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Ich fuhr jetzt schon ca. 2 Stunden und ich bin gleich da. Ich fuhr durch den mir so Vertrauten Ort. An der Schule vorbei, genau dahin wo ich wollte. Ich stieg aus und schnappte mir eine Kerze, ehe ich loslief. Ich öffnete das alte, verrostete Tor und trat auf den großen Platz ein. Das letzte mal, als ich hier war, war es noch lange nicht so schwer wie dieses mal. Ich lief und hielt suchend nach der richtigen Stelle ausschau, die ich aber nur schwer fand.

Ich wäre fast daran vorbei gelaufen, lief aber schnell wieder zurück und las mir die Schrift aber und aber mal durch.

Kyle Collins

Beloved son

Langsam lief ich zu dem Grauen Stein und blieb davor stehen. Es wurde langsam dunkel und weit und breit war keiner. "Hallo Kyle" flüsterte ich leise und ließ mich vor seinem Grabstein auf die Knie fallen.

"Es tut mir leid, dass ich bei deiner Beerdigung nicht da war, aber das ging einfach nicht" redete ich weiter. "Ich vermisse dich" schluchzte ich leise. "Und bei all dem Scheiß, der mir gerade um die Ohren fliegt, kann ich einfach nicht mehr"

"Ich habe dich hängen lassen, am meisten wenn du mich gebraucht hast und ich hasse mich dafür. Aber dafür bist du jetzt im Himmel, nicht wahr?"

Leise schluchzte ich vor mich hin und wischte mir die Tränen mit meinem Ärmel ab. "Ich weiß nicht, was ich mit Ace machen soll" murmelte ich. "Er weiß nichts von dem was passiert ist, aber ich will ihm das auch nicht Erzählen. Ich will nicht, dass er deshalb geht".

Ich nahm die Kerze und zündete sie an, ehe ich sie auf sein Grab stellte. "Gott es tut mir so leid" fing ich wieder ein wenig lauter an zu schluchzen. Zum Glück war keiner mehr hier.

"Aber das bringt jetzt auch nichts mehr" murmelte ich. "Ich liebe dich" sagte ich leise und stand auf.

Langsam schlurfte ich zurück zu meinem Auto und stieg ein. Ich ließ mich im Sitz zurücksinken und fuhr mit den Ärmeln meines Pullis über meine Augen. Stück für Stück beruhigte ich mich wieder, bis ich einfach nur stumpf aus der Windschutzscheibe starrte.

Ein blick auf die Uhr verriet mir, dass es zu spät war, jetzt noch bei Sandy oder Ian vorbeizuschauen, weshalb ich mich wieder auf den Heimweg machte. Ich hörte dabei die ganze Zeit Musik von der Playlist meines Handys.

Als ich Zuhause ankam war schon weit nach Mitternacht. Ich schlich mich leise in mein Zimmer und schmiss dort meine Klamotten einfach auf den Boden, ehe ich mich in mein Bett legte. Nur hatte ich nicht so viel Platz wie sonst... und es war warm... und da lag eine Person.

Ich stieß einen Schrei auf und sprang aus meinem Bett. Mit zwei schritten war ich bei meinem Lichtschalter, den ich schnell betätigte, bereit dazu die Person K.O zu schlagen. Es war aber nur Ace der mich verwirrt musterte.

"WAS ZUR HÖLLE MACHST DU HIER?" fragte ich ihn aufgebracht und immernoch total geschockt. "Ich habe auf dich gewartet. Wo zur Hölle warst du, dass deine Augen so rot sind?" fragte er und warf mir einen besorgten Blick zu. "Nirgends" murmelte ich schnell und machte das Licht wieder aus. Hätte ich gewusst, dass er hier wartet, wäre ich garnicht erst hergekommen. Zumindest nicht in dem Zustand.

Ich fuhr mir mit meiner Hand durchs Gesicht, ehe ich mich wieder in mein Bett legte. "Warum wolltest du hier warten?" fragte ich ihn. "Du bist vorhin so schnell und so komisch verschwunden, dass ich mir Sorgen gemacht habe" meinte er. "Das hättest du nicht machen müssen"

"Ich weiß. Aber ich habe es dennoch. Also wärst du nun so freundlich um mir zu erzählen wo zum fick du warst?"

"Du fängst deine Sätze immer so schön Höflich an und am Ende kommt nur scheiße raus" brummte ich. "Das ist bei dir auch, wenn man eine ehrliche Antwort erwartet" konterte er.

Genervt sah ich ihn an. Das Licht war zwar zu dunkel um viel zu erkennen, aber ich musste dennoch meine Frustration rauslassen.

"Ich war in meiner alten Stadt" sagte ich schließlich. "Was wolltest du da?" fragte er verwirrt. "Ich habe jemand besucht" sagte ich schlicht. Das reicht dann auch wieder an Informationen für dich.

"Kyle?" fragte er sofort. Ich schloss meine Augen, um die aufsteigende Trauer unter Kontrolle zu halten. "Deshalb sind deine Augen so rot, du hast geweint" schlussfolgerte er langsam. Echt super. Warum wird das immer Unangenehmer für mich?

"Was wolltest du von ihm?" fragte er weiter. Ich sollte ihm vielleicht mal sagen, dass er tot ist, denn es macht es schlimmer, wenn er von ihm redet als wäre er noch am Leben.

"Ace... Kyle ist ni-" meine Stimme brach ab. Ich atmete ein paar mal tief durch und versuchte mich zusammen zu reißen. "Kyle ist... tot"

This love has to End (boyxboy)Where stories live. Discover now