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Ich wachte auf und mir war verdammt warm. Ich strampelte meine Decke von mir, nur um zu bemerken, dass ich klitschnass geschwitzt war. Was ist denn jetzt passiert? Müde drehte ich mich um und sah auf die Uhr. Es war 3:19 Uhr. Genervt rollte ich mich ein wenig hin und her. Ich wollte aufstehen, um mich zu Duschen, hatte aber nicht die Kraft mich aus meinem Bett zu hieven und schlief gleich darauf wieder ein.

Das nächste mal als ich wach wurde, rüttelte jemand an mir. Brummend öffnete ich meine Augen. Mein Kopf glühte förmlich vor wärme. "Alex du bist ja richtig warm" sagte meine Mom besorgt und hatte ihre Hand auf meiner Stirn. "Du hast Fieber" stellte sie fest. Sie lief wieder weg und ich setzte mich umständlich auf. Wann war ich das letzte mal Krank? Das ist schon so lange her, ich kann mich nicht mal mehr daran Erinnern. Ich werde selten Krank, also wirklich selten, aber wenn ich Krank werde, dann richtig. Es ist ein Fluch und auch ein Segen.

Meine Mom kam mit einem Fieber Thermometer zurück und steckte es mir ins Ohr, worauf ich mein Gesicht verzog. "39.3°! Du bleibst Zuhause und ich bleibe auch hier" sagte sie entschlossen. "Nein! Mom du gehst. Würdest du ihn nicht mögen, dann hättest du diesen zwei Tagen garnicht zugestimmt. Ich werde klarkommen, wirklich. Ich nehme jetzt Fiebersaft und dann legt sich das auch wieder" versicherte ich ihr. "Schatz ich wi-". "Nein Mom. Du gehst! Und ich gehe jetzt in die Schule und damit Ende der Diskussion!" sagte ich und stand auf, um mir Anziehsachen rauszulegen.

"Wenn es dir schlechter geht, lässt du dich sofort abmelden und ich komme wieder, verstanden?" meinte sie ernst. "Ja mama" seufzte ich. Sie lief wieder aus meinem Zimmer, während ich mich auf den Weg ins Bad machte, um zu Duschen.

Fertig angezogen, lief ich runter in die Küche, in der meine Mom mir direkt eine Plastikspritze mit Fiebersaft in die Hand drückte. Ich nahm den Saft und schon nahm sie mir die Spritze ab und drückte mir eine Thermoskanne in die Hand. "Da ist eine Kräutermischung drin. Kamille und was weiß ich alles. Das hilft" meinte sie ganz mütterlich. "Mama das ist nur Fieber!" sagte ich augenverdrehend, nahm die Thermoskanne jedoch an, sonst würde sie noch hier bleiben. "Weißt du, wie viele Menschen schon an 'nur Fieber' gestorben sind?!" fragte sie und zog ihre Augenbrauen hoch. "Mach dich fertig für deine Reise" meinte ich schmunzelnd und küsste ihre Wange als abschied. "Pass auf dich auf!" rief sie mir noch hinterher, ehe ich die Haustür zuzog. Ich atmete tief durch und machte mich dann auf den Weg zur Schule.

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"Warum bist du nicht einfach Zuhause geblieben?" fragte Liah mich kopfschüttelnd. "Ja, dass wäre doch viel besser und du könntest dich ausruhen" warf auch Mary ein. "Wenn ich Zuhause geblieben wäre, wäre es durch meinen Selbstmitleid vermutlich schlimmer geworden" murrte ich und trank von dem Tee, den meine Mom gemacht hatte. "Hier" Liah hob mir ihr Brot hin. Ich sah sie nur verwirrt an. "Du musst was essen!". Ich verdrehte über die Aussage nur meine Augen. "Iss dein Brot, Liah. Ich habe sowieso kein Hunger und außerdem habe ich meinen Tee, den ich trinken kann" meinte ich. "Alex! Du isst was!" sagte sie streng. Ich sah sie nur mit hochgehobener Augenbraue an. "Was willst du machen? Mich dazu zwingen?" fragte ich. Sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Meine Güte, es ist nur Fieber verdammt. Was macht ihr euch alle solche Sorgen?" fragte ich, leicht aufgebracht. Es tötet mich ja nicht.

"Hast du mal in den Spiegel geschaut? Du siehst total blass aus und so, als würdest du jede Sekunde umkippen!" sagte Liah nun auch aufgebracht. "Mir geht es gut!" sagte ich bissig und stand dann auf, schnappte meine Thermoskanne und lief weg von ihnen. Dass mir dabei ein bisschen Schwindelig wurde, ignorierte ich.

Ich setzte mich draußen auf eine Bank und ließ den leichten Wind mein Gesicht abkühlen. "Alex" seufzte Liah neben mir. "Es tut mir leid, aber wir machen uns einfach nur Sorgen. Meld dich bitte ab und geh nach Hause" sagte sie und sah mich bittend an. Ich versuchte eine weile lang ihrem Blick stand zu halten, gab jedoch nach. "Fein. Ich gehe mich abmelden" seufzte ich. "Danke" meinte sie lächelnd und Umarmte mich. Also machte ich mich auf den Weg ins Sekretariat.

Kaum hatte ich mich abgemeldet, merkte ich, wie es mir ein Stück schlechter ging. Verdammt. Ich schleppte mich nach Hause, wo ich direkt wieder Fiebersaft nahm und mich dann auf die Couch fallen ließ, eingehüllt in zwei Decken. Es dauerte auch nicht lange, bis ich in einen unruhigen Schlaf versank.

This love has to End (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt