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"Und was genau machen wir nochmal?" fragte Ace mich erneut, der gerade die McDonalds Tüte tragen durfte. Ich habe mit ihm dort noch einen zwischenstopp gemacht, bevor wir weiter gelaufen sind. "Lass dich doch einfach mal überraschen!" meinte ich grinsend. Wir kamen bei dem Gebäude an. "Mach mir einfach nach und tu so, als würdest du hier hin gehören" meinte ich und zog meine Kapuze tief ins Gesicht, ehe ich mit schnellen Schritten zu den Fahrstühlen lief. Zu meinem Glück war gerade einer offen, sodass ich mich schnell reinstellte und als Ace endlich seinen lahmen Arsch herbewegt hatte, fuhr ich mit ihm, diesmal in den zweiten Stock.

"Was machen wir hier?" fragte Ace leise und nicht wirklich begeistert. "Shh" grinste ich nur und lief gezielt auf das Fenster zu. Ich sah mich kurz um, aber es war keiner auf dem Gang. Ich öffnete das Fenster und nahm die McDonalds Tüte, ehe ich auf die Feuerleiter kletterte. "Na los, und mach das Fenster hinter dir zu" sagte ich und machte mich auf den Weg nach oben. Ich hörte Ace noch vor sich hin Fluchen und grinste wieder.

Oben angekommen wartete ich, bis er endlich da war. "Was machen wir auf dem Dach eines behinderten Büros?" fragte er verwirrt. "Die Aussicht genießen" meinte ich und steuerte wieder auf den Platz zu, an dem ich letztes mal schon saß. "Alex!" rief Ace und lief mir hinterher. Ich setzte mich wieder an die Kante und öffnete die Tüte. "Du bist komplett durchgeknallt!" sagte er und setzte sich einen Meter weiter von der Kante zu mir. "Hast du Angst, dass deine Schuhe runterfallen oder was?" fragte ich belustigt. "Nein. Ich habe Angst dass ich runterfalle. Und das sieben Stockwerke" meinte er zickig. "Jetzt komm her" meinte ich belustigt. Er kam vorsichtig her und setzte sich dann endlich neben mich.

"Siehst du, ist doch garnicht so schlimm" meinte ich und biss in meinen Burger. "Das sagst du, bis du runterfällst" brummte er und sah nach unten. "Ace" nuschelte ich mit vollem Mund. "Schau doch einfach mal nach vorne und nicht nach unten" meinte ich augenverdrehend und aß in aller ruhe weiter.

Nach einer weile schien er sich endlich zu Entspannen und fing auch an zu Essen. "Warst du vor ein paar Tagen auch hier oben?" unterbrach er die Stille. Ich nickte nur. "Kein Wunder bist du Krank geworden! Hier geht voll der Wind" beschwerte er sich weiter. "Wenn du dich nur beschwerst kannst du auch genauso gut deine Fresse halten" sagte ich jetzt genervt. Er verdrehte nur die Augen und aß stumm weiter. Ich sah wieder über all die Dächer und es war wunderschön.

"Wenn man den Fakt beiseite lässt, dass es hier um die 21 Meter runter geht, ist die Aussicht wirklich schön" meinte Ace nach einer weile. "Ich weiß" murmelte ich. Ich lächelte ihn sanft an, worauf er zurück lächelte. Er schmiss die McDonalds tüte hinter uns und setzte sich nun ganz neben mich, worauf ich mich an seiner Schulter anlehnte. So saßen wir eine ganze weile lang da und genossen die Aussicht, die sich uns Bot.

"Die Sonne geht unter" murmelte ich und starrte auf die Feuerkugel, die immer kleiner wurde. Sie verschwand immer weiter am Horizont, bis sie nicht mehr sichtbar war. Ich sah auf zu Ace, der mich schon ansah. Ich sah ihm in seine braunen Augen, die mir warm entgegen strahlten. Keine drei Sekunden später lagen seine Lippen auf meinen. Ich schloss meine Augen und erwiederte den Kuss. Er legte seine Hand auf meine Wange und zog mich ein Stück näher an sich. Wir lösten uns wieder leicht und sahen uns in die Augen. Ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren.

"Alex" flüsterte er und seine Lippen streiften leicht meine. "Ich will dich wieder zurück. Als meins" hauchte er. Ich wich ein stück zurück und sah ihn nun richtig an. Er ließ seine Hand langsam sinken und sah mich Hoffnungsvoll an. Ich löste meinen Blick von ihm und sah nach vorne. Kann ich wieder eine Beziehung mit ihm eingehen? Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und ich sah wieder zu ihm. "Ich brauche dich Alex. Mich hat das alles fertig gemacht und ich weiß, dass ich es verschissen habe, aber ich brauche dich. Ich liebe dich, Alex" sagte er leise und sah mir dabei durchgehend in die Augen. "Was ist mit Ethan?" fragte ich, leicht schroff. Er sah seufzend nach vorne. "Nein. Was wenn du ihn wieder siehst? Du hängst noch an ihm und ich weiß, dass ich noch an Kyle hänge, aber Kyle kommt nicht mehr zurück. Ethan dagegen schon" sagte ich und sah ihn von der Seite an.

"Alex. Wir können nicht die Finger voneinander lassen, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Und als ich gesehen habe, wie du letztens mit Maison in die Stadt gelaufen bist, wollte ich euch erst hinterherrennen und ihn zusammenschlagen, weil ich so Eifersüchtig war, aber Liah hat mich abgehalten. Und als du beim Film in meinen Armen eingeschlafen bist wusste ich, dass ich das immer haben will. Da ist mir klar geworden, dass ich dich liebe, und das mehr als Ethan oder irgendjemand anders. Deswegen brauche ich dich. Alex ich will dich wieder meinen Freund nennen können" sagte er ernst und sah mir wieder in die Augen. Ich sah ihn sprachlos an. Ace liebt mich, schoss es mir durch den Kopf. Er liebt mich. Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe. Wenn ich mit ihm zusammenkomme, laufe ich wieder in die Gefahr, von ihm Betrogen zu werden. Aber mache ich es nicht, dann sind wir beide scheiße drauf und haben dann doch sowas wie eine Affäre. Kommt es dann nicht auf dasselbe raus?

"Okay" flüsterte ich. "W-wir sind wieder zusammen?" fragte er überrascht. Ich nickte leicht, worauf er mich sofort stürmisch Küsste. "Ich liebe dich" sagte er, als er sich von mir löste. Ich lächelte ihn an. "Ich dich auch" flüsterte ich. Er legte einen Arm um meine Schulter und zog mich wieder an sich, worauf wir noch ein bisschen die Aussicht genossen.

This love has to End (boyxboy)Where stories live. Discover now