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Nach der Schule lief Jimin mit den anderen Schülerströmen, über den Schulhof, in Richtung Ausgang. Kurz zögerte er... sollte er zu Hoseok? In die Tanz-Ag? ‚ Nein?! Mach einen Abgang nach Hause! Dich braucht dort keiner... die wollen nämlich was erreichen in ihrer Ag', meldete sich die Stimme zu Wort. Der schwarzhaarige seufzte und verwarf die Idee mit der Ag. Der Selbstzweifel hatte recht... die wollten dort was erreichen.

Im Bus packte Jimin seine Kopfhörer aus und katapultierte sich mit ihnen ins Land der Vergangenheit.

Kühle Luft umfing ihn, als er aus dem Bus ausstieg. Die Jacke an seinen Körper pressend lief er los, weil er so schnell wie möglich ins warme wollte. Zum Glück stand sein Haus relativ nah an der Bushaltestelle. Auf halben Weg die Treppe hoch, wurde die Tür geöffnet und seine Mutter stand auf der Schwelle. „ Na Jimin? Alles klar." „ Ja... wieso bist du so rausgeputzt?" Seine Mutter errötete leicht. „ Naja... dein Vater und ich haben morgen frei, weswegen wir heute in ein Theater wollten... willst du mit?" „ Nein... ich hab morgen Schule. Euch viel Spaß." „ Tschüss mein Engel", seine Mutter beugte sich zu Jimin und gab ihm ein Kuss auf die Stirn. „ Tschüss Jimin", sagte auch sein Vater und ging an ihm vorbei. Seine Mutter lächelte, bevor sie ihrem Mann die Treppe runter folgte.

Noch kurz blieb Jimin an der Tür stehen, ehe er sie schloss und in sein Zimmer ging. Auf dem halben Wege spürte der schwarzhaarige, dass sein Handy in seiner Hosentasche vibrierte. Schnell zog er es hervor und sah, drei verpasste Anrufe von Hoseok. Gerade versuchte er es ein viertes Mal. Schnell drückte Jimin auf die grüne Taste und hielt sich das Gerät ans Ohr. „ Ja?" „ Hallihallohallöle Jiminie", lachte Hoseok. Jimin begann zu schmunzeln. Sein bester Freund schaffte es ihm immer gute Laune zu machen. „ Ich muss dir erzählen, was wir bei der Tanz Ag gemacht haben... du wirst bereuen, dass du nicht dabei warst." Während Hoseok redete, lief Jimin in sein Zimmer und schloss die Tür. „ Erzähl", forderte Jimin und freute sich für Hoseok. „ Also zuerst haben wir uns warm gemacht. Runden laufen, dehnen und so... aber im Hintergrund lief coole Musik. Hat also Spaß gemacht. Dann wurden wir zusammen gerufen und ein bisschen geredet, was wir für Musik hören und was wir tanzen können... Danach haben wir uns geeinigt das wir zu K-Pop und Pop tanzen... unser Lehrer wollte sehen, wie wir spontan tanzen und hat irgendwelche Musik angemacht. Wir hatten Mega Spaß und haben getanzt... es war so cool... und nach der Stunde hat er mich aufgehalten und gesagt, ich hätte sehr viel Talent.... Jimin! Ich bin so aufgedreht!!!" „ Wann nicht?", fragte Jimin leise und mich grinsen im Gesicht. „ Was?", fragte Hoseok, der nicht verstanden hatte, was Jimin gesagt hatte. „ Ach nichts", beeilte sich Jimin zu sagen. „ Willst du wirklich nicht in die Tanz- Ag?" „ Hoseok das Thema hatten wir schon zig Mal", murmelte der jüngere. „ Ich weiß... ich werde auch nicht locker lassen, weil ich weiß, dass du Talent vergeudest." „ Hoseok!" „ Ist doch so", beharrte der ältere. „ Du ich muss los... meine Mutter ruft mich", log Jimin um Hoseok abzuwimmeln. „ Grüß sie von mir", gab Hoseok in seiner Gutgläubigkeit zurück. „ Mach ich.... Tschüss." „ Ciao." 

Jimin beendete das Gespräch und legte sein Handy auf den Tisch. Sein Magenknurren forderte ihn zum Essen auf, aber Jimin ignorierte es, weil er dünn werden wollte. ‚ Wenigstens etwas Disziplin hast du', lobte der Selbstzweifel. Der schwarzhaarige lächelte. Ein Lob kam selten von der Stimme, die ihm das Leben schwer machte. Doch sein Vorsatz hielt nicht lange. Schon dreißig Minuten später saß er in der Küche und hatte ein Käsebrot in der Hand. ‚ Vollidiot', knurrte der Selbstzweifel. „ Was kann ich dafür? Menschen müssen essen um zu leben", murmelte Jimin leise. ‚Na und? Du bist es nicht wert zu leben....' „ Aber...~", begann Jimin, doch er wurde von der Stimme unterbrochen. ‚ Halt deine Fresse und friss dein Scheiß Brot.' Mit hängenden Schultern mümmelte Jimin sein Brot. Er würde es nie schaffen...

Als Konsequenz beschloss Jimin am nächsten Tag nicht zu frühstücken. Dies bereute er bereits am nächsten Schultag, in der ersten Stunde. Müde und hungrig saß er an seinem Einzeltisch und ließ sich von seinem Mathelehrer irgendwelche Formeln ins Gehirn prügeln. „ Okay... ihr könnt einpacken... lernt die Formeln zu übermorgen noch mal", rief der Lehrer über den Gong der Pausenglocke und dem Lärmpegel der Schüler hinweg. Mit knurrendem Magen stand Jimin auf und räumte seine Mathesachen zusammen, ehe er seinen Rucksack schulterte und die Klasse verließ. Auf dem halben Weg kam ihm Hoseok entgegen. In seiner Hand hielt der orangehaarige ein Brot mit Tomaten, Mozzarella und Salat. Der Magen des jüngeren knurrte sofort erneut. Hoseok lachte. „ Nicht gefrühstückt?" Jimin schüttelte den Kopf und ehe er es sich versah, hielt er ein Stück von Hoseok's Brot in der Hand. „ Danke", murmelte Jimin und ignorierte die Beschimpfungen seiner Stimme. „ Hast du schon auf den Stundenplan geschaut?", fragte Hoseok während er kaute. Jimin schüttelte den Kopf und biss in das Brot. „ Das ist so unfair... du hast wieder nur fünf Stunden... ich habe sieben... wieso habt ihr immer die kranken Lehrer?", der ältere zog eine Schnute, Jimin grinste leicht. 

„ Soll ich nach der Schule auf dich warten?" „ Ne passt schon... ich geh nach der Schule noch weg", gab Hoseok zurück. Eine Gruppe Mädchen ging an den beiden vorbei. Sie winkten Hoseok und kicherten. Dieser winkte lässig zurück und grinste wie ein Kanarienvogel, der eine Katze verdrückt hatte. „ Wer ist das?", fragte Jimin leise. „ Paar Bekannte von mir...sind ganz nett...", antwortete Hoseok. Kurz zögerte er, fragte dann aber: „ Können wir hingehen?" Jimin schüttelte den Kopf. „ Geh ruhig... ich komme aber nicht mit." Hoseok wollte was erwidern, beließ es aber dabei. Er spürte Jimin's blicke im Rücken, als er davon ging. 

Beat 🥀🌙 ||Yoonmin||Where stories live. Discover now