtzeitig auftauchen würde und damit eventuell wertvolle Unterrichtszeit draufging, wie manche es benennen würden.

Dennoch klopfte ich an der geschlossenen Tür zu meiner Klasse und trat ein, wurde direkt von dem prüfenden Blick des Lehrers und den inspizierenden Blicken meiner Klassenkameraden gemustert.
"Tut mir leid, mein Wecker hat nicht geklingelt", log ich kurz und floh eilig zu meinem Platz, um nicht mehr länger ganz vorne zu stehen.

Jennie sah mich abwartend und an und wollte mir offenbar etwas sagen, jedoch ließ sie mir Zeit bis ich meine Sachen soweit ausgepackt hatte und mich von meiner Jacke befreite. Als dies aber getan war, schaute ich zu ihr und sie öffnete ihren Mund, um mir etwas zu sagen.

"Bin das nur ich oder wirst du wirklich langsam der Mittelpunkt der Schule? Was zur Hölle ist hier los?", fragte sie mich und musterte mich ernst, sie verlangte wohl eine Erklärung und ich konnte auch nachvollziehen, warum sie gerade ein wenig aufgebracht klang.

Jennie hasste es abgrundtief, wenn andere Leute über mich redeten und wenn das dann noch schlechte Sachen waren, würde sie sich am liebsten auf diese Personen stürzen, doch dann muss ich ihr immer erklären, warum die Dinge so waren, wie sie eben gerade sind. Ich seufzte und blickte sie an.

"Gestern Morgen gab es eine kleine, na ja, eher eine große Auseinandersetzung mit unser aller bester Freund Sehun und seinen Leuten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, mich, Jaebum und Youngjae zu attackieren", erklärte ich ihr flüsternd. Sie nickte bloß, "Das weiß ich schon alles, Idiot!", sagte sie mir dann und ich musterte sie verwirrt.

"Was wolltest du dann von mir wissen?", fragte ich sie dann irritiert und sie seufzte.
"Die Gesprächsthemen sind Sehun und du, und Jungkook und du", erklärte sie mir und letzteres fühlte sich an wie ein erneuter Schlag ins Gesicht. "Na ja, wir haben uns geküsst und sind jetzt getrennt", erklärte ich ihr kurz und bündig

"Oh man, Taehyung. Was ist bloß in den Jungen gefahren und wieso redet plötzlich jeder über all diese Sachen? Ich raff das nicht, aber eines ist klar, die Dinge hier, vor allem mit Sehun und den anderen, sind noch lange nicht vorbei", flüsterte sie dann besorgt.

Ich nickte langsam, mir war selbst klar, dass die nächsten Tage alles andere als angenehm sein würden, schon alleine weil ich wusste, dass jemand ganz spezielles es wohl auf mich und all die anderen Leute, die nicht hetero waten, abgesehen hatte und das machte mich wütend.

Der Kerl gehört von der Schule geworfen und irgendwie wunderte es mich, warum noch kein Lehrer davon Wind bekommen hatte, aber wenn es jemals soweit kommen sollte, dass mich einer von ihnen darauf ansprechen sollte, werde ich nichts für mich behalten. Wo leben wir hier bitte?

Ich konnte nicht anders als lauthals zu seufzen, weshalb viele Blicke kurzzeitig auf mir lagen und ich mir wünschte, das eben nicht getan zu haben.
Ich wusste nicht mal was schlimmer war; der Unterricht oder die Pausen, in denen ich wirklich jedem ausgeliefert war. Wie es auch sein sollte, ich musste mich auf jeden Fall vorsehen.

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meine Motivation für die Story ist grad actually 0

Our Little Secret メ VkookWhere stories live. Discover now