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„ Hallo! Ich bin daheim!", rief Jimin laut, als er die Tür zu seinem Haus aufgeschlossen hatte. „ Bin in der Küche!", rief sein Vater. Der schwarzhaarige stellte seine Tasche ab und lief in den Raum, in dem sein Vater sich aufhielt. Er saß am Tisch und war vertieft in die Zeitung. „ Hallo Papa", wiederholte Jimin seine Begrüßung. In den Händen hielt er die Papiere, die er von Mr Shu bekommen hatte. Sein Vater hob den Kopf und lächelte. „ Was ist das?", mit einem Kopfnicken deutete er auf die Dokumente, die sein Sohn umklammerte. „ Das ist...~", fing Jimin an, wurde aber unterbrochen, als seine Mutter die Küche betrat. „ Kommt ja nicht auf die Idee mit zu helfen", lachte sie und balancierte zwei Einkaufstüten. 

Sie stellte die Tüten auf den Boden und sah in die Runde. „ Bei mir war es so ansprengend... ich hatte nur unhöfliche Kunden am Telefon... und dann noch einkaufen. Ich brauch ne Pause", erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Jimin's Mutter arbeitete in einem Callcenter und war meistens abends so kaputt. Jimin's Vater hatte es da schon besser. Im Büro sitzen und als Teamleiter den Angestellten seines Teams zur Seite zu stehen, war wesentlich einfacher, wurde aber trotzdem besser bezahlt. „ Möchtest du was zu trinken, Mom?", fragte Jimin lächelnd. „ Ja Jiminie... das währe lieb von dir." Eifrig legte Jimin die Blätter aus der Hand, auf den Tisch und lief zur Spüle. Von da nahm er ein Glas und ließ Wasser reinlaufen. Als er sich wieder zum Tisch drehte, bekam er fast einen Herzinfarkt. Seine Mutter hielt die Zettel in der Hand und las. Dann hob sie den Blick. „ Ein Casting?" „ Ein Casting?", echote Jimin's Vater. Jimin drehte das Glas in seinen Händen. „ J...ja... davon wollte ich euch noch erzählen. Heute war so ein Mann da und hat für einen Werbeclip Leute gesucht, die sich bei einem Casting bewerben wollen.... mich hat er angesprochen." „ Und wann soll das sein?", fragte seine Mutter. „ Morgen ist das Casting", erzählte Jimin. „ Ich weiß nicht...", gab sein Vater zu bedenken. Jimin war erleichtert. Wenn seine Eltern es ihm nicht erlauben würden, müsste er nicht hingehen... dann könnte er Hoseok sagen, dass er es versucht hatte. ‚ Na und? Du wolltest dir doch selbst beweisen, wie scheiße du bist', flüsterte eine Stimme in ihm. Jimin schluckte. 

Diese Stimme... sie war immer bei ihm und machte ihm das Leben schwer. Sie war schlimmer als jeder Mobber... niemand konnte sie hören und Jimin erzählte auch keinem was davon. Am Ende hieß es noch, er währe verrückt. „ Ach lass es ihn doch probieren", mischte sich seine Mutter ein. „ ist doch schön, dass er sich was traut." Mist. Jimin wusste was sie meinte. Immerhin war es seine Mutter. Zu keinem hatte er so eine starke Bindung, wie zu ihr. Natürlich hatte sie Jimin's Schüchternheit schon lange auf dem Schirm. „ Hm~ Na gut... aber ich muss morgen arbeiten. Ich kann ihn nicht hinbringen." „ Ich kann alleine gehen", warf Jimin ein, weil er wusste das seine Mutter auch arbeiten musste. Außerdem könnte er noch einen Rückzieher machen, wenn er sich nicht traute hinzugehen. Jimin's Mutter griff nach einem Stift und füllte das Formular aus. „ Ich bin froh, dass du dich mal was traust, Schatz." 

Jimin zuckte zusammen. Hatte er echt mit dem Gedanken gespielt zu kneifen? Er war hin und her gerissen. Auf der einen Seite wollte er nicht hingehen, weil er Angst hatte, dass sie über ihn lachen würde weil er so schlecht ist. Außerdem traute er sich sowieso nie was. Andererseits wollte er hin... sich selbst beweisen, wie scheiße er ist. Hin und her gerissen griff er nach den Blättern. „ Ich bin in meinem Zimmer, ja?" „ Ist gut Jiminie", lächelte seine Mutter und klaute seinem Vater die Zeitung. „ He", protestierte der lachend. „ Ich wollte noch lesen." Mit einem Lächeln im Gesicht verschwand Jimin. Er liebte die unkomplizierte Stimmung bei sich daheim. Nur hier konnte Jimin er selbst sein. Nur hier fielen all die Ängste von ihm ab. Dieses ‚ bin ich gut genug für andere' denken... Seine Zimmertür knarzte leise, als Jimin sie schloss. Lächelnd nahm er sein Tablet und machte Musik an. Er hatte sich nämlich zum Hobby gemacht, Choreografien von Musikvideos aus der K-Pop Szene zu lernen. Es machte ihm so viel spaß und fiel ihm auch leicht. Aber zeigen wollte er es niemandem... niemals...

Beat 🥀🌙 ||Yoonmin||Where stories live. Discover now